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Silberband 006 - Der Robotregent

Titel: Silberband 006 - Der Robotregent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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sagte er vorsichtig. »Bedenken Sie, Thora, was
in den vergangenen dreizehn Jahren alles auf Arkon geschehen ist. Ihre herrschende Dynastie
verschwand, und man hat Sie und Crest ausgestoßen. Glauben Sie nicht, daß etwas Ähnliches hier
auf Zalit passiert sein könnte?«
    »Dann existierte Zalit bereits nicht mehr«, erwiderte Thora kurz.
    Crest nickte. »Thora hat recht, Perry. Dann würde Zalit nicht mehr existieren.«
    Bully hielt es nicht mehr aus.
    »Wieso nicht?« fragte er. »Sie wollen damit doch nicht behaupten, daß diese verspielten Leute
auf Arkon den Mut besessen hätten, ein anderes System anzugreifen und zu vernichten? Die sitzen
doch lieber vor ihren Fernsehgeräten und sehen sich die abstrakten Farblinien an. Sie tun nichts
anderes, als das Robotgehirn einen guten Mann sein zu lassen.«
    »Eine gefährliche Redewendung«, meinte Rhodan. »Sie stimmt jedoch – und das ist ja gerade
das Problem. Die Arkoniden überlassen alles dem gigantischen Positronengehirn, von dem das
Imperium geleitet wird. Und dieses Gehirn trifft selten eine Fehlentscheidung. Tut mir leid,
Bully, aber Thora hat recht. Wenn Zalit existiert, so darf das von uns als Beweis gewertet
werden, daß die Zaliter treue Diener des Imperiums sind.«
    »Und?«
    Rhodan sah seinen Freund nachdenklich an.
    »Wir sollten grundsätzlich zu einer Zusammenarbeit mit dem Robotregenten bereit sein«, sagte
er. »Das bedeutet natürlich nicht, daß wir mit den Maßnahmen, mit denen der Regent gegen
aufständische Völker vorgeht, einverstanden sein können. Der Regent hat jedoch eine Streitmacht
hinter sich, der wir nichts entgegenzusetzen haben. Vielleicht ist die Riesenpositronik von innen
heraus zu bekämpfen. Das bedeutet, daß wir versuchen müssen, in ihren inneren Machtbereich
vorzudringen. Das können wir nur, wenn wir das Vertrauen dieser Maschine erringen.«
    »Eine Zusammenarbeit nur zum Schein, zum Wohl der Völker, die unter der Schreckensherrschaft
des Regenten leiden«, sagte Bully und nickte.
    »Und vielleicht auch in unserem eigenen Interesse«, ergänzte Rhodan. »Warum sollte es nicht
möglich sein, den Regenten zu einer Hilfeleistung für die Erde in ihrem Kampf gegen die Springer
zu bewegen?«
    Bully runzelte die Stirn. »Was willst du nun – die Riesenmaschine ausschalten oder sie um
Hilfe bitten?«
    »Nicht ausschalten – nur umprogrammieren«, erklärte Rhodan. »Die völlige Ausschaltung des
Regenten würde ein Machtvakuum schaffen, das nur neue Probleme nach sich ziehen würde. Zunächst
einmal müssen wir vom Regenten anerkannt werden.«
    »Anerkannt – als was?« warf Oberst Freyt ein, der sich bisher jeder Äußerung enthalten
hatte. »Als Arkoniden etwa?«
    Rhodan lächelte. »Aber – ich bitte Sie, Oberst! Als Angehörige eines treuen Hilfsvolks,
was denn sonst? Aber es würde mir genügen. Wenigstens könnte ich dieses Schiff behalten und mich
unbesorgt innerhalb des Imperiums bewegen. Die Erde wäre außer Gefahr und stünde sogar unter dem
direkten Schutz Arkons.«
    Freyt nickte erleichtert. »Ich glaube, ich beginne allmählich zu begreifen, worauf Sie
hinauswollen, Rhodan.«
    »Das freut mich, Oberst. Sie werden unter diesen Umständen auch verstehen, warum ich an einer
möglichst schnellen Ausbildung der Mannschaft so interessiert bin. Die TITAN muß einsatzbereit
sein, wenn die Entscheidung gefällt wird. Noch aber kennen wir dieses Schiff nicht. Sicher, es
ist ein Gegenstück der STARDUST II, wenn auch doppelt so groß. Aber da sind doch gewisse
Unterschiede, die zu beachten sind. Sie können sich nicht vorstellen, was eine Kugel von
anderthalb Kilometern Durchmesser bedeutet.«
    »Und Sie glauben, daß wir Kontakt zu dem Gehirn bekommen?«
    »Jedenfalls muß es versucht werden, ehe es auf den irrsinnigen Gedanken kommt, ein
robotgesteuertes Schlachtschiff in die Region des Sonnensystems zu entsenden. Gut, wir haben
Major Deringhouse und Nyssen dort, die wohl in der Lage sind, die Erde zu verteidigen, aber was
wissen wir, mit welchen Waffen man sie angreift?«
    »Ich glaube nicht«, warf Thora plötzlich ein, »daß die Position der Erde dem Gehirn bekannt
ist.«
    Rhodan zog die Augenbrauen in die Höhe. »Und warum nicht, Thora?«
    Für eine Sekunde verschmolzen ihre Blicke. Es war Rhodan, als riesele ein Schauer seinen
Rücken hinab. Wie tiefgründig die Augen dieser Frau waren, der er in den vergangenen dreizehn
Jahren nicht viel hatte näherkommen können. Aber

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