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Silberband 009 - Das rote Universum

Titel: Silberband 009 - Das rote Universum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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gerechnet hatte. Warum ließen die Druuf so schnell die Maske fallen?
    Hatten sie keine Zeit?
    Rhodan begann plötzlich zu ahnen, daß es für die undiplomatische Verhandlungsführung der Druuf
keine andere Erklärung geben konnte. Sie waren in Zeitnot. Jede Sekunde zählte.
    Irgend etwas war geschehen.
    Aber was?
    »Ihr irrt, Druuf. Ich bin nicht in eurer Gewalt. Ihr fragtet mich nach unseren Waffen –
nun, ich werde euch gleich eine davon vorführen. Wißt ihr, wie man Materie unsichtbar machen
kann?«
    »Er will ablenken«, warf einer der Druuf ein. »Wir nehmen ihn gefangen und zwingen so seine
Begleiter, uns ihre Schiffe zu übergeben. Dann lernen wir ihre Waffen kennen. Vielleicht ist das
Tor zur anderen Zeitebene dabei.«
    Plötzlich wußte Rhodan, was sie haben wollten: den Spiegelfeldgenerator, mit dem sich das
Zeitfenster erzeugen ließ. Sie ahnten, daß die Terraner dahintersteckten. Aber wußten sie es
auch?
    Perry Rhodan! Es ist zu spät!
    Der Gedankenimpuls drang klar und deutlich in Rhodans Bewußtsein und übertönte die
gesprochenen Worte des Translators. Was die Druuf zu sagen hatten, wurde in dieser Sekunde
bedeutungslos. Der Kontakt mit dem unbekannten Helfer war wiederhergestellt.
    Ich muß mit dir reden! dachte Rhodan intensiv zurück.
    Wenn du kannst, bringe dich und deine Schiffe in Sicherheit! Die Roboterschiffe
Arkons greifen an! Sie haben in unvorstellbarer Anzahl die große Lücke durchbrochen und stoßen
auf Druufon vor. In einer Stunde wird die Raumschlacht entbrennen. Schon starten die Schiffe der
Druuf.
    Der Impuls flatterte und wurde schwächer.
    Kann ich dich nicht mitnehmen, Oscar-eins?
    Erneute Impulse, schwankend und unsicher: Nenne mich Onot, Perry. So heißt mein Gastkörper.
Suche nach mir, wenn du zurückkehrst.
    Dann war es endgültig vorbei. Der ursprüngliche Geist des Druuf mußte wieder die Oberhand
gewonnen haben. Rhodan wußte, daß es jetzt zwecklos war, auf weitere Botschaften zu warten.
    Die letzten Worte der Druuf verhallten an seinem Ohr. Er wußte nicht einmal, was sie gesagt
hatten, aber er sah die Wirkung ihrer Worte.
    Rings um ihn öffneten sich bisher verborgene Türen in der Randmauer der Arena. Mindestens
zwanzig muskulöse Druuf kamen auf ihn zugeschritten. In den Händen trugen sie gefährlich
aussehende Instrumente, die an Waffen und stählerne Handschellen erinnerten. So also verfuhren
die Druuf mit ihren Verbündeten.
    Rhodan lächelte finster und nahm seinen Translator auf.
    Gucky!
    Das nächste Wesen war nur noch zehn Schritte entfernt, als der Mausbiber materialisierte. Der
blitzende Nagezahn verriet die Lust seines Besitzers, den Druuf eine nachhaltige Lehre zu
erteilen, aber Rhodan verdarb ihm den Spaß. Es war keine Sekunde mehr zu verlieren.
    Weg hier, Gucky! Sofort!
    Die Sechsundsechzig Herrscher des unheimlichen Volkes und die zwanzig Angreifer unten in der
Arena hatten das unerklärliche Auftauchen des kleinen Wesens bemerkt, aber ehe sie überhaupt
begriffen, was geschehen war, verschwand ihr Gefangener vor ihren Augen.

25.
    Die angreifende Schlachtflotte Arkons mußte die Druuf überrascht und in Panik
versetzt haben. Ohne sich weiter um die drei Schiffe Rhodans zu kümmern, starteten die
stabförmigen Kreuzer und schossen hinauf in den farbigen Himmel Druufons.
    Rhodan gab Alarm und befahl Startbereitschaft.
    Dann überlegte er es sich und schickte die CALIFORNIA unter Captain Marcel Rous in die
voraussichtliche Kampfzone. Der Leichte Kreuzer verfügte über hohe Beschleunigung, wenn es darum
ging, unter Lichtgeschwindigkeit zu operieren. Er sollte als Relaisstation dienen und ständig in
Bildverbindung mit der DRUSUS bleiben.
    Als die CALIFORNIA zehn Sekunden später im Himmel verschwunden war und in der Zentrale der
DRUSUS ein neuer Bildschirm aufleuchtete, lehnte sich Rhodan befriedigt zurück.
    »Wir hätten auch Harno bitten können, uns ein wenig zu helfen, aber das würde ihn ablenken.«
Sikermann und Bully nickten erleichtert. Ihre Neugier war gestillt. »Aber Harno soll noch einmal
versuchen, mit Onot Verbindung aufzunehmen – so nennt sich der Chefphysiker der Druuf.
Merkwürdig, er hat einen aussprechbaren Namen.«
    Eine anscheinend unwichtige Tatsache, die jedoch unter Umständen von großer Bedeutung sein
konnte.
    Gucky saß auf der Couch und hielt die Augen geschlossen. Er belauschte die Druuf des Rates
telepathisch.
    »Sie planen, Arkons Flotte zurückzuwerfen und zu vernichten, denn eine

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