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Silberband 009 - Das rote Universum

Titel: Silberband 009 - Das rote Universum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Vorschein kam, wahrscheinlich den Boden berühren würde.
    Schon wenige Sekunden, nachdem die Landung endgültig vollzogen war und der Kreuzer sicher auf
den hydraulischen Landesäulen ruhte, erschienen oben in der Luke die Gestalten zweier Männer,
glitten über die Brücke herab und sprangen auf einen der wartenden Wagen. Das Fahrzeug setzte
sich noch im selben Augenblick in Bewegung und kam auf das Bürogebäude zu.
    »Sie entwickeln eine unglaubliche Aktivität«, sagte Atlan, und am Klang seiner Stimme war zu
erkennen, daß er wirklich staunte.
    Der Wagen hielt draußen vor dem Haupteingang. Zwei Männer sprangen ab, beide mittelgroß und
beide rothaarig. Der eine, kräftig gebaut, mit den Rangabzeichen eines Kommandanten, der andere,
ein Alltagstyp, in der Kombination eines Captains.
    Schritte polterten durch den Gang. Die Tür zu dem kleinen, behaglichen Raum wurde aufgerissen.
Reginald Bull blieb auf der Schwelle stehen, und anstelle eines Grußes sagte er: »Nichts! Absolut
nichts!«
    Die Stille, die darauf folgte, war nahezu vollkommen.
    Atlan, der Arkonide, stand immer noch in der Nähe des Fensters. Er wirkte unbeteiligt und
wenig interessiert. Wenn er überhaupt Aufmerksamkeit hervorbrachte, dann hielt er sie auf Rhodan
gerichtet, um dessen Reaktion zu beobachten.
    Da war aber nicht mehr zu sehen als ein kurzes Verkrampfen der Kinnmuskeln, das die
Wangenknochen für den Bruchteil einer Sekunde scharf hervortreten ließ. Danach sah Rhodan wieder
so aus, als habe er eine nichtssagende, uninteressante Meldung bekommen.
    »Komm herein«, sagte er. »Sie auch, Captain. Und dann möchte ich einen ausführlichen Bericht
hören.«
    Reginald Bull ließ sich in einen der Sessel fallen.
    Captain Gorlat blieb stehen. Atlan brachte aus einem kleinen Schrank eine dickbauchige Flasche
und ein paar Gläser zum Vorschein. Davon füllte er zwei und reichte sie Bull und dem Captain.
    Bull leerte sein Glas in einem Zug. Dann erklärte er: »Da ist nicht viel zu berichten. Als wir
an den Punkt kamen, den die Positronik ausgerechnet hatte, war nichts zu finden. Absolut nichts
in einem Umkreis von mehr als sechs Lichtjahren. Natürlich suchten wir nach Spuren. Ein Planet
verliert Wasserstoff, wenn er durch den Raum zieht. Wir fanden aber nicht ein einziges
Wasserstoff-Molekül mehr, als dort sowieso hätte sein müssen. Wir saßen einen geschlagenen Tag an
den Ortergeräten, aber außer einem einzigen Boliden kam uns nichts auf den Schirm. Wanderer ist
verschwunden.«
    Rhodan sah Gorlat an. Der Captain verstand die Aufforderung.
    »Das Triebwerk ist in Ordnung. Die Möglichkeit eines Fehlsprungs ist ausgeschlossen. Wir haben
zwei Probetransitionen durchgeführt und sind stets auf die Lichtsekunde genau am
vorausberechneten Ort angekommen. Der Raum an der von der Positronik angegebenen Stelle war
störungsfrei. Keine Magnetstürme, keine Eigenzeit-Kollision, nichts. Man kann tatsächlich keinen
anderen Schluß ziehen als den, den Kommandant Bull schon gezogen hat.«
    »Wanderer ist verschwunden«, meldete sich Reginald Bull von neuem, nachdem er ein zweites Glas
geleert hatte. »Der Alte hat uns einen Streich gespielt. Vielleicht will er, daß wir dasselbe
Rätselspiel wie vor Sechsundsechzig Jahren noch einmal durchmachen.«
    Rhodan schüttelte den Kopf. Er tat ein paar Schritte, verschränkte die Hände auf dem Rücken
und blieb vor Atlan stehen. Atlan hielt die Flasche noch in der Hand.
    Rhodan sah ihn an und lächelte. »Gib mir auch ein Glas. Ich kann's brauchen.«
    Wanderer war verschwunden. Die Welt, deren Existenz Rhodan nach den Wortes ihres
Erbauers und Besitzers das ewige Leben garantierte, war verschollen.
    Im Jahre 1976 hatte Rhodan ihr und ihrem Beherrscher, dem akkumulierten Bewußtsein eines
längst vergangenen Volkes, den ersten und entscheidenden Besuch abgestattet. Er selbst und
Reginald Bull, sein Kampfgefährte von den ersten Tagen jenes geschichtsträchtigen Fluges zum Mond
an, waren würdig befunden worden, eine Zelldusche zu erhalten, die zweiundsechzig Jahre Leben
ohne Altern bedeutete. Nach zweiundsechzig Jahren, hatte ES, das seltsame Wesen, das Wanderer
beherrschte, angeordnet, hätten sie wieder auf Wanderer zu erscheinen, um sich ein zweites Mal
behandeln und sich weitere zweiundsechzig Jahre schenken zu lassen. Nicht später und nicht früher
als nach zweiundsechzig Jahren, mit einer Toleranz von nur drei Monaten. Infolge einer
Retardierung des Zeitablaufs, der

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