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Silberband 010 - Thora

Titel: Silberband 010 - Thora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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schon wieder und ließ einen anderen Robot herein. Er richtete seine Augen auf Lathon und
meldete: »Wir sind am Ziel, Herr. Ein anderes Schiff übernimmt unsere Gäste. Es wird um Beeilung
gebeten.«
    Lathon winkte müde ab. »Immer diese lästige Eile!«
    Dann stand er auf.
    »Es tut mir leid«, sagte er, »einen so interessanten Gast wie Sie so rasch wieder verlieren zu
müssen. Ich wünsche Ihnen eine gute Reise.«
    Es klang wie bitterer Hohn, aber es sollte keiner sein. Lathon meinte seine Worte ernst. Er
war ein müder alter Mann, der nichts von den Dingen wußte, die um ihn herum vorgingen.
    Er verneigte sich, und Perry Rhodan erwiderte den Gruß. Dann wandte er sich um und ließ sich
von dem Robot hinausbringen. Sie kehrten zu der Schleuse zurück, durch die sie vor einer halben
Stunde hereingekommen waren. In dem Schleusenraum standen zwei Gestalten in Raumanzügen und
machten ungeduldige Handbewegungen.
    Vier weitere Raumanzüge lagen in der Schleuse bereit. Perry Rhodan streifte einen davon über.
Eine der beiden Gestalten deutete ungeduldig auf den Helm. Rhodan verstand: Er sollte die
Helmfunkanlage einschalten.
    Er tat es, und sofort überfiel ihn ein Schwall arkonidischer Worte – in einem
eigenartigen Dialekt gesprochen.
    »… mehr beeilen, zum Donnerwetter! Wir haben keine Zeit zu verlieren.«
    Perry Rhodan hatte den Raumanzug geschlossen. Atlan und Reginald Bull waren ebenfalls fertig.
Nur Fellmer Lloyd hatte Mühe mit dem Ankleiden. Perry Rhodan half ihm. Dabei sah er durch die
Helmscheibe, daß Lloyds Gesicht dunkel gerötet war und daß ihm der Schweiß in Bächen von der
Stirn lief.
    »Irgend etwas nicht in Ordnung?« fragte er betroffen.
    »Weiß nicht«, ächzte der Mutant. »Mir ist ziemlich unangenehm zumute.«
    »Es sieht nach Fieber aus«, murmelte Rhodan mehr zu sich selbst, und im selben Augenblick kam
ihm der erschreckende Gedanke, daß Fellmer Lloyd zuviel radioaktiven Staub geschluckt hatte. Bei
Strahlungsdosen zwischen fünfzig und hundert rem trat unter gewissen Umständen rasch nach der
Aufnahme der Dosis das sogenannte Gamma- oder Hundert-Rem-Fieber auf. Es führte nur in besonders
schweren Fällen zum Tod, aber in jedem Fall war es eine langwierige, unangenehme Krankheit.
    »Beeilen Sie sich«, forderte er Lloyd auf. »Diese Leute scheinen etwas tatkräftiger zu sein
als Lathon. Man wird Sie behandeln.«
    Fellmer Lloyd hatte nicht einmal mehr genug Kraft, den Anzug zu schließen. Rhodan mußte es für
ihn tun.
    »Fertig?« fragte einer der beiden Fremden.
    Rhodan nickte. Sie verstanden das Zeichen. Der Robot verschwand, und das Schott schloß sich.
Gleich darauf schwang das äußere auf.
    Der Anblick war der gewohnte: Das Meer der Sterne, weitaus vielfältiger als am irdischen
Himmel und zu einem Lichtteppich verwoben, der einzelne Punkte kaum mehr zu erkennen erlaubte.
Mittendrin war ein kreisrundes Loch: Das Raumschiff der Fremden. Es war mindestens zehn Kilometer
weit entfernt.
    An der Außenwand der LAN-ZOUR haftete ein kleines Beiboot. Unter der Aufsicht des Fremden
bestiegen Rhodan und seine Gefährten das Boot. Einer der Fremden kletterte vor sie in den
Pilotensitz, der andere nahm hinter den Terranern Platz.
    Voller Bedauern dachte Perry Rhodan an die Waffen, die sie aus dem Bunker auf Gray Beast
mitgenommen hatten und die jetzt in ihren zurückgelassenen Schutzanzügen steckten. Es wäre eine
tollkühne Möglichkeit gewesen, das Beiboot in ihre Gewalt zu bringen.
    Das Boot ruckte an. Auf dem kleinen Bildschirm wurde die LAN-ZOUR rasch kleiner und war
schließlich nur als ein ebenso finsteres Loch im Raum zu sehen wie zuvor das Schiff der Fremden.
Dessen Metallwand wurde jetzt allmählich sichtbar und schimmerte matt im Licht der Sterne.
    Die Einschiffung verlief rasch und reibungslos. Die Fremden, wer auch immer sie waren,
schienen vor der Terranischen Flotte großen Respekt zu haben. Die vier Gefangenen wurden durch
einen Laufbandgang und einen Antigravlift zum Kommandostand des Schiffes gebracht. Wenn das
Schiff inzwischen Fahrt aufnahm, so merkte man nichts davon.
    Im Gegensatz zu dem der LAN-ZOUR war der Kommandant des fremden Fahrzeugs von fieberhafter
Aktivität erfüllt. Es gab ein paar kleine, wieselflinke Roboter, die anscheinend Ordonnanzdienste
leisteten, aber die organischen Wesen waren in der Überzahl. Jetzt, da Perry Rhodan sie so eifrig
hantieren sah und miteinander sprechen hörte, fiel ihm plötzlich ein, wer sie

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