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Silberband 011 - Der Fall Kolumbus

Titel: Silberband 011 - Der Fall Kolumbus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Ameisenhaufen seine wütend
gewordenen Bewohner in rascher Folge aus.
    Der dichte Strom teilte sich schließlich, und wenig später wußten wir, daß die
aufmarschierenden Roboter eine Schützenkette gebildet hatten.
    Es war still, bedrückend still. Das Donnern der Triebwerke war verstummt, und der große
Raumhafen schien plötzlich ausgestorben zu sein. Den stampfenden Tritt der Robots konnten wir
noch nicht hören, aber wenn wir ihn vernehmen sollten, dann war es für uns auf alle Fälle zu
spät.
    Bull sah sich um. Schließlich deutete er zu dem Schutzschirm hinüber. »Da ist eine Art Wall.
Wahrscheinlich bildet er die erste Gefahrenlinie, hinter der es dann unangenehm wird. Verschaffen
wir uns etwas Deckung.«
    Er ging auf Rhodan zu, faßte ihn unter den Achseln und riß ihn auf die Beine. Der
hochgewachsene Terraner schüttelte heftig den Kopf, als müsse er eine unsichtbare Last
abstreifen.
    »Warum, um alles in der Welt, haben die Robotschiffe nicht geschossen? Warum? Mit einer
einzigen Salve hätten sie uns unschädlich machen können.«
    »Man will uns lebend, Freund«, antwortete ich. »Mache dich mit dem Gedanken vertraut.
Wahrscheinlich werden die Kampfroboter nur Schockwaffen einsetzen.«
    Er sah mich wild an. Schließlich lächelte er gequält. »Sollen sie kommen. Siehst du noch einen
Weg zur Flucht?«
    »Wir sollten uns ergeben.«
    Rhodan tat, als hätte er meine letzten Worte überhört.
    Wir rannten noch etwa 150 Meter weiter, übersprangen den mannshohen Panzerplastwall und gingen
dahinter in Deckung.
    Knapp 50 Meter entfernt begann die direkte Gefahrenzone. Bei diesem fraglos hochgespannten
Riesenenergieschirm war es nicht ratsam, näher als auf 300 Meter heranzugehen.
    So lagen wir eine Weile da, bis Ras Tschubai auf uns zukam. Er erklärte schlicht: »Ich möchte
probieren, mit einigen Handbomben durch den Schirm zu springen. Vielleicht gelingt es.«
    Rhodan musterte ihn schweigend. Ebenso wortlos überreichte er dem Teleporter fünf flache
Sprengkörper, die er vorher mit einem Klebestreifen zusammenband.
    Wir warteten, bis sich Ras konzentriert hatte. Als er sprang, erfolgte die übliche
Leuchterscheinung, doch sofort darauf vernahmen wir wieder das gräßliche Schreien, das wir wenige
Stunden zuvor schon einmal gehört hatten.
    Es dauerte lange, bis sich die rotierende Energiespirale auflöste und Tschubais nur langsam
rematerialisierenden Körper freigab. Er schrie noch, als er von unseren beiden Medizinern die
ersten schmerzstillenden Injektionen erhielt.
    »Ein Wabenschutzschirm«, erklärte John Marshall tonlos. »Ist der immer da, oder wird er nur
gelegentlich und bei besonderer Bedrohung des Gehirns eingeschaltet?«
    Rhodan antwortete nicht. Ich sah ihn von der Seite her an und schrak zusammen, als er einige
Befehle erteilte.
    Aus den so unauffällig angebrachten Innentaschen tauchten die flachen Mikrobomben auf.
Griffstücke mit kurzen Werferschienen und stabförmige Feststofftreibsätze mit aufklappenden
Stabilisierungsflossen wurden aufgesetzt. Wir besaßen pro Mann eine derartige Bombe, ausgenommen
jene Raumfahrer, die den vorhandenen Platz für den Transport der 62 Einzelteile benötigt
hatten.
    Bull und Rhodan stellten die primitiv wirkenden Diopterschrauben auf den Entfernungswert ein
und zogen ab.
    Fauchend jagten die kleinen Körper in einer weiten Parabel davon. Sie schlugen genau vor der
dichten Roboterlinie ein, wo sie in sonnenhellen Kernreaktionen zerbarsten.
    Es war ein strahlungsfreier Fusionsprozeß, weshalb wir nur die freiwerdenden thermischen
Energien und die Druckwellen zu fürchten hatten. Der glühheiße Orkan heulte über uns hinweg, und
über dem Gelände stiegen die dunklen Atompilze in die Luft. Trümmerstücke regneten herab, und
dann wurde es langsam still.
    Wir richteten uns hinter dem für solche Fälle idealen Wall auf und spähten nach vorn. Zwei
flache, glutflüssige Krater klafften im Panzerplastbelag des Platzes. Wahrscheinlich waren viele
Kampfmaschinen zerfetzt worden, aber rechts und links der Explosionstrichter marschierten die
anderen Robots mit mechanischer Gelassenheit weiter. Sie hatten keine Angst vor dem
Untergang.
    Von da an schossen wir Bombe auf Bombe ab, bis der Raumhafen einer kochenden Hölle glich. Die
Druckwellen orgelten über den weiten Platz, und die herabkommenden Trümmer wurden für uns so
gefährlich, daß wir schließlich das Bombardement einstellen mußten. Zu diesem Zeitpunkt waren

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