Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 011 - Der Fall Kolumbus

Titel: Silberband 011 - Der Fall Kolumbus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
Einheiten, die sich dafür eignen dürften. Kein
lebendes Wesen würde ums Leben kommen. Die Bombe ist nur klein, und der Brand benötigt Tage zu
seiner Ausdehnung. Somit dürfte sich jedermann in den freien Raum retten können. Auf den anderen
Arkon-Welten wird man sich rechtzeitig auf eventuelle Gefahren einstellen können. Was
zurückbleiben muß, ist lediglich der fest im Fels verankerte Regent, der keine Gelegenheit mehr
haben wird, die Bewohner dieser Welt an einer Flucht zu hindern. Damit ist das Ziel
erreicht.«
    »Du vernichtest das Imperium«, sagte ich stockend. »Du zerstörst alles, was wir in
zwanzigtausend Jahren geschaffen und aufgebaut haben. Ich werde es nicht dulden. Was weißt du von
den zahllosen Völkern, die nur auf diesen Augenblick warten? Sie werden über uns herfallen wie
die Wölfe.«
    »Wir müssen es in Kauf nehmen. Du aber, Atlan, wirst nichts daran ändern. Wir werden diese
Hürde auf der Bahn unserer Freundschaft auch überwinden. Beruhige dich jetzt und bemühe dich, die
Tatsachen folgerichtig zu begreifen. Der Regent muß unschädlich gemacht werden.«
    »Aber nicht unter solchen Bedingungen!« schrie ich außer mir.
    Marshall wollte mir den Mund zuhalten. Ich schlug ihn mit einem Hieb nieder. Stöhnend ging er
in die Knie und lehnte sich mit dem Rücken gegen die Wand.
    »Das haben schon andere versucht«, sagte ich gepreßt. »Machen Sie das nicht wieder, John.«
    Von da an schwiegen wir. Ich hielt es für sinnlos, weiterhin in Rhodan zu dringen, zumal mir
seine Beweggründe vollkommen klar waren.
    Blaß, erschöpft und geistig ausgelaugt, setzte ich mich auf ein Pneumolager.
    Ich musterte Rhodan eingehend. Er spürte den jählings in mir aufkommenden Haß. Mit spröden,
austrocknenden Lippen flüsterte ich: »Ich hätte dir im Venusmuseum das Schwert in den Hals stoßen
sollen, du Narr!«
    Seine grauen Augen waren ausdruckslos.
    »Wir sind in dreißig Minuten fertig«, meldete ein rasch hereinschauender Mann der
Besatzung.
    Ich begann innerlich zu verzweifeln. Warum tauchten keine Wachroboter auf? Sonst erschienen
sie doch alle Augenblicke auf den Gängen. Bully blockierte die Tür. Ich wußte, daß er bei einem
Fluchtversuch schießen würde.
    »Schneller, schneller!« befahl der drei Meter hohe Kampfroboter mit höchster
Lautstärke seiner biomechanischen Sprechorgane.
    Wir waren die letzten, die sich noch hier unten aufhielten, alle anderen befanden sich bereits
an der Oberfläche.
    Seit zehn Minuten rannten wir nur noch. Wir hatten sogar auf dem breiten Band der
Schnellverbindung ausschreiten müssen, obwohl dieses Massentransportmittel mit 40 Kilometern pro
Stunde über die unsichtbaren Walzenrollen glitt.
    Nun liefen wir auf den irrlichternden Eingang eines riesigen Antigravschachtes zu. Ich hatte
schon angenommen, daß man uns nicht auf dem bekannten Weg zur Oberfläche bringen würde, aber daß
sich der Regent dazu entschließen könnte, die vielen Besatzungen sogar durch die großen
Raumschiffsaufzüge der nahe liegenden Werften hinaufzuschaffen, hatte ich nun doch nicht
erwartet.
    Immerhin war der Robot vorsichtig genug, die breiten Gänge zwischen den vollautomatischen
Bandstraßen von Kampfmaschinen abriegeln zu lassen. So rannten wir durch ein Spalier von drohend
erhobenen Waffenarmen, aus denen alle Augenblicke Entladungen zucken konnten.
    Rhodan, Bull und Marshall waren immer hinter mir geblieben. Sie hatten mir keine Chance
gegeben, die erfolgte Zündung der Arkonbombe zu verraten. Wahrscheinlich hätte ich es in meiner
jetzigen Gemütsverfassung auch nicht getan, obwohl ich zwei Stunden zuvor alles versucht hätte,
Arkons Untergang zu verhindern.
    Nun war ich schon zu schwach dazu. Ich wollte nichts mehr riskieren. In meinem tiefsten Innern
kam sogar schon der Gedanke auf, daß Rhodans Maßnahmen nur richtig sein könnten.
    Ich sprang als fünfter Mann in das Antigravfeld des Schachtes. Hinter mir drängten die zu
allem entschlossenen Terraner herein. Ich bemerkte, daß Rhodan schnell auf die Uhr sah. Dann warf
er einen Blick zu Sergeant Huster hinüber, der aber nur unruhig die Hände bewegte.
    Da wußte ich, daß der Zeitpunkt der automatischen Zündung der Bombe bereits überschritten
war.
    Ich hielt mich an der Wand fest und bemühte mich, trotz des schwerelosen Zustands nicht
davongewirbelt zu werden. Unsere Männer waren noch nicht alle beisammen. Wir hatten den Befehl
erhalten, nur gemeinsam nach oben zu

Weitere Kostenlose Bücher