Silberband 012 - Der Anti
überlegene Robotflotte der Druuf zu vernichten. Davon habt Ihr aber nichts gehört, nicht
wahr?«
Ich hatte deutlich genug gesprochen, um ihn erblassen zu lassen. Die umstehenden Beamten des
Hofes und kommandierenden Offiziere der Flotte zogen sich vorsichtshalber zurück.
Wir bestiegen die bereitstehenden Prunkwagen und flogen auf den fernen Palast zu. Die Mutanten
des Korps folgten in einem größeren Mannschaftsgleiter.
Als wir endlich allein waren, atmete Rhodan auf. Sein trockenes Auflachen ließ mich aufmerksam
werden. »Wie steht es mit den hunderttausend Schläfern? Kann man sie bereits einsetzen?«
»Die Sachlage ist schwieriger als angenommen. Nur wenige unter ihnen besitzen die
entsprechenden Kenntnisse. Ich habe aber bereits mit dem Schulungsprogramm begonnen. Die
Hypnostationen auf Arkon III arbeiten Tag und Nacht. Der Regent ist von mir sorgfältig
programmiert worden.«
Rhodan nickte überlegend. »Du wirst sie vor einem Jahr nicht gebrauchen können. Versuche,
diese Zeitspanne durchzustehen.«
»Wenn ich in einem Jahr noch lebe.«
Er lehnte sich weit in die Polster zurück und musterte mich prüfend. »Reden wir also von dem
Unvermeidlichen. Ich wollte nicht sofort damit anfangen. Wie kam es zu dem Überfall?«
Ich berichtete kurz. Als der robotgelenkte Gleiter in steilem Winkel Höhe gewann, um die
Oberkante des riesigen Trichterpalasts überfliegen zu können, war der Terraner informiert.
Dem Chef der Naat-Division gab ich über Sprechfunk den Befehl, den Raumhafen weiterhin
abzusperren. Als wir auf der weiten, freitragenden Terrasse meiner privaten Räume landeten und
der große Mannschaftsgleiter mit den Mutanten dicht hinter uns aufsetzte, lief eine Meldung des
Robotregenten ein.
Die Nachricht besagte, daß der interkosmische Handelsverkehr gestoppt worden sei. Arkon II war
zum Blockadegebiet erklärt worden.
Es war zu einem kurzen Feuergefecht zwischen einem Schweren Kreuzer des Regenten und einem
bewaffneten Frachtraumer der Galaktischen Händler gekommen. Dabei war das Springerschiff
manövrierunfähig geschossen worden.
Die Untersuchung lief bereits. Bisher hatte man an Bord des Handelsschiffs jedoch nichts
gefunden, was auf den gestohlenen Aktivator hinwies.
Rhodan wartete auf das Ende der Mitteilungen. Anschließend meinte er anerkennend: »Eine gute
Arbeit. Das Gehirn ist in seiner jetzigen Programmschaltung unersetzbar. Ohne den Robot würde
hier das Chaos herrschen.«
Meine Robotleibwache flankierte den lichtpulsierenden Pfad rings um die Aussichtsterrasse.
Tief unter uns waren die Parkanlagen.
Rhodan beugte sich weit über die Brüstung, bis er von dem unsichtbaren Energieschutzgitter
sanft zurückgehalten wurde.
»Prächtig«, stellte er fest, »einfach prächtig. Eigentlich ist es nicht verwunderlich, daß man
dir das nicht gönnt. Über meine Ankunft so kurz nach dem Diebstahl wird man sich Gedanken machen.
Der Empfang war etwas zu unkonventionell. Keine Parade, keine langen Reden, einfach nichts. Die
Drahtzieher werden einige Überlegungen anstellen. Inwieweit ist man über die Fähigkeiten der
Mutanten informiert? Schließlich haben wir hier oft genug gewirkt.«
»Der Regent kennt euch genau, aber diese Schlafmützen, die niemals mit dem Gehirn in
Verbindung gestanden haben, wissen noch nicht einmal, wie es zu meiner Anerkennung durch die
Sicherheitsschaltung kam.«
»Gucky und Goratschin fallen aber auf.«
Ich winkte ab und schaute zu dem Doppelkopfmutanten hinüber. »Ich habe eine entsprechende
Bemerkung gemacht. Man hält den Kleinen für eine Art von Haustier und Iwan …«
»Wie war das?« schrie Gucky aufgebracht.
»Ruhe«, sagte Rhodan besänftigend. »Das ist nur Tarnung.«
»Eine schöne Tarnung«, giftete der Mausbiber. »Ich lasse mich nicht laufend beleidigen.«
Empört watschelte der Trampbewohner auf seinen kurzen Beinen davon.
Wir warteten mit den weiteren Erörterungen, bis wir im großen Empfangsraum angekommen waren,
wo ich den arkonidischen Chef der Robotdienerschaft wegschickte.
Erst dann kam ich dazu, die Männer des Korps zu begrüßen. Betty Toufry war die einzige Frau,
die Rhodan in aller Eile hatte erreichen können. Ich war froh, die fähige Telepathin und
Telekinetin auf Arkon I zu wissen.
Nachdem ich die Sicherheitssperren eingeschaltet hatte, begannen wir mit der ersten
Lagebesprechung. Ich schilderte nochmals die Ereignisse und bat um Vorschläge, die auch prompt
kamen.
Kurz nach dem Essen
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