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Silberband 012 - Der Anti

Titel: Silberband 012 - Der Anti Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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verbunden. In den Blöcken
selbst war eine trübe Flüssigkeit, die dicker als Wasser sein mußte, denn sie bewegte sich nicht.
In dieser Flüssigkeit aber – schwammen Menschen.«
    »Was?« keuchte der Arzt und wurde blaß. »Menschen?«
    Der Psychologe nickte. »In jedem Block war ein nackter Mensch – Männer und Frauen. Und
weißt du auch, wer diese Menschen sind? Nein, du weißt es nicht. Dann will ich es dir sagen,
A-Drei. Diese Menschen sind unsere Vorfahren, die der Geschichte nach seit zehntausend Jahren tot
sind. Aber sie sind damals nicht gestorben, nachdem sie unsere Welt auf den richtigen Kurs
brachten, sondern sie stiegen hinab in die Tiefen unserer Welt und legten sich zum Schlaf nieder,
bewacht von ihren metallenen Wächtern, die nicht nur uns, sondern auch den Kommandanten
beherrschen und uns ihren Willen aufzwingen. Den Willen angeblich längst Verstorbener, A-Drei.
Beginnst du nun zu ahnen, welchem Betrug wir zum Opfer gefallen sind?«
    Der Arzt schüttelte langsam den Kopf. »Es kann nicht möglich sein, Ps-Fünf. Ich weiß, was du
glaubst, aber ich kann es mir nicht vorstellen. Wir können nicht die Sklaven längst Gestorbener
sein …«
    »Sie sind nicht gestorben!«
    Der Psychologe schrie es fast heraus und schloß dann erschrocken den Mund. Wenn ihn jemand
hörte, war er verloren.
    »Du meinst, sie leben noch?« Fast ungläubig sagte es der Arzt. Aber dann entsann er sich, daß
er selbst Mediziner war und ein Thema anschnitt, auf dem er erfahrener sein mußte als der Freund.
»Natürlich, welchen Sinn hätten ihre zwar gut erhaltenen, aber toten Leiber? Sie leben also!
Aber – warum leben Sie? Und – wer weiß davon?«
    Der Psychologe beugte sich vor. »Wir, A-Drei. Wir wissen davon. Und R-Fünfundsiebzig –
der aber wiederum nicht ahnt, daß ich ihm sein Wissen entlockte. Und das ist gut so. Ich habe ihn
aus der Behandlung entlassen, ohne seinen Vorgesetzten Mitteilung zu machen, was die Ursache
seiner Verstörtheit ist. Vielleicht hält er den Mund – dann wird er noch einige Zeit leben
können.«
    »Wir also wissen – und was fangen wir mit dem Wissen an?«
    »Richtig betrachtet – was wissen wir schon? Irgendwo in einem unerforschten Teil unserer
Welt liegen unsere Vorfahren in tiefem Schlaf, konserviert durch die Jahrhunderte –
wenigstens ist das ihre Absicht gewesen. Vielleicht sind sie aber wirklich schon tot, gestorben
durch einen unvorhergesehenen Fehler, und nur ihre Körper sind erhalten geblieben. Immerhin
können wir nun ihre Absichten ahnen. Sie wollten eines Tages, wenn unsere Welt ihr Ziel
erreichte, wieder geweckt werden. Die Generationen dazwischen, so nehme ich an, dienten nur dem
Zweck, die Maschinerie in Gang zu halten. Wir glaubten, für uns zu arbeiten und zu leben, aber in
Wirklichkeit taten wir es nur für die Schläfer im Mittelpunkt unserer Metallwelt. Ich frage mich
nur, ob der Kommandant die Wahrheit kennt, oder ob auch er an der Nase herumgeführt wird.«
    A-3 sah den Psychologen sinnend an. »Mit der Waffe in der Hand fühle ich mich sicher. Wer
außer mir hat schon eine Waffe? Nur die Wärter. Sie kann man überlisten, denn sie sind keine
Menschen, sondern nur Maschinen. Ich habe aber nicht nur einen Strahler, sondern drei. Ich kann
dir einen geben. Wir können es somit wagen, den Kommandanten offen zu fragen und um Aufklärung zu
bitten.«
    »Du hast Mut«, erkannte der Psychologe neiderfüllt an. Er dachte einige Sekunden nach, dann
fuhr er fort: »Schon in der Schule war die Frage nach dem Sinn unseres Daseins mein größtes
Problem. Ich wußte, daß wir in den Heimen geboren wurden und niemals unsere Väter sehen würden.
Auch die Mütter wurden uns schnell genommen, wenn man uns in die Anstalten brachte. Dann die
Schule und schließlich die Lehrzeit oder das Studium. Und dann die Arbeit, bis wir alt genug
sind, um im Konverter zu sterben. Selbst im Tod dienen wir unserem Volk, denn unser Körper
liefert Energie. Der Kreislauf unseres Lebens ist klar und vorherbestimmt, aber ihm fehlt der
Sinn. Wozu das alles? Warum? Welchem Ziel streben wir entgegen? Oder wandert unsere Welt
vielleicht ziellos durch das Universum der Sonnen?«
    »Wir wissen wenig über die Sonnen«, erinnerte ihn A-3 an die Unterrichtsstunden der Schule.
»Wir kennen die Überlieferungen, mehr nicht. Und wer weiß, ob diese Überlieferungen nicht falsch
sind, erfunden von jenen, die im Zentrum der Welt schlafen und auf ihre Stunde

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