Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 013 - Der Zielstern

Titel: Silberband 013 - Der Zielstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
und Beschleunigung des Fremdschiffs waren berücksichtigt.
Darum flog das Sternenboot auch nicht in den Strahl hinein, der drei Sekunden lang im Raum
stand.
    »Feuer stopp!« rief der Kommandant des Wachkreuzers, während aus dem Lautsprecher die Meldung
des unbekannten Schiffes kam.
    Ein Springer.
    Fünf Minuten später bremste die NIL dicht neben dem Walzenschiff ab und schickte ein
Prisenkommando hinüber. Die Waffen des Kreuzers waren drohend auf den knapp zweihundert Meter
langen Walzenrumpf gerichtet.
    »Springerschiff aus dem Gelslasystem gestellt«, gab die Funkzentrale der NIL an die
Relaisstation Ori-12-1818 und an die Planetenbasis der Beteigeuze durch. »Prisenkommando
übergestiegen. Achtung, Meldung des Untersuchungskommandos. Ach, du lieber Gott! Hallo, Station
Ori-12-1818, fordern Sie sofort einen Sanitätskreuzer an. Springerschiff UG DVI ist verseucht.
Über die Hälfte der Besatzung tot, nur noch acht Händler sind als gesund zu bezeichnen. Sergeant
Hopkins, Leiter des Prisenkommandos, glaubt, daß die Händlersippe an der Steindarm-Seuche
erkrankt ist. Diese Angabe aber unter Vorbehalt. Wann kann der Sanitätskreuzer hier eintreffen,
Leutnant Fitzgerald?«
    Fitzgerald von Ori-12-1818 fragte zurück: »Sie haben dem Prisenkommando untersagt, die UG DVI
zu verlassen?«
    »Nein, aber ich werde es nachholen. Haben Sie den Sanitätskreuzer alarmiert? In welchem Sektor
steht das Schiff?«
    Das Solare System verfügte erst über drei Schiffe dieser Art. Wenn sie auch nur hundert Meter
Durchmesser besaßen, so waren sie trotzdem große, fliegende Kliniken, mit dem Modernsten
ausgerüstet, was irdische Medizin und Ara-Kunst entwickelt hatten. Vor zwei Jahren war das erste
Schiff dieses Typs in Dienst gestellt worden und konnte schon vier Monate später als ersten
Erfolg verbuchen, auf dem Planeten Sulf in zehntägiger Herkulesarbeit einen unbekannten Erreger
isoliert zu haben, der bei den dortigen terranischen Auswanderern ununterbrochen Schweißausbruch
hervorrief, so daß die Menschen an Wassermangel im Körper starben. Fünf Tage darauf stand schon
ein Impfstoff zur Verfügung, der hundertzwanzigtausend hoffnungslosen Siedlern das Leben
rettete.
    Jetzt ging es um die zwölf Mann des Prisenkommandos und um die noch lebenden Springer.
    Ein Sanitätsschiff lag in Terrania auf der Werft, Schiff II befand sich im Einsatz im
Wegasektor. Das dritte stand 8.590 Lichtjahre entfernt im Raum auf Warteposition. Durch Leutnant
Fitzgerald wurde es benachrichtigt.
    Während das Sanitätsschiff III seine Warteposition verließ und Kurs auf seinen
Transitionspunkt nahm, setzte sich der Chefarzt mit dem Kommandanten des Wachkreuzers in
Verbindung und über dieses Schiff mit Sergeant Hopkins, dem Leiter des Prisenkommandos an Bord
der verseuchten UG DVI.
    »Beschreiben Sie die Symptome«, forderte ihn der Chefarzt auf.
    Hopkins hatte auf der Raumakademie wohl mehrere Sanitätskurse mitgemacht, aber er war kein
Arzt. Er zögerte, das Krankheitsbild zu beschreiben.
    Dem Chefarzt des Sanitätsschiffs aber schien es unter den Nägeln zu brennen. Er sagte:
»Stellen Sie sich nicht so an, Sergeant. Nehmen Sie sich einen Springer vor und tasten Sie seine
Bauchdecke ab. Ob Sie Kranke berühren oder nicht, ist jetzt uninteressant, denn infiziert sind
alle. Nun, fühlt sich die gesamte Bauchdecke bis zum Brustkorb steinhart an, oder tasten Sie auch
weiche Partien ab, und wenn ja, dann wo?«
    Der Hyperkom übertrug über 8.500 Lichtjahre weit Sergeant Hopkins Stöhnen. Er glaubte,
überfordert zu sein. Stockend gab er seinen Befund durch. Der Chefarzt im Sanitätsschiff sagte
nur manchmal ja oder nein und hörte die übrige Zeit zu.
    »Jetzt bin ich am Brustkorb angekommen, Doktor«, sagte Hopkins, immer noch seiner Sache
unsicher. »Konnten Sie mit meinen Feststellungen etwas anfangen?«
    »Danke, Sergeant, Sie haben ausgezeichnet gearbeitet, und Ihr Verdacht auf Steindarm-Seuche
stimmt leider. Bereiten Sie Ihre Leute vor, daß bei allen in zwei bis drei Stunden die ersten
Darmkrämpfe auftreten werden. Hier lasse ich inzwischen alles Notwendige in die Wege leiten.
Ende.«
    »Hallo, Doktor!« rief Hopkins in sein Mikrophon und verstummte dann enttäuscht. Der
Hyperfunksender des Sanitätsschiffs hatte bereits abgeschaltet. So konnte er nicht mehr fragen,
wie groß ihre Überlebenschancen waren. Er wußte nur, daß die Steindarm-Seuche den größten
Prozentsatz an Todesopfern

Weitere Kostenlose Bücher