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Silberband 014 - Rhodans Sohn

Titel: Silberband 014 - Rhodans Sohn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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gerichtet, wo der Totenköpfige an
seinem Tisch stand.
    Ron drängte die zur Seite, die ihm am nächsten standen.
    »Machen Sie Platz!« rief er. »Hier kommt ein Arzt!«
    Aus den Augenwinkeln sah er, daß Gerard ihm gehorsam folgte.
    Niemand fragte ihn nach einer Legitimation. Sie waren Fremde, die sich zufällig in einem Lokal
zusammengefunden hatten und Zeuge geworden waren, wie einer von ihnen krank wurde. Sie erkannten
jeden bereitwillig an, der sich als Arzt ausgab.
    Ron arbeitete sich geschickt bis zu dem Mann am Tisch nach vorn. Der Totenköpfige schien ihn
nicht wahrzunehmen. Er war Terraner, das stand außer Zweifel. Ron packte ihn am rechten Arm.
    »Kommen Sie mit, ich bin Arzt«, forderte er ihn auf englisch auf. »Ich werde Ihnen
helfen.«
    Der Mann wandte den Kopf ein Stück.
    »Helfen?« röchelte er.
    »Ja, helfen.« Ron nickte eifrig. »Können Sie allein gehen, oder sollen wir Sie tragen?«
    Als Antwort tat der Mann einen Schritt vorwärts und ließ dabei den Tisch los. Er mußte sich
zwar schwer auf Rons Hand stützen, aber er blieb auf den Beinen. Die Umstehenden wichen zur
Seite, als er zum zweiten Schritt ansetzte.
    Ron gewahrte Gerard neben sich und flehte im stillen darum, daß dieser jetzt keine Dummheit
machte.
    Zunächst ging alles gut. Langsam näherte sich Ron mit dem Totenköpfigen, von Gerard und einer
kleiner werdenden Schar Neugieriger begleitet, dem Ausgang des Speisesaals.
    Schließlich standen sie auf der Straße, und Ron sah sich nach einem Taxi um, aber weit und
breit war keines zu sehen. Das wunderte ihn. Er erkannte, daß es auf diesem Teil des Bürgersteigs
auch keine Fußgänger mehr gab.
    In diesem Augenblick stieß Gerard neben ihm einen unterdrückten Schrei der Überraschung aus.
Ron ahnte mehr, als daß er es sehen konnte, daß Gerard sich davonmachen wollte. Seine freie Hand
schoß nach vorn und packte den Mann am Ärmel seines Jacketts.
    »Hiergeblieben!« fuhr er ihn an.
    Er hatte das Wort kaum ausgesprochen, da sagte eine harte Stimme hinter ihm: »Übergeben Sie
mir diesen Mann!«
    Ron fuhr herum. Hinter ihm stand ein Uniformierter. Ron erkannte die Uniform der Staatspolizei
von Lepso.
    »Wieso?« wollte Ron wissen. »Der Mann ist krank. Er braucht einen Arzt und keinen
Polizisten.«
    Der Mann grinste höhnisch.
    »Sind Sie Arzt?« fragte er in schlechtem Englisch.
    Ron hielt es nicht für geraten, die Lüge zu wiederholen.
    »Nein«, antwortete er. »Aber ich will ihn zu einem bringen.«
    Das Grinsen des Polizisten verstärkte sich.
    »Das können wir noch viel besser«, behauptete er. »Da, sehen Sie.«
    Ron brauchte es nicht zu sehen, er hörte es. Ein starkes Giroauto ließ sich aus der Luft über
der Straße herunter und landete auf dem von Fahrzeugen leergefegten Straßenrand. Plötzlich
umstanden noch mehr Polizisten Ron und den Totenköpfigen.
    Sie haben die Straße zum Teil abgeriegelt, schoß es ihm durch den Kopf. Aus dem Giroauto
sprangen fünf weitere Polizisten. Ron wußte genau, daß er gegen sie keine Chance hatte. Das
machte ihn wütend, und zu allem Übel mußte er seine Wut noch verbergen.
    »Da haben Sie recht«, antwortete er dem Polizisten, der jetzt vor ihm stand. »Sie haben
bessere Möglichkeiten. Nehmen Sie ihn.«
    Der Polizist nahm den kranken Alten beim Arm und führte ihn auf das Giroauto zu. Er
verschwendete kein weiteres Wort an Ron. Ron blieb stehen, bis sich die Türen des Autos hinter
dem Kranken und den Polizisten geschlossen hatten. Er sah, wie der abendliche Verkehr wieder über
den bisher abgesperrten Teil der Straße zu fluten begann. Das Giroauto hob sich mit einem kühnen
Sprung von der Straßenoberfläche, stieß im Licht der Reklamen aufwärts und verschwand schließlich
über dem bunten Meer der Helligkeit.
    Ron winkte einem Taxi, das langsam am Rand der Straße entlanggerollt kam. Der Wagen blieb
stehen, die hintere Seitentür öffnete sich. Ron schob Gerard in das dunkle Innere des Fahrzeugs
und kletterte selbst hinterdrein. Die Tür schloß sich hinter ihm automatisch.
    Der Fahrer saß bewegungslos hinter dem Steuer, ein dunkler Umriß in der Finsternis.
    »Haben Sie das Polizei-Giro gesehen, das eben von der Straße gestartet ist?« fragte Ron.
    Er sah den Chauffeur nicken.
    »Können Sie ihm folgen? Es soll Ihr Schaden nicht sein.«
    Der dunkle Kopf wandte sich um und beugte sich nach hinten.
    »Für Sie tue ich das, Erdmann«, sagte der Fahrer.
    Der Schein einer Lichtreklame beleuchtete

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