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Silberband 014 - Rhodans Sohn

Titel: Silberband 014 - Rhodans Sohn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Jedenfalls verbrachte ich einige Tage in diesem Büro, ständig von Springern bewacht. Auf
meine Fragen gab man mir keine Antwort. Sie machten sich ziemlich viel an Zuglerts Schreibtisch
zu schaffen. Einmal schienen sie sehr überrascht zu sein, dann lief einer von ihnen fort, und als
er wiederkam, schleppte er Sie mit sich. Dann mußte ich mich neben Sie knien und Ihnen, als Sie
aufwachten, einige Lügen erzählen, so daß Sie schließlich verrieten, daß Sie wegen Zuglert
gekommen waren. Den Rest wissen Sie selbst.«
    Ja, den Rest wußte Ron selbst, aber an Gerards Bericht schienen ihm etliche Unklarheiten zu
sein. Hatten die Springer alle Liftschächte abgeschaltet und ließen wahllos alle späten Besucher
des Bürogebäudes in den Keller hinabstürzen? Wenn nicht, woher hatten sie dann gewußt, um welche
Zeit er kommen und welchen Schacht er nehmen würde?
    Er stellte Gerard einige Fragen. Er traute dem Schwarzhaarigen nicht ganz und formulierte die
Fragen so, daß Gerard sich eigentlich hätte verraten müssen, wenn er nicht ein überaus
geschickter Lügner war. Aber Ron erzielte keinen Erfolg. Gerard blieb bei dem, was er gesagt
hatte.
    Ron gab sich schließlich zufrieden. Er hatte alles erfahren, was es zu erfahren gab, und es
war höchste Zeit, daß er sich daranmachte, einen Plan zu entwickeln. Die Springer würden
wahrscheinlich versuchen, ihn auszufragen, und wenn er keine befriedigenden Antworten gab, dann
würden sie mit einem Trick seinen freien Willen ausschalten und aus seinem Bewußtsein
herausholen, was drinnen war – auch, daß sie in dem großen, blonden Mann einen Sonderagenten
der Abteilung drei vor sich hatten und was die Abteilung drei eigentlich darstellte.
    Soweit durfte es nicht kommen. Ron mußte den Springern früher entkommen.
    Er befand sich in einer miserablen Lage, das verkannte er nicht.
    Soweit hatte er Bilanz gemacht, als die Stahltür entriegelt wurde und quietschend aufschwang.
Zwei Springer kamen herein. Sie trugen einen langen, schmalen Plastiktisch, auf dem eine Reihe
von Geräten stand. Die Springer sprachen kein Wort. Der Tisch wurde in der Mitte des Raumes
zwischen den Säulenreihen abgestellt. Ron hatte extraterrestrische Technologie intensiv genug
studiert, um die beiden Enzephalozeptoren zu erkennen. Heißer Schreck durchfuhr ihn.
    Die Springer hatten ihren Entschluß schneller gefaßt, als ihm lieb war. Und noch schlimmer:
Sie besaßen alle Geräte, die er fürchtete.
    Die beiden Springer blieben neben dem Tisch stehen. Einer von ihnen brachte eine Waffe zum
Vorschein und richtete sie auf Ron. Der andere sagte: »Wir werden Sie jetzt ein bißchen
ausfragen, Erdmann. Da wir fürchten, daß Sie uns freiwillig die Wahrheit nicht sagen, werden wir
dem Schleusenmechanismus Ihres freien Willens ein wenig nachhelfen. Kommen Sie her!«
    Ron sah, daß die Tür, durch die die beiden Springer hereingekommen waren, nicht geschlossen
war. Er war sich darüber im klaren, daß seine einzige Chance darin bestand, die beiden Springer
zu überraschen. Wahrscheinlich rechneten sie nicht damit, daß er sich so schnell erholt hatte.
Mit müden Bewegungen näherte Ron sich dem Tisch, darauf achtend, zwischen die beiden
Springer zu gelangen. Ohne Argwohn sahen die Springer Ron entgegen, die Schockstrahler lässig
gegen den Boden gerichtet. Als Ron sich genau zwischen den beiden befand, holte er wuchtig aus
und traf die Springer gleichzeitig mit den Handkanten seiner Hände an den Halsschlagadern. Die
Wucht hätte genügt, jedem normalgewachsenen Terraner das Genick zu brechen, bei den beiden
Springern würde es aber höchstens für eine kurze Bewußtlosigkeit reichen. Wie vom Blitz gefällt,
brachen sie zusammen. Selbst überrascht von seinem Erfolg wandte sich Ron Gerard Lobson zu, der
fassungslos die Aktion beobachtet hatte.
    »Vorwärts, wir verschwinden!« fuhr er ihn an.
    Gerard rührte sich nicht.
    »Aber – aber …«, stotterte er fassungslos.
    Ron packte ihn an der Schulter und zog ihn mit sich, in Richtung auf die Tür. Dabei versäumte
er nicht, die Waffe aufzunehmen, die dem einen der Springer entfallen war. Ron trat hinaus.
    Draußen lag ein schmaler, schwach erhellter Gang, unter dessen Decke die Einengungsröhren der
künstlichen Schwerefelder entlangführten, die die Liftschächte betrieben. Ron schloß daraus, daß
er sich in einem großen Gebäude befand.
    Bis jetzt gehorchte Gerard ihm willenlos.
    Ein Stück weiter endete der Gang

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