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Silberband 014 - Rhodans Sohn

Titel: Silberband 014 - Rhodans Sohn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Ansiedlung. Sie war wieder leer und ruhig wie in dem Augenblick, in dem sie
sie zum ersten Mal gesehen hatten.
    Ron fragte sich, was das alles zu bedeuten hatte. Mitten in der Wüste gab es eine kleine
Ansammlung von Gebäuden, die sich um eine Pyramide, anscheinend einen Tempel, gruppierten. Die
Gebäude hatten wohl keinen anderen Sinn als den, die Diener der Priester zu beherbergen –
die Halbtoten, die sie in Zanithon und wahrscheinlich auch in anderen Städten auflasen, um sie
hierherzubringen.
    Was war das für eine Krankheit, die Menschen mitten auf der Straße, beim Essen oder bei der
Unterhaltung überfiel und blühende Geschöpfe in wandelnde Leichname verwandelte? Und was war das
für eine Sekte, deren Priester sich dieser Kranken als Diener versicherten – mit der
Unterstützung der Polizei dieses Planeten?
    Fragen über Fragen. Die Priestergestalt auf dem Tempel hatte ihn an etwas erinnert. Er wußte
nicht, was es war. Er erinnerte sich aber, daß es nicht in einem freundlichen Zusammenhang mit
der terranischen Geschichte der vergangenen Jahrzehnte stand. Eine Gefahr verbarg sich
dahinter.
    Das Gleittaxi tauchte schließlich vor ihnen auf. Müde glitten sie den Hang der letzten Düne
hinunter und trotteten auf das Fahrzeug zu.
    Dann blieb Ron plötzlich stehen und hielt Larry an der Schulter fest.
    Der Wagen war leer. Gerard Lobson war verschwunden.
    »Dieser Narr!« rief Larry zornig. »Wo will er mitten in der Wüste hin?«
    Sie suchten nach Fußspuren. Aber der Wind schien in der Zwischenzeit ziemlich aktiv gewesen zu
sein. Es gab ein paar verwaschene Eindrücke, die nordwärts zwischen den Dünen dahinführten, aber
niemand konnte sagen, ob das ihre eigenen von heute morgen waren oder die von Gerard Lobson.
    Larry ging um den Wagen herum. Ron blieb stehen und überlegte, ob er auf die nächste Düne
steigen und von dort aus Umschau halten sollte. Aber er kam nicht mehr dazu, einen Entschluß zu
fassen. Er hörte ein kratzendes, raschelndes Geräusch hinter sich und fuhr herum.
    Aber schneller, als er sich umdrehen konnte, hatte Gerard Lobson sich aus dem Loch erhoben,
das er sich in den Sand gegraben hatte, um sich zu verstecken.
    Gerard stand vornübergebeugt. Die Situation schien ihm Spaß zu machen. Er grinste und verzog
das Gesicht zu einer höhnischen Grimasse.
    Aber was das Schlimmste war, er hielt einen kleinen, tödlichen Nadelstrahler in der Hand.
    Gerard hatte das Vergnügen, das ihm der Anblick der beiden überraschten Männer bot,
anscheinend lange genug genossen. Er fing an zu reden.
    »Wir werden jetzt zusammen nach Zanithon zurückfliegen«, verkündete er. »Sie beide auf dem
Vordersitz, ich hinten.«
    Larry schien sich in diesem Augenblick bewegt zu haben. Blitzschnell gab Gerard seiner Waffe
eine leichte Drehung und schrie: »Stehenbleiben!«
    Offenbar gehorchte Larry, denn Gerard entspannte sich wieder.
    »Nach Zanithon wären wir sowieso geflogen«, sagte Ron beiläufig. »Was soll das Theater?«
    »Aber nicht dorthin, wo ich hin will«, sagte Gerard.
    »Wo wollen Sie hin?«
    »Zu meinen Freunden, die mir einiges schuldig sein werden, wenn ich Sie abgeliefert habe.«
    »Zu den Springern, wie?« spottete Ron.
    Ron hatte keinerlei Beweise dafür, daß Gerard aus eigenem Antrieb mit den Springern
zusammenarbeitete. Aber der Schuß saß. Gerard riß erstaunt die Augen auf.
    »Woher wissen Sie das?« stieß er hervor.
    Ron lachte spöttisch. »Sie haben mir so viele Lügen erzählt, Lobson, daß ich mir meine eigene
Geschichte zusammenreimen mußte. Sie saßen mit den beiden Springern und dem Ara in Zuglerts Büro,
wie? Plötzlich sprang einer von den Springern auf und verließ den Raum, sagten Sie? Und als er
wiederkam, trug er mich auf den Armen? Du meine Güte, beim nächstenmal müssen Sie besser lügen.
Sie standen unten Wache, das ist die Wahrheit. Die Springer verdächtigten mich, seitdem ich mit
der EPHRAIM auf Lepso angekommen war. Die einfachste Methode, herauszufinden, ob der Verdacht
stimmte, war, abzuwarten, ob ich mir Zuglerts Büro ansehen würde. Man brauchte mich nicht einmal
zu überwachen. Man brauchte nur einen Posten vor dem Gebäude in der 86. Straße aufzustellen und
ein paar technische Vorbereitungen zu treffen. Der Posten waren Sie, Lobson, und die Vorbereitung
bestand darin, daß das Antischwerefeld eines jeden Liftschachts nach Belieben ein- und
ausgeschaltet werden konnte. Sie hatten also nichts anderes zu tun, als Meldung

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