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Silberband 014 - Rhodans Sohn

Titel: Silberband 014 - Rhodans Sohn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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zu machen:
Achtung, er kommt! Und erzählen Sie mir nicht, ein Springer allein hätte mich nach oben gebracht.
Dazu waren zwei Leute notwendig. Es mußte ja schließlich schnell gehen, denn immerhin gab es noch
einige Unbeteiligte im Haus. Sie haben ihm dabei geholfen, nicht wahr?«
    Gerard sah Ron dreist an. »Was haben Sie daran auszusetzen?«
    Ron schüttelte den Kopf.
    »Nichts«, antwortete er ernst. »Vor allem, weil ich weiß, daß nicht Sie dafür verantwortlich
sind.«
    »Was heißt das?«
    Ron machte eine wegwerfende Handbewegung.
    »Später«, sagte er. »Sagen Sie mir noch, warum die Kranken alle hierher in die Wüste gebracht
werden.«
    Gerard zuckte zusammen. Ron sah, daß er blaß wurde.
    »Das weiß ich nicht«, stieß er fast flüsternd hervor.
    Ron sah Gerard an.
    »Aber ich weiß etwas«, sagte er. »Sie sind süchtig, nur deswegen arbeiten Sie mit den
Springern zusammen. Das, was Sie brauchen, kostet zwar nicht übermäßig viel Geld, aber Sie haben
überhaupt keines. Vielleicht haben die Springer Sie wirklich gefaßt, als Sie zurückkehrten,
vielleicht sind Sie auch freiwillig zu ihnen gegangen. Auf jeden Fall bekamen Sie von den
Springern soviel von dem Zeug, wie Sie nur brauchten. Deswegen sind Sie ihnen hörig. Wegen
einiger Schlucke likörähnlichen Getränks, das in kleinen Flaschen mit violett-gelben Etiketten
verkauft wird.«
    Gerard starrte ihn an. Wie in Trance wich er einen Schritt zurück. Sein Mund bewegte sich. Er
versuchte, Worte zu formen, aber sie kamen ihm nicht über die Lippen.
    Ron gab sich Mühe, nicht zur Seite zu sehen. Er mußte Gerards Blick festhalten. Das meiste,
was er gesagt hatte, waren nur Vermutungen gewesen. Aber Gerards Reaktion zeigte, daß er richtig
geraten hatte. Er hatte eindringlich gesprochen. Gerard war zu Tode erschrocken, weil er sein
Geheimnis entdeckt sah. Zum Teufel, jetzt war für Larry der Augenblick zum Handeln da.
    Bruchteile von Sekunden später erkannte er, daß er sich in Larry nicht getäuscht hatte. Gerard
wurde plötzlich auf etwas aufmerksam, was außerhalb von Rons Gesichtskreis geschah. Er wollte zur
Seite springen, stolperte aber dabei und stürzte.
    In diesem Augenblick zischte Larrys Schuß hinter dem Fahrzeug hervor. Ron duckte sich zum
Sprung, um Gerard abzulenken, wenn Larry danebenschießen sollte.
    Aber Larry hatte gut gezielt. Der Schuß traf Gerard am rechten Arm. Er brüllte vor Schmerz auf
und schnellte sich herum. Die Waffe verlor er dabei, und während er sich im Sand wälzte,
versuchte er auch nicht mehr, sie zu erreichen. Der Schmerz der Brandwunde am Arm hatte ihm den
letzten Rest Beherrschung genommen.
    Ron ging langsam auf ihn zu. Er packte ihn bei den Schultern, hob ihn auf und stellte ihn auf
die Beine.
    »Wir fahren jetzt nach Zanithon zurück«, sagte er beruhigend. »Und Sie werden Ihren Likör
bekommen, auch ohne die Springer.«
    Die Fahrt verlief ohne Zwischenfälle. Gerard Lobson bekam, wonach er verlangte, und
Ron Landry hatte dabei Gelegenheit festzustellen, daß die Droge, Liquitiv genannt, auf Lepso im
öffentlichen Handel zu haben war. Sie gehörte zu den Likören, und niemand schien etwas von der
Gefahr zu wissen, die sie barg.
    Ron kam der Begriff ›Liquitiv‹ bekannt vor, er war sicher, ihn auf der Erde ebenfalls schon
gehört zu haben. Auf jeden Fall mußte Quinto auch darüber schnell informiert werden.
    Gerard war wie verwandelt. Er wollte nichts mehr von einer Rückkehr zu den Springern wissen,
zumal Ron einen größeren Vorrat Liquitiv eingekauft hatte, um ihn auf längere Zeit zu
versorgen – und Proben für die irdischen Analytiker zur Hand zu haben. Er war sogar damit
einverstanden, daß man ihn bei nächster Gelegenheit zur Erde zurückbrachte und dort versuchte,
ihn von seiner Sucht zu heilen.
    Ron gab einen umfassenden Kodebericht an Nike Quinto.
    Quinto befahl, daß Landry zusammen mit Randall sofort nach Terra kommen sollte. Ron setzte
seinen Freund, der inzwischen auf eigene Faust Untersuchungen anstellte, davon in Kenntnis und
verabredete sich mit ihm im Hotel. Dann verabschiedete er sich von Gerard und kehrte in sein
Hotel zurück, wo sein Freund schon auf ihn wartete.
    Larry hatte herausgefunden, daß Liquitiv vor etwa zwölf Jahren zum ersten Mal im Handel
erschienen war. Es gab niemanden, der wußte, woher es kam. Der Wirt eines Restaurants hatte es
vom Kleinhändler bezogen, der Kleinhändler vom Großhändler, der Großhändler von einem

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