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Silberband 014 - Rhodans Sohn

Titel: Silberband 014 - Rhodans Sohn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Generalvertrieb, der Generalvertrieb hatte es auf Cinema im Lorraine-System gekauft. Und man
durfte sicher sein, daß auch die Leute auf Cinema nicht die eigentlichen Produzenten waren. Das
Zeug ging durch viele Hände, und im Grunde genommen war es ein Wunder, daß es vom Endverkäufer
noch zu einem erschwinglichen Preis erworben werden konnte.
    »Das bedeutet also«, schloß Ron nachdenklich, »daß Liquitiv zweierlei Wirkung haben muß.«
    Larry sah auf.
    »Du bist mir ein Stück voraus«, sagte er lächelnd. »Würdest du mir das erklären?«
    Ron nickte. »Paß auf! Armin Zuglert war ein rüstiger, sportlicher Mann. Niemand sah ihm an,
daß er liquitivsüchtig war. Plötzlich bricht seine Gesundheit zusammen, er sieht auf einmal aus
wie ein lebender Leichnam. Warum?«
    »Weil er kein Liquitiv mehr bekommt«, antwortete Larry rasch und voller Überzeugung.
    Ron zeigte mit dem Finger auf ihn. »Falsch. Liquitiv gibt es überall zu kaufen. Zuglert hatte
Geld. Er wußte, daß er süchtig war, und auch, daß man als Süchtiger nicht einfach aufhören kann,
das Zeug zu sich zu nehmen, an das man sich gewöhnt hatte. Warum sollte er also nicht hingehen
und sich neues Liquitiv kaufen, wenn sein Vorrat verbraucht war? Nein, das war es nicht.
Ungeachtet dessen, daß Liquitiv süchtig macht, hat es nach einer bestimmten Zeitdauer des
regelmäßigen Genusses auch noch eine andere Wirkung: Es macht Menschen – und vielleicht auch
andere Lebewesen – zu lebenden Leichnamen. Und nach welcher Zeit tut es das? Alles was wir
darüber sagen können, ist, nach nicht mehr als zwölf Jahren und einigen Monaten. Denn früher kann
Zuglert das Gift auf Lepso nicht bekommen haben.«
    Larry dachte darüber nach. Dann nickte er.
    »Ich glaube«, sagte er mehr zu sich selbst, »wir könnten eine ganze Menge herausfinden, wenn
wir die Bewohner der Tempelstadt ein bißchen genauer unter die Lupe nehmen könnten.«
    Ron war aufgestanden und ging zu einem der Fenster.
    »Ich glaube«, seufzte er, »zu diesem Zweck ruft Nike uns nach Hause. Wetten, daß wir uns dort
nicht einmal ausruhen dürfen?«

3.
    Quinto empfing die beiden Spezialisten unmittelbar nach deren Ankunft auf Terra. Er
sagte, daß er sich wegen Rons Bericht bereits mit Rhodan in Verbindung gesetzt hatte. Dann begann
Quinto über seine angeblich schlechte körperliche Verfassung zu klagen.
    Ron nickte geistesabwesend. Larry enthielt sich, wie üblich, jedes Wortes und jeder Geste.
    »Woher kommt das?« fragte Ron.
    Nike Quinto wurde zappelig.
    »Woher kommt was!« keifte er. »Drücken Sie sich deutlicher aus, Major. Undeutliche
Fragen regen mich auf, und Aufregung bringt meinen Blutdruck zum Steigen. Also, was wollen Sie
wissen?«
    Ron lächelte.
    »Was an der Sache«, präzisierte er, »ist so wichtig, daß der Administrator sich darum kümmern
muß?«
    »Das ist einfach erklärt«, antwortete Nike Quinto. »Nach unseren Auswertungen spielen in der
Lepso-Affäre die Priester des Baalol-Kultes eine Rolle. Der Baalol-Kult hat in der irdischen
Geschichte schon einmal eine Rolle gespielt, und zwar vor rund sechzig Jahren. Auf den Imperator
des arkonidischen Reiches wurde ein Anschlag verübt. Man beraubte Atlan seines Zellaktivators und
wollte ihn auf diese Weise zur Abdankung zwingen. Der Anschlag ging von Baalol-Priestern aus. Und
bei einem Baalol-Priester wurde das gestohlene Gerät nach einer Verfolgungsjagd bis zum
Gela-System und einem heftigen Kampf auch gefunden. Die Baalol-Priester haben zum Teil besondere
Psi-Fähigkeiten. Sie können andere Psi-Begabungen absorbieren und gegen den Träger der Begabung
selbst richten. Wegen dieses Umkehreffekts hat man sie auch ›Antis‹ genannt. Es ist uns bekannt,
daß die Antis ein weites Netz von Kultstätten überall in der Galaxis aufgebaut haben. Weder über
ihre Ziele noch über das Wesen ihres Kultes sind wir uns jedoch im klaren. Von diesem wissen wir
nur, daß er sich nicht um eine definierbare Gottheit oder um mehrere Gottheiten dreht. In
mystischer Weise nimmt er für sich in Anspruch, den Gläubigen die letzten Weisheiten beibringen
und sie von aller seelischen und körperlichen Not befreien zu können. Weiterhin ist bekannt, daß
die Antis geschickte Händler sind. Es ist kein Wunder, daß sie mit den Springern zu tun haben, da
sie offenbar in der Lage sind, den Springern wichtige Güter zu liefern. Auch die Aras hat man oft
mit den Baalol-Priestern zusammen gesehen. Da sowohl die

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