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Silberband 015 - Mechanica

Titel: Silberband 015 - Mechanica Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Wir hatten
unsere Gürtelwaffen noch nicht benutzt. Die Anti-Schutzschirme waren infolge ihrer mentalen
Strukturaufladung kaum zu durchschlagen. Die neuartigen Kombilader zur Bekämpfung des Baalols
hatten wir nicht mitgenommen. Niemand hatte damit gerechnet, gegen die Unheimlichen kämpfen zu
müssen.
    Ich erblickte eine Gestalt am Ende des Ganges. Ihre Körperformen schienen zu zerfließen; ein
Beweis dafür, daß der Götzenpriester seinen Abwehrschirm voll aktiviert hatte. Es war sinnlos,
ihn unter Feuer zu nehmen.
    Ich schaute auf die Uhr. Ich hatte sie nach der letzten durchgekommenen Zeitansage
einreguliert, um stets zu wissen, wann der Augenblick gekommen war. Der Toleranzwert der
terranischen Halbwertszeit-Zünder lag bei plus-minus drei Minuten.
    Jetzt hoffte ich auf einen Versager, der aber niemals eintreten würde.
    Ein Dröhnen riß mich aus meinen Überlegungen. Ras Tschubai hatte geschossen. Die Glut eines
Thermostrahls hellte die Düsternis auf. Jemand schrie gellend. Hinter einem zerberstenden Gerät
taumelte ein Akone hervor. Er war verletzt.
    Zwei Antis zogen ihn in die Deckung einer Speicherbank zurück.
    Ras wechselte die Stellung. Die grünlichen Waffenstrahlen des Gegners schlugen lautlos ein. Wo
sie auftrafen, verwandelte sich das Material zu Staub.
    Der Regent gab wieder Alarm. Immer, wenn ein Teil seiner Einrichtungen zerstört wurde,
begannen neue Sirenen zu heulen.
    Rhodan sprang über den Gang und warf sich neben mir auf den Boden.
    »Zurück zur Zwischentreppe, wir gehen nach oben«, sagte er. »Fertig?«
    Ich winkte Gucky und Ras zu. Dann rannten wir los. Im selben Augenblick wurde meine bisherige
Deckung von einem Desintegratorstrahl getroffen. Die Schaltung zerplatzte. Meterlange Blitze
zuckten unter den Verkleidungsblechen hervor.
    Das Heulen der Sirenen steigerte sich. Vor uns tauchte die Treppe auf. Rhodan schrie uns zu,
wir sollten vor dem Aufstieg nochmals in Deckung gehen. Wir befolgten seinen Zuruf.
    Die Kampftaktik hatte sich in wenigen Minuten herauskristallisiert. Wir mußten einen
Feuerüberfall wagen und dann sofort die Stellung wechseln. Es dauerte immer einige Zeit, bis uns
die Ortungsgeräte der Akonen wieder aufgespürt hatten.
    Eigentlich – so überlegte ich – hatten wir eine gute Chance, solange der Gegner
nicht auf die Idee kam, seine Abwehr ausschließlich auf unser Mündungsfeuer zu richten. Dazu war
es erforderlich, daß er einen Frontalangriff startete und mit zahlreichen Schützen im Hinterhalt
lauerte.
    Wir waren dann auf einen Fleck festgenagelt, und er konnte sich blitzschnell auf den
Ausgangspunkt unserer Waffenstrahlen einschießen. Ich wußte, daß es nicht lange dauern konnte,
bis die Akonen folgerichtig handeln würden.
    Wir verständigten uns durch Handzeichen. Gucky deutete an, daß wir umzingelt waren. Im
Hintergrund der Halle tauchten die Kampfroboter des Regenten auf. Sie schienen über Funk auf
unsere Stellungen eingewiesen zu werden. Möglicherweise konnten sie uns auch orten. Es war mir in
diesen Augenblicken gleichgültig.
    Rhodans Hand ruckte nach unten. Wir begannen gleichzeitig zu schießen. Ich hielt wahllos auf
die Einrichtungen des Robotgehirns, sprang einige Meter weiter und feuerte erneut.
    Das Tosen unserer Energiewaffen übertönte den Sirenenlärm. Unersetzbare Schaltanlagen
explodierten. Bruchstücke flogen durch die Luft und beschädigten andere Geräte.
    Nach dem Überfall setzten wir alles auf eine Karte. Als unsere verlassenen Stellungen
angegriffen wurden und die Qualmwolken die Sicht vernebelten, flogen wir mit Hilfe der
Antigravgeräte in die Höhe.
    Ich justierte den Schwerkraftabsorber aus, drückte die Handflächen gegen die Decke und kroch
wie eine Fliege auf den Treppendurchbruch zu.
    »Stop!« schrie Rhodan.
    Ich stemmte die Füße gegen das Geländer, zog sie jedoch zurück, als die gewendelte Treppe von
Kampfrobotern unter Feuer genommen wurde. Wir hielten uns an einigen Kühlrohren fest, um von den
Druckwellen nicht abgetrieben zu werden.
    Glühende Trümmerstücke prasselten neben uns gegen das Material. Anstelle der Treppe entstand
ein blasenwerfender Kunststofffladen.
    Unsere Abwehrschirme reflektierten die Hitze. Wir huschten durch das Luk und schwebten sofort
wieder empor.
    Augenblicke später hingen wir an der Decke des anderen Raumes. Eine Etage tiefer schien es zu
einem Irrtum gekommen zu sein. Das Dröhnen der Roboterwaffen nahm kein Ende. Stickige Gase
schossen aus

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