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Silberband 015 - Mechanica

Titel: Silberband 015 - Mechanica Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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mit komplizierten Kernprozessen gearbeitet. Rhodans Gesicht war unbewegt, als
er sagte: »Sehr seltsam, meine Herren. Man beherrscht den hochwertigsten
Kohlenstoff-Katalyse-Kreislauf, den ich kenne, aber man funkt nur mit ultrakurzen Wellen, die in
keinem Verhältnis zu dieser kernphysikalischen Wissenschaft stehen. Vergleichsweise könnten wir
die IRONDUKE mit Pfeil und Bogen, anstatt mit Impulsgeschützen bewaffnen. An Brazo Alkher –
halten Sie die Fingerkuppen auf den Knöpfen der Feuerorgel.«
    Unsere Zielpositronik hatte um eine Mikrosekunde schneller gearbeitet. Ich wurde
vom Feuerschlag der Breitseite durchgeschüttelt. Das Donnern ließ die Zelle erbeben, aber der
rechtzeitig geortete Waffenstrahl zuckte an der IRONDUKE vorbei.
    Unter uns, etwa siebzig Kilometer entfernt, explodierten fünf zuckerhutförmige Geschützkuppeln
einer Abwehrfestung.
    Der aufsteigende Pilz bewies, daß ein schneller Kernverschmelzungsprozeß stattgefunden hatte.
Die Druckwelle erzeugte einen Stauborkan und zerstörte die Bauwerke in der näheren Umgebung.
    Zehn Sekunden vor der Feuereröffnung hatte der Telepath John Marshall erklärt, auf dieser Welt
gäbe es kein lebendes Wesen.
    Marshalls Auskünfte waren zuverlässig. Er und die anderen Mutanten des Korps hatten sich noch
nie geirrt. So hatte Rhodan auf das Fort schießen lassen, als dessen Automatik die IRONDUKE
angegriffen hatte.
    Auf den Bildschirmen der optischen Erfassung war außer dem Überbleibsel der Kernreaktion
nichts zu sehen. Die Luftfahrzeuge, die wir vorher bemerkt hatten, waren verschwunden.
    Zu meiner Überraschung tauchten sie wieder auf, als die Detonationswolken von dem aufkommenden
Sturm abgetrieben wurden.
    »Sind die Flugkörper unbemannt?« erkundigte sich Rhodan.
    Marshall und Gucky lauschten erneut.
    »Kein Leben«, entgegnete John. »Auf dieser Welt gibt es kein denkendes Gehirn.«
    Rhodan sah sich unschlüssig um. Das Schlachtschiff stand fahrtlos über der Wüste. Weiter
östlich erstreckte sich ein Höhenzug. Davor hatte das Fort gelegen. Südlich des Gebirges hatten
wir die Bauwerke der Stadt entdeckt. Es war die größte auf einer Welt, die ich in diesen
Augenblicken auf den Namen Mechanica taufte.
    Wir hatten die Oberfläche gewissenhaft abgesucht. Die meisten Ansiedlungen waren zerfallen,
aber die kleinen Robotschiffe waren überall zu sehen. Sie schienen einer uralten Programmierung
zu gehorchen. Jede Einheit flog einen Geländesektor ab. Hier und da hatten wir Pulks von
kugelförmigen Gebilden gesichtet. Man hatte sich nicht um uns gekümmert.
    Auch die anderen Abwehrstationen, die wir nahe den Städten entdeckt hatten, waren nicht aktiv
geworden. Jene, die Rhodan soeben vernichtet hatte, war die einzige gewesen, die eine Spur von
Aktivität verraten hatte.
    Ich teilte den Terranern mit, wie ich den Planeten genannt hatte.
    »Nicht übel, scheint auf den Sandhaufen zu passen«, meinte Bully. »Was nun? Die Sache sieht
für meine Begriffe etwas zu harmlos aus. Noch sind wir in der Luft. Ich würde auf keinen Fall
landen.«
    Rhodan schaltete die Optik auf Vergrößerungsstufe zwanzig. Die Turmbauten wurden größer, aber
unscharf in der Bildqualität. Es waren die typischen Verzerrungseffekte im Bereich einer
Atmosphäre.
    »Du sprichst mir aus der Seele. Wir landen trotzdem.«
    »Was?«
    »Unser Vorhaben wäre sonst zu schwierig. Wir sichern das Schiff ab.«
    Der Funkverkehr auf Mechanica hatte sich nicht verändert. Wir empfingen zahllose Zeichen, die
teilweise auch auf Mittel- und Langwelle einliefen.
    Es stand fest, daß die Robotschiffe damit gesteuert wurden. Als wir zu dieser Erkenntnis
gekommen waren, hatten wir nach dem Sender gesucht. Anfänglich waren uns Irrtümer unterlaufen, da
es überall Stationen gab. Es waren jedoch nur Relaisblocks, die von einer Zentrale versorgt
wurden.
    Wir hatten sie zusammen mit der Riesenstadt entdeckt. Es mußte ein Robotsender existieren, der
gleichzeitig auf sehr vielen Frequenzen funkte.
    Die Funkspezialisten der IRONDUKE schätzten die Gesamtleistung auf etwa fünfzigtausend
Kilowatt. Den für die Abstrahlung dieser Befehle notwendigen Antennenwald konnte ich mir
vorstellen.
    Genau genommen mußte die Zentrale aus zahlreichen Sendern bestehen, es sei denn, man hätte
einen Weg gefunden, um mit einer Anlage gleichzeitig auf einigen hundert Frequenzen arbeiten zu
können. Ich hielt es für unwahrscheinlich. Wenn die Zeichen nacheinander gekommen wären, hätte

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