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Silberband 015 - Mechanica

Titel: Silberband 015 - Mechanica Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Nur die Leistungsmeiler der Kraftwerke arbeiteten
nach wie vor mit Vollast. Unsere Schutzschirme waren auf Verdichtungsstufe XII geschaltet worden.
Eng den Schiffskörper umspannend, berührten sie nicht mehr den Boden. Ich kannte keine
Energiewaffe, mit der man diese Energieballung hätte durchschlagen oder neutralisieren
können.
    Die Sonne neigte sich dem Horizont zu. Die kurze Nacht des Planeten Mechanica brach an. Ich
begab mich in meine Kabine, um ein wenig zu ruhen.
    Alpträume quälten mich. Zeitweilig fuhr ich auf, um nervös auf etwas zu lauschen,
was mir meine krankhaft erregte Phantasie vorgaukelte. Die Nacht würde nur fünf Stunden dauern,
und ich hatte noch keine Minute erholsam geschlafen.
    Schwer atmend legte ich mich zurück, tastete nach dem Schalter der Lüftungsautomatik und ließ
die Schaumstoffmatratze durchblasen.
    Mein Logiksektor meldete sich alle Augenblicke mit Warnimpulsen und Hinweisen. Unser
Unternehmen war bisher ergebnislos verlaufen.
    Noch hatten wir keinen Hinweis auf den Verbleib des Ernteschiffs gefunden. Es war aber
nicht auszuschließen, daß es sich auf Mechanica befand. Nach allem, was wir bisher wußten,
arbeiteten der Scout und das Saatschiff fehlerhaft. Es lag also durchaus im Bereich
des Möglichen, daß auch die Roboter auf Mechanica Funktionsstörungen unterlagen und das Ernteschiff nicht mehr mit den notwendigen Koordinaten versorgten. Daß das Saatschiff seine Positionsdaten nach Mechanica funkte, wußten wir. Ebenso wußten wir, daß
der Scout mit Mechanica in Verbindung stand und daß beide Schiffe von hieraus die
Bestätigungsimpulse erhalten hatten. Somit schien es nur logisch, daß die vom Saatschiff gefunkten Positionsdaten hier auf Mechanica irgendwo versickerten und nicht an das Ernteschiff weitergegeben wurden.
    Ich überlegte fieberhaft, wie man an die Hauptsteuerungsanlage dieser Roboterwelt herankommen
könnte, um herauszufinden, was mit den Positionsdaten des Saatschiffs passierte.
    Gleichzeitig begann ich darüber nachzudenken, mit welchem Trick man das Ernteschiff dazu bringen könnte, Arkon II anzufliegen, um dessen Bewohner zu retten.
    Wir mußten einen Schiffssender umbauen, die richtigen Impulse austüfteln, in den Raum starten
und von dort aus das Saatschiff imitieren. Nur so war eine Lösung möglich.
    Die Alarmsirenen begannen zu heulen und unterbrachen meine Überlegungen.
    Ich durchquerte die Kabine, stolperte über einen Wandhocker und fiel zu Boden.
    Hastig tastete ich nach dem Lichtschalter. Mein Impulsstrahler lag auf dem Arbeitstisch. Ich
legte den Gürtel mit der Waffentasche um und rannte zur Tür.
    Draußen angekommen, hörte ich deutlich Schreie.
    »Kommandant spricht, was ist los?« dröhnte Claudrins Stimme aus den Lautsprechern.
    Jemand antwortete mit so schriller Stimme, daß kein Wort zu verstehen war.
    »Wachoffizier spricht«, mischte sich ein anderer Mann ein. »Der Posten ›Gewächshallen‹ sichtet
ein Phänomen. Sämtliche Pflanzen sind aus dem Nährboden oder aus den Salzlösungen gerissen
worden. Sie hängen an der Decke.«
    »Ortung an Kommandant«, fiel ein dritter Mann ein. »Ein Pulk von Kugelkörpern streicht über
uns hinweg. Wir messen eine eigenartige Strahlung. Sie ist ungefährlich.«
    Rhodan kam aus seiner Kabine. Wortlos rannte er an mir vorbei. Ich folgte ihm mit
schußbereiter Waffe.
    Wieso konnte man eine unbekannte Strahlung anmessen, wenn die IRONDUKE von Schutzschirmen
eingehüllt war? Es mußte etwas sein, was von den Feldern nicht absorbiert oder reflektiert werden
konnte.
    Natürlich befand sich die Besatzung in voller Gefechtsbereitschaft. Alle Stationen waren
besetzt. Die Männer, die jetzt in dünner Unterkleidung durch die Gänge eilten, gehörten zur
Freiwache.
    Ich konnte mich später nicht erinnern, wie ich vom Äquatordeck hinunter in die Gewächshallen
gekommen war.
    Alle terranischen Raumschiffe waren mit Treibhäusern ausgerüstet, in denen vitaminreiche
Nutzpflanzen gezüchtet wurden. Frischgemüse war bei langen Reisen unerläßlich, und außerdem
dienten die Pflanzen noch zur natürlichen Regulierung der Schiffsatmosphäre.
    Die Mutanten waren schon anwesend.
    Jemand lachte hysterisch. Reginald Bull trug einen lila Pyjama, der mit gelben Schmetterlingen
und rosa Kleeblättern bedruckt war. Das hätte man zur Not noch ansehen können, wenn er nicht
einen armlangen Impulsstrahler in den Händen gehalten hätte. In so abenteuerlicher Aufmachung
hatte ich die

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