Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 016 - Die Posbis

Titel: Silberband 016 - Die Posbis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
tut mir leid, Sie in Gefahr gebracht zu haben, Doktor«, entschuldigte Rhodan sich. »Die
Vierzehnte ist einsatzklar und speziell für einen Fernflug ausgerüstet. Wenn Claudrin sofort
einen Funkspruch absetzte, dürften die Schiffe zu dieser Zeit in Marsch gesetzt werden.«
    Ich sagte nichts. Es war klar, daß Reginald Bull vor sechzig Stunden nicht hier sein
konnte.
    Gucky schaltete sich ein. »Ich orte viele Impulse. Sie sind schwach. Wohin gehen wir?«
    Ich sah mich um. Die technifizierte Umwelt von Everblack bot Millionen Verstecke, nur fragte
es sich, wie lange wir uns tatsächlich verbergen konnten.
    »Wir lösen die Steckkontakte«, ordnete Perry an. »Ab sofort herrscht strengste Funkstille, die
nur in äußersten Notfällen unterbrochen werden darf. Wir bleiben zusammen. Wir müssen dafür
sorgen, daß wir uns nicht aus den Augen verlieren. Also haben wir uns immer gegenseitig zu
beobachten. Gucky dient zusätzlich als Verbindungsmann. Kleiner – wo stecken die
Posbis?«
    »Hauptsächlich auf dem Landefeld. Rechts und links sind auch welche. Ich führe euch.«
    Er wandte sich um, ohne uns noch einen Blick zu schenken. Ich zog das Kabel aus dem Stecker
und drückte auf den Federmechanismus der Trommel. Sie spulte die Schnur auf.
    Meine Außenmikrophone nahmen keine Geräusche auf. Die Lufthülle fehlte überall. Die
Ausbreitung von Schallwellen war unmöglich. Nur wenn wir mit den Rüstungen irgendwo anstießen
oder die Leichtstahlrippen der Stiefelsohlen auf dem Metallbelag des Bodens klackten, kam es zu
Resonanzschwingungen, die ich als undefinierbare Laute vernahm.
    Weiter vorn schwangen die Tore der Halle zurück. In ihr war es dunkler als auf der Oberfläche.
Wahrscheinlich gab es in dem Hangar keine Wärmequellen.
    Gegen die Öffnung zeichneten sich einige menschenhohe Gestalten ab. Anztan griff zu seiner
Waffe. Ich legte ihm die Hand auf den Arm und drückte ihn nach unten. Es war sinnlos, jetzt schon
zu schießen.
    Der Summer meines Symbolempfängers sprach an. Ich drehte den Kopf und sah nach oben. Das
wichtige Gerät war eine Handbreit über meiner Stirn eingebaut.
    Der Simultanübersetzer zeigte Grünwert. Der einlaufende Spruch, der lediglich aus
Symbolgruppen bestand, wurde vollautomatisch in verständliche Laute umgewandelt. Wenn wir selbst
senden wollten, vollzog sich der Vorgang in umgekehrter Reihenfolge.
    Das Summen verstärkte sich. Rhodan klopfte mit der gepanzerten Knöchelverkleidung seines
Handschuhs gegen die Brustplatte meiner Rüstung. Ich winkte bestätigend. Jeder von uns schien die
Nachricht zu empfangen.
    Dennoch fuhr ich zusammen, als der Lautsprecher des Symbolempfängers zu arbeiten begann. Die
Nachricht überraschte mich nicht. Den gleichen Wortlaut hatten wir seit dem Auftauchen der Posbis
schon oft vernommen.
    »Seid ihr wahres Leben?« fragte jemand unmoduliert an.
    Rhodan pochte wieder gegen meine Rüstung und gab mir ein Zeichen. Ich verstand, daß ich
antworten sollte.
    Rasch kippte ich den Außenschalter der Symbolanlage nach unten.
    Vorsichtig entgegnete ich: »Wir sind wahres Leben, wir danken dem wahren Leben. Wir fürchten
uns. Eure Welt ist hell.«
    Plötzlich wimmerte Gucky. Ich wandte mich rasch um, und da sah ich, daß er seine Hände nach
oben gezogen hatte, als wollte er sich die Ohren zuhalten. Die Werkzeugarme hingen schlaff aus
dem oberen Brustteil seiner Rüstung herab.
    »Was ist los?« fragte ich beunruhigt. »Kleiner, so antworte doch. Was hörst du?«
    »Unklare Gefühlsäußerungen, die aber alle etwas mit Unheil zu tun haben. Starke Schwingungen,
die nicht von den winzigen Plasmagehirnen der Robots stammen. Die Sendung ist viel
intensiver.«
    »Einpeilen, Standort feststellen!« befahl Rhodan.
    Ich verstand erst Sekunden später, wie schnell der Terraner die Sachlage erfaßt hatte. Er war
und blieb ein ›Sofortumschalter‹.
    Mein Symbolempfänger sprach wieder an. »Wir grüßen das wahre Leben. Verdunkelt eure Aufnahme.
Unsere Welt muß hell sein.«
    Wenn ich nicht vollkommen zweigleisig gedacht hätte, wäre die Nachricht unverständlich
gewesen. Der Hinweis auf die angebliche Lichtflut bewies unsere ›Roboteridentität‹ eindeutiger
als stundenlange Erklärungen. Nur mechanische Geschöpfe mit besonderen Einrichtungen konnten
Everblacks Wärmestrahlung als hell empfinden. Wir hatten uns damit vom organischen Leben
grundlegend distanziert.
    Der Planet Mechanica und die drei Robotschiffe fielen mir ein.

Weitere Kostenlose Bücher