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Silberband 016 - Die Posbis

Titel: Silberband 016 - Die Posbis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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hoher Fahrt davonflog, schaltete ich ebenfalls um. Anztan brauchte einige Zeit, um
seine Rüstung abzuheben.
    Gucky steuerte auf die gewaltigen Stahlkonstruktionen jenseits des Landefelds zu. Je näher wir
kamen, um so unübersichtlicher wurden die Anlagen.
    Gittermasten von verschiedenen Höhen engten den Blick in die Ferne ein. Es waren immer nur
Bruchstücke zu bemerken. Riesige Turmbauten, Silos gleich, reckten sich in die Düsternis des
Everblack-Himmels. Wenn ich meine Schwenkdüse nach unten drückte und dadurch in die Höhe stieg,
tauchte über dem Horizont die schmale Sichel der Milchstraße auf.
    Während unserer Flucht empfingen wir immer wieder die Anrufe der Posbis. Dabei kam ich
erstmals auf die Idee, daß die prompten und folgerichtigen Antworten nicht von jenen Maschinen
stammten, die wir im Hangartor beobachtet hatten.
    Wahrscheinlich hatte sich eine Zentralstation eingeschaltet. Dadurch wurde die Situation noch
unwirklicher.
    Zahllose Fragen türmten sich auf. Ich überquerte eine Hochstraße, die lediglich aus einem
energetischen Gitterrost bestand, auf dem formlose Materieklumpen transportiert wurden.
    Dicke Rohrleitungen vollendeten den Eindruck von einer chemischen Fabrik, die ebensogut ein
Kunststoffwerk oder eine Transformstation zur Umwandlung minderwertiger Grundstoffe in
schmelzfähige Erze sein konnte.
    Vier- und sechshundert Meter hohe Türme, schlanken Minaretten gleich, dienten der
Energieübertragung, Isolationsschirme ersetzten die Kabelverbindungen. Der Kraftfluß bewegte sich
von Turmspitze zu Turmspitze. Hier und da kam es zu Entladungen, deren Blitze Everblack für
Sekundenbruchteile mit strahlender Helligkeit überfluteten.
    Gucky flog in halsbrecherischer Fahrt zwischen Hochstraßen, Rohrsystemen und abstrakt
verwinkelten Bauten hindurch, bis er zwischen bienenkorbähnlichen Konstruktionen zur Landung
ansetzte.
    Mein Energietaster sprach an. In den mehr als hundert Meter hohen Schalen liefen gewaltige
Kernprozesse ab. Wir hatten ein Kraftwerk gefunden, dessen Ausstrahlungen unsere Ortung
erschwerte.
    Obwohl der Flug keine körperlichen Anstrengungen erfordert hatte, setzte ich schweratmend auf.
Sofort stellten wir wieder die Kabelverbindungen zwischen den Anzügen her, um die Abhörgefahr
auszuschalten.
    Ich hörte Anztan keuchen. Auch der sportlich gestählte Terraner schien eine plötzliche
Schwäche zu spüren.
    »Essen!« ordnete er in lakonischer Kürze an. »Die Konzentrate sind mit allen wertvollen
Aufbaustoffen angereichert. Anschließend nehmen wir eine Regenerierungstablette. Greift nur nicht
zu aufputschenden Mitteln. Sie sind giftig, auch wenn man im ersten Augenblick das Gefühl hat,
man könnte Bäume ausreißen.«
    »Wem sagen Sie das«, seufzte der Arawissenschaftler. »Eine Stunde Schlaf würde genügen.«
    »Wenn wir für immer schlafen wollen, dann brauchen wir jetzt nur gemeinsam die Augen zu
schließen«, warnte Perry. Gucky hatte sich auf den Boden gelegt. »Wie fühlst du dich,
Kleiner?«
    »Viel besser als vorher.«
    »Sagtest du: besser?«
    »Klar. Ich habe ja lange genug geschlafen. Oder ist Besinnungslosigkeit etwas anderes?«
    »Sagen wir – die Zustände sind artverwandt. Kannst du wieder teleportieren?«
    »In zehn Minuten. Hörst du die Impulse? Na ja, natürlich nicht«, fügte er überheblich hinzu.
»Die Sache ist ein großartiges Spielchen. Mich würden die Brüder nie erwischen.«
    »Das ist ein schlechter Ausdruck. Du meinst die Posbis.«
    Der Mausbiber lachte. Ich nahm das Konzentrat zu mir. Anschließend schluckte ich die
Regenerierungstablette aus der Hexenküche der Aras. Das Präparat ersetzte den Schlaf durch eine
sehr schnelle Zellkernaktivierung und Stoffwechselsäuberung. Eine indirekte Blutwäsche war auch
damit verbunden. Das Mittel begann nach zehn Minuten zu wirken. Wenn man zusätzlich wenigstens
dreißig Minuten ruhen konnte, war es, als hätte man sich zwölf Stunden entspannt.
    Mein Hungergefühl verging. Ich erlaubte mir noch einen Viertelliter Flüssigkeit, in der alle
wichtigen Vitamine und Spurenstoffe enthalten waren. Anschließend legte ich mich ebenfalls auf
die Metallplatten des Bodenbelags und schloß für einige Augenblicke die Augen.
    Auf meiner Brust pochte der Zellaktivator. Auch er würde mir neue Kräfte verleihen.
    Rhodan und Anztan folgten meinem Beispiel. Gucky blieb wach. Die Ruhe tat uns gut. Wenn uns
die Posbis nur für eine Viertelstunde nicht belästigten, sah die

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