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Silberband 018 - Hornschrecken

Titel: Silberband 018 - Hornschrecken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Arzt den Verschluß
aufschnappen ließ, fiel Knüpfls Blick rein zufällig auf die Rückseite des rechteckigen
Metallbehälters. Seine Augen wurden ganz starr und rund.
    »Da – Doktor – ein Loch.«
    Mährlich sah auf und klappte den Deckel hoch. »Was reden Sie da?«
    »Ein Loch – auf der Rückseite der Kiste. Eingefressen. Gerade groß genug, um eine
Hornschrecke durchzulassen.«
    Mährlich drehte die Kiste um und betrachtete das Loch. Dann trat er einen Schritt zurück.
»Holen Sie den Strahler aus der Zentrale. Er hängt neben den Kontrollen. Aber beeilen Sie
sich.«
    »Ich verstehe nicht – wenn das wirklich so ein Biest ist, wie kommt es hierher? Warum
haben wir noch nichts bemerkt?«
    »Holen Sie den Strahler, dann reden wir weiter.«
    Knüpfl verschwand mit einem Satz im Boot. Mährlich bewegte sich nicht. Hinter seiner Stirn
arbeitete es. Bisher hatten die Hornschrecken nur gefressen und sich vermehrt. Wenn in den
Medizinkasten eine eingedrungen war, gab es keine Erklärung dafür, warum sie das nicht auch getan
hatte. Es sei denn …
    Der Sergeant kam zurück. »Haben Sie sie schon gefunden?«
    Mährlich gab keine Antwort. Er nahm den Strahler, überprüfte die Einstellung und hob dann
vorsichtig die erste Lade mit den Ampullen ab. Darunter lagen die hydraulischen Spritzen.
    Nichts.
    Erst als Mährlich die vierte Lade abnahm, fanden sie die gesuchte Hornschrecke. Sie lag
zusammengerollt zwischen Wattepäckchen und rührte sich nicht. Offensichtlich befand sie sich in
einem Erstarrungszustand.
    Die beiden Männer waren zurückgetreten und starrten auf das Entsetzliche, das alle ihre
Berechnungen über den Haufen warf.
    Mährlich schaltete sein Funkgerät ein und rief Schonepal.
    »Wer ruft?«
    »Dr. Mährlich, Sir. Wir haben eine Hornschrecke gefunden.«
    Schonepal schwieg nahezu zehn Sekunden. Als er wieder sprach, klang seine Stimme heiser und
ungläubig. »Was sagen Sie da, Doktor? Eine Hornschrecke? Hier, auf der Insel?«
    »Im Boot von Sergeant Knüpfl. Im Frachtraum. Sie bewegt sich nicht. Sicher eine Art Starre.
Sollen wir sie töten?«
    »Warten Sie. Ich schicke Ihnen Borowski. Seien Sie vorsichtig.«
    »Worauf Sie sich verlassen können.«
    Borowski kam fünf Minuten später. Inzwischen hatte die Hornschrecke sich nicht bewegt. Still
lag sie zwischen den Päckchen. Sie sah ganz harmlos aus. Die Beißzangen lagen dicht am
Hinterkopf. Das gefährliche Maul war geschlossen.
    Borowski betrachtete sie mit finsterer Miene.
    »Sie muß noch im Hangar der EX in das Boot eingedrungen sein«, sagte er schließlich. »Aber sie
hat sich anders benommen als die restlichen. Sie hat ein Versteck gesucht, in dem sie sicher war.
Dann hat sie ihre Lebensfunktionen abgeschaltet. Ich wette, sie hat es nicht zufällig getan. Sie
wollte unentdeckt bleiben und mit uns auf einen anderen Kontinent, vielleicht sogar auf eine
andere Welt gelangen. Dort wäre sie erwacht und hätte mit dem Verdoppelungsprozeß begonnen. Nicht
auszudenken.«
    »Wenn sie jetzt erwacht, geschieht das gleiche, Leutnant.«
    »Wir müssen sie töten, klar. Aber ich glaube nicht, daß sie von einer Sekunde zur anderen
erwacht. Die Medikamente sind zu wertvoll. Wir müssen das Biest in den Sand werfen, ehe wir es
vernichten.«
    Es war eine nervenzermürbende Angelegenheit. Wenn die Hornschrecke erwachte, waren sie
verloren. Mährlich kippte den Kasten vorsichtig um. Der Inhalt fiel in den Sand, auch die
Hornschrecke. Mit einem Stock schoben sie das Tier dann ein Stück abseits. Dann vernichtete
Borowski es mit Genugtuung. Mährlich gab Knüpfl die Spritze und gleich noch ein Beruhigungsmittel
dazu. Der arme Sergeant betonte, daß sein Bedarf an Abenteuern für heute gedeckt sei, und
humpelte in Richtung Sandstrand, wo er sich unter einen Strauch legte und sofort einschlief.
    Borowski unterrichtete Schonepal, der sofort Alarm gab.
    Zwei Tage lang wurde jeder Winkel der Boote und Gleiter durchsucht. Nicht das kleinste Fach
blieb unberücksichtigt, aber keine Hornschrecke wurde mehr gefunden. Allem Anschein nach war es
nur einer einzigen gelungen, rechtzeitig ein Versteck zu finden. Immerhin erklärte Professor
Nordmann nach einer Diskussion mit den Biologen, daß nun kein Zweifel mehr daran bestehen könne,
daß die Hornschrecken entweder nach einem ererbten Instinkt handelten oder eine gewisse
Intelligenz besaßen. Trotz der Durchsuchung der Schiffe sei es auch immer noch möglich, daß
irgendwo eine

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