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Silberband 018 - Hornschrecken

Titel: Silberband 018 - Hornschrecken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Versuchung nicht widerstehen, auch eines
der Schiffe zu betreten, um es zu untersuchen. Ihm war eine Vermutung gekommen, und er wollte sie
bestätigt finden.
    Er fühlte sich um einige Jahrhunderte zurückversetzt. So hatten die Schiffe auf den Meeren
Terras in der Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts ausgesehen. Und sie waren auch genauso
angetrieben worden. Durch Dieselmotoren.
    Er fand keinen Toten, wohl aber verblaßte Photos, die keinen Aufschluß darüber gaben, wie alt
sie sein mochten. Die darauf abgebildeten Wesen waren Humanoide, wahrscheinlich Abkömmlinge von
frühen Arkoniden. Sie hatten sich auf Hirosha selbständig entwickelt, die Atomenergie
wiederentdeckt und sich dann gegenseitig vernichtet. Immer wieder war es die gleiche Geschichte.
Es gab nichts Unvernünftigeres als ein vernunftbegabtes Wesen.
    Im Schiff selbst war nichts zerstört oder verändert. Die Mannschaft mußte es verlassen haben,
bevor der Krieg ausbrach. Vielleicht war die Warnung rechtzeitig erfolgt. Aber wo war sie
geblieben? Gab es unter den Ruinen der Stadt riesige Schutzräume, in denen die Toten lagen? War
der Untergang dieser Welt schon so lange her, daß die Leichen sich längst in Staub verwandelt
hatten?
    Rhodan kehrte an Land zurück. Er traf mit Gucky zusammen, der nichts von Bedeutung entdeckt
hatte. Als sie quer über die verlassene Uferstraße schritten, wurden sie plötzlich von der Seite
her angegriffen.
    Es waren vierbeinige Tiere mit langen Schwänzen, fast so groß wie der Mausbiber. Sie sahen aus
wie ins Riesenhafte vergrößerte Ratten oder Mäuse. Sie stießen ein gellendes Pfeifen aus und
rasten auf Rhodan und Gucky zu.
    Mutationen ehemals harmloser Tiere. Rhodan wußte plötzlich, daß der Atomkrieg auf Hirosha
einer lange zurückliegenden Vergangenheit angehörte. So schnell entstanden keine Mutationen. Sie
benötigten Zeit.
    Ehe er seinen Strahler hochreißen konnte, begann der Panzer zu feuern. Schonepal bediente das
Geschütz. Und er war ein guter Schütze. Die Ratten, wenn man sie so nennen wollte, wurden einfach
weggefegt. In Sekunden war der Spuk verschwunden. Einige überlebende Tiere verschwanden
quietschend in den nahen Ruinen. Dann war die breite Uferstraße wieder wie leergefegt.
    Auf dem Rückflug fanden sie weitere Städte am Ufer des Meeres, das sich bis in Polnähe
erstreckte. Sie verzichteten auf eine nochmalige Landung und kehrten ins Lager zurück.
    Dort begann sich das Leben zu normalisieren.
    Kurz vor Sonnenuntergang versammelte Rhodan die Offiziere der ASSOR und einige der
Wissenschaftler der EXPLORER-3218 am Lagerfeuer, das der romantisch veranlagte Leutnant Gabriel,
Waffenexperte und Biologe, etwas abseits des eigentlichen Lagers angezündet hatte. In der Nähe
gab es genügend trockenes Holz, und so war es kein Wunder, daß die Flammen hoch in den Himmel
loderten und die plötzlich beginnende Dämmerungskälte zurückdrängten.
    Den meisten Spaß hatte Gucky.
    Er saß ganz vorn, dicht vor den Flammen. Er verfolgte ihr Spiel und bewunderte die huschenden
Schatten, die sie warfen. Er spürte die wohltuende Wärme, die von der Glut ausging und wußte, daß
es eine ganz andere Wärme war als die der Sonne oder atombetriebener Klimaanlagen. Es war eine
Wärme, die in das Blut eindrang und bis zum Herzen vorstieß. Es war die Wärme, wie sie nur ein
Lagerfeuer geben konnte.
    Rhodan ahnte die Gedanken seines kleinen Freundes und lächelte. Der Mausbiber war ein
Romantiker, obwohl er es mit Heftigkeit abstritt, wenn etwa Bully das von ihm behauptete. Sein
Ferienhaus am Goshunsee in Terrania bewies jedoch das Gegenteil. Nichts liebte Gucky mehr, als
sich dort in der Sonne zu aalen, im Wasser zu tauchen und am offenen Kamin zu träumen. Es kam
dann vor, daß er sich tagelang nicht wusch, weil er meinte, das gehöre zur richtigen Erholung.
Bully störte seine Einsamkeit oft, wenn er ihn besuchte. Er wohnte gleich nebenan in seinem
Bungalow. Und wenn er dann vorsichtig äußerte, es stinke, wurde er kraft Guckys Telekinese
postwendend in seinen eigenen Bungalow zurückbefördert. Das allerdings hatte dann nichts mehr mit
Romantik zu tun.
    Gucky verschob telekinetisch einige Äste im Feuer. Die Flammen loderten höher. Im Westen
versank die Sonne hinter den Hügeln. Die Nacht würde nahezu dreißig Stunden dauern. Hirosha besaß
nur eine schwache Ekliptik; es gab weder Mitternachtssonne noch den Polartag im Sommer. Es wurde
allmählich kühl.
    »Es wäre

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