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Silberband 018 - Hornschrecken

Titel: Silberband 018 - Hornschrecken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Bergwüste des Planeten ein unbekanntes Schiff von riesigen Dimensionen
gelandet war.
    Wie der Begriff ›riesig‹ in diesem Fall aufzufassen war, mußte noch geklärt werden. Für einen
Sprinter konnte schon ein Leichter Kreuzer riesig sein. Viel interessanter war die Frage, wer
sich in den Bergen versteckte, was man dort tat und ob diese Aktivitäten in einem Zusammenhang
mit dem Bürgerkrieg standen.
    Die gelbe Sonne Atanus war hinter den schroffen Gipfeln der Durstberge
verschwunden. Ich war aus dem Lager geschlendert, um im Freien auf den Kurzen zu warten.
    Er war schon zur Mittagsstunde losgeflogen, um zu versuchen, das Hauptquartier der Rebellen
ausfindig zu machen.
    Die Regierungstruppen waren für uns völlig unwichtig geworden. Was diese Männer von den
Geschehnissen wußten, hatten wir unterdessen auch erfahren. Sie hegten einen blinden Haß gegen
die Siedler, die sie für die Zerwürfnisse verantwortlich machten.
    Die Hand an der Waffe schritt ich aus. Das Lager wurde von Außenposten umgeben, da man
stündlich mit einem Überfall der Rebellen rechnete.
    Der wolkenlose Himmel wurde von dem Licht zahlloser Sterne so aufgehellt, als stünde der
Sonnenaufgang bevor. Auf Haknor wurde es niemals finster.
    Kurz darauf wurde ich angerufen. Eine Waffenmündung schob sich aus dem hohen Stamm eines
Flaschenbaums hervor, in dem ein Posten sein Quartier aufgeschlagen hatte.
    »Langsam«, knurrte ich unwirsch. »Wie du siehst, komme ich von hinten.«
    »Kein Grund dafür, dich nicht zu kontrollieren. Bist du ein Überschwerer?«
    Ich atmete tief ein, stemmte die Arme in die Hüften und fragte: »Siehst du es, Blauzopf?«
    Ein zweiter Mann lachte, die Waffenmündung verschwand. Einer der Wachsoldaten schlängelte sich
aus einem Loch hervor. Der zweite Mann folgte sofort. Ich trat näher.
    »Habt ihr meinen Kubu gesehen?« erkundigte ich mich vorsichtshalber. Lemy konnte jeden
Augenblick erscheinen.
    Ein Haknorer sah sich um. »Nein, keine Spur. Nachts fliegt er auch nicht. Wenn ihn die
Eingeborenen nicht angelockt haben, kommt er morgen früh.«
    »Angelockt?«
    »Sicher. Weißt du nicht, daß die Sprinter die Kubus als heilige Vögel ansehen? Wenn einer
außerdem so schlau ist wie deiner, wird er garantiert zum Stammessymbol erhoben.«
    Der Schreck fuhr mir in die Glieder. Das hatte noch gefehlt. Möglicherweise hockte der Kurze
längst in einem Käfig und brüllte sich die Kehle wund. Ich erkundigte mich hastig nach dem Kult,
den man mit den Kubus trieb.
    »Zum Schreien komisch«, erklärte man mir. »Kubus sind angeblich wundertätig, machen Regen und
entscheiden über Krieg und Frieden. Man fesselt sie an geweihte Felsen und befragt sie nach
verschiedenen Dingen. Wenn das Krächzen so ausfällt, wie man es gern hören will, richtet man sich
danach.«
    In meiner Vorstellung sah ich Lemy auf einigen Steinen herumhüpfen und den Sprintern Auskünfte
erteilen. Unter Umständen hatte man ihm den Hals umgedreht. Wer konnte das sagen?
    »Träume nicht«, klang es plötzlich in meinem Ohr. Das dort versteckte Minigerät hatte
angesprochen. Ich atmete befreit auf und blickte unauffällig nach oben. Der Kurze war auf Haknor
wohl der einzige Kubu, der noch nach Sonnenuntergang flog.
    »Wenn du noch nicht bemerkt haben solltest, daß man soeben ein bewaffnetes Kommando nach dir
ausschickt, so nimm es hiermit zur Kenntnis«, vernahm ich Lemys Stimme erneut. »Ein
Abwehroffizier sucht dich. Wahrscheinlich sind neue Befehle aus Tesonta eingetroffen. Ich war im
Lager und habe gehört, daß du plötzlich als unzuverlässig giltst. Bentosa scheint eine Dummheit
gemacht zu haben. Wenn ich richtig verstanden habe, so versuchte er in das Schiff einzudringen
und einen Funkspruch abzusetzen. Dabei wurde er verhaftet. Das Gerät ist beschlagnahmt
worden.«
    Ich ballte die Hände zu Fäusten. War Bentosa verrückt geworden? Ich hatte ihn, Achard und
Hetete in der Hauptstadt zurückgelassen. Die Männer sollten dort weitere Ermittlungen
anstellen.
    Lemy meldete sich wieder. Weit über mir vernahm ich den Schlag seiner Flügel.
    »Bentosa muß etwas entdeckt haben, was ihn bewegte, die KASO-V aufzusuchen. Ich kann ihn nicht
mehr erreichen. Verschwinde, Großer. Das Verhaftungskommando rückt an.«
    »Wie schwer bist du eigentlich, Freundchen?« fragte ich den einen Haknorer. Er stand etwas
weiter weg als der andere. Ich faßte ihn mit zwei Fingern am Gürtel, hob ihn mit einer
Schlenkerbewegung hoch und

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