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Silberband 018 - Hornschrecken

Titel: Silberband 018 - Hornschrecken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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zu verständigen.
    Die kleine Stadt Polma am Ufer des Blauen Flusses glich einem Trümmerhaufen. Erst
hatte sie den Rebellen gehört, anschließend den Regierungstruppen und dann wieder den
Aufständischen. Der häufige Besitzwechsel hatte es mit sich gebracht, daß Polma nur noch am
Verlauf seiner Straßen identifiziert werden konnte.
    Hier und da waren schon atomare Sprengkörper verwendet worden, obwohl es eine stille
Vereinbarung gab, keine nuklearen Waffen einzusetzen. Dagegen machte man von Strahlkanonen
reichlich Gebrauch.
    Ich besaß meinen USO-Strahler, eine so große und schwere Impulswaffe, daß sie von einem
Springer nicht gehandhabt werden konnte. Sie wog über einen Zentner, war jedoch so kurz gebaut,
daß ich sie als Handfeuerwaffe benutzen konnte.
    Ich trug nach wie vor die Kombination, die ich schon an Bord der KASO-V angelegt hatte.
Niemand schien zu ahnen, welche Dinge sich darin verbargen. In Zusammenarbeit mit siganesischen
Mikrotechnikern und der Ausrüstungsabteilung war die Kombi zu einem Waffenarsenal geworden. Das
Gewicht machte mir nichts aus. Ich brauchte nur meinen Mikrogravitator etwas zu drosseln, und
schon fühlte ich die paar Kilogramm nicht mehr.
    In Polma herrschten andere Verhältnisse als in der Hauptstadt. Niemand fragte nach dem Woher
oder Wohin. Die Bevölkerung war längst geflüchtet.
    Ich konnte mich frei bewegen. Trotzdem hütete ich mich, einem höheren Offizier über den Weg zu
laufen.
    Die derzeitige Front lag einige Kilometer weiter westlich in den Durstbergen. Rebellen sollten
sich dort verschanzt haben und Angriffe gegen die Nachschublinien der Regierungsverbände
vorbereiten.
    Allerorts hörte man den Namen eines Mannes, der uns schon von den Wissenschaftlern der
EXPLORER-1207 als wichtige Persönlichkeit in den Reihen der Aufständischen genannt worden war. Es
handelte sich um Bentlef Hakira; angeblich der reichste Mann des Landes. Großgrundbesitzer und
bester Freund der Eingeborenen, die man auf Grund ihrer Statur als ›Sprinter‹ bezeichnete.
    Sie sollten schneller laufen können als ein terranisches Pferd, vor allem aber wesentlich
ausdauernder. Die Sprinter interessierten mich, da man ihnen Intelligenz und philosophische
Lebensauffassung nachsagte. Allerdings sollten sie auch einen besonderen Stolz besitzen, der für
Fremde lebensgefährlich war.
    Die Lage wurde immer interessanter, nur befürchtete ich allmählich, wegen meiner noch nicht
erfolgten Freiwilligenmeldung verhaftet zu werden.
    Das Militärflugzeug hatte uns außerhalb von Polma auf freiem Feld abgesetzt. Etwa hundert
Soldaten und Freiwillige aus den Handelsgebieten des Ostens waren mit uns angekommen. Meine
Gestalt war nicht unbemerkt geblieben. Zwei Offiziere hatten mich eingeladen und der Hoffnung
Ausdruck gegeben, ich würde mich ihnen als Unterführer zur Verfügung stellen.
    Lemy saß meistens auf meiner Schulter und krächzte so närrische Worte, daß sich die Zuhörer
vor Lachen krümmten.
    Wenn er zu übermütig wurde, zog ich kurz an dem Kettchen, das ich an seinem linken Bein
befestigt hatte. Die Folge davon war, daß ich übel beschimpft wurde, was die Zuschauer zu
Heiterkeitsstürmen reizte.
    Wenn ich gewollt hätte, wäre der Kurze längst in anderen Besitz übergegangen. Ein Offizier
hatte mir eine hübsche Summe für den ›einmaligen Kubu‹ geboten. Darauf war der Wichtelmann auch
noch stolz. Er meinte, er würde seine Rolle vollendet spielen.
    Nach der Landung hatte ich mich erst einmal in ein Auffanglager für versprengte Soldaten
zurückgezogen und die Lage sondiert. Die Kämpfe forderten viele Opfer und wurden von beiden
Seiten brutal und fanatisch geführt. Die Regierungstruppen beschwerten sich über die Siedler, und
die Siedler behaupteten, das Regime in Tesonta sei korrupt.
    Im Grunde genommen war es uns gleichgültig, was die Haknorer voneinander dachten. Bürgerkriege
gab es an vielen Stellen der Galaxis, nur schien hier ein besonderer Fall vorzuliegen.
    Der von den Truppen fieberhaft gesuchte Anführer der Farmer hatte sich kurz nach der Ankunft
des Explorerschiffs persönlich an Bord geschlichen und die Terraner um Unterstützung ersucht. Von
ihm stammten die Nachrichten, die uns von Oberstleutnant Hymik mitgeteilt worden waren.
    Wir mußten mit Bentlef Hakira Verbindung aufnehmen und außerdem noch die Freundschaft der
Eingeborenen gewinnen, denn sie hatten entdeckt, daß unmittelbar vor dem Ausbruch des
Bürgerkriegs in der

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