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Silberband 018 - Hornschrecken

Titel: Silberband 018 - Hornschrecken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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gewesen. Die für die Hafenabfertigung verantwortlichen Beamten
hatten schulterzuckend erklärt, der Kriegszustand auf Haknor bedinge nun einmal gewisse Härten.
Allerdings könne man ›gelegentlich‹ über den Preis der Waren verhandeln.
    Zwei Stunden nach meiner Rückkehr waren Achard, Hetete und Bentosa eingetroffen. Auch sie
waren Tag und Nacht verhört worden.
    Der Tod unseres Kollegen Multpol erfüllte uns mit Trauer. Er war zwei Tage nach seiner
Einlieferung in ein Militärhospital an einer Lungenembolie gestorben.
    Als sich meine Erregung gelegt hatte, war Lemy erschienen. Wie erwartet, konnte er sich in
seiner Vogelmaske ungehindert bewegen.
    Nachdem wir die Sachlage besprochen hatten, war ich in die Stadt gefahren. Die Ansiedlung
besaß hunderttausend Einwohner, nannte sich Tesonta und war Sitz der Regierung. Auf Lemys
Anweisung hin hatte ich in einer Tierhandlung einen Kubu gekauft. Bei der Gelegenheit hatte ich
feststellen können, daß ich von der haknorschen Geheimpolizei überwacht wurde.
    Ich hatte mich mit dem Vogel beschäftigt, ein Kettchen um sein Bein gelegt und war über den
Hafen zum Schiff zurückmarschiert. Kurz vor Sonnenuntergang war ein Offizier mit einem
Begleitkommando erschienen und hatte uns den Zutritt zu KASO-V verboten.
    Eine Nacht durften wir jedoch noch in unseren Kabinen schlafen. Es wäre einfach gewesen, mit
dem versteckten Hypersender einen Notruf an den Lordadmiral abzusetzen.
    Jedoch kam auch der Kurze zu der Ansicht, daß die Abhörgefahr zu groß und die bisherigen
Ermittlungsergebnisse zu dürftig seien. Wir verzichteten also auf einen Funkspruch.
    Während der Nacht stieg Lemy mit dem echten Kubu in die Lüfte. Ich hatte dem Vogel Fesseln
angelegt, die von Lemy weit außerhalb der Stadt durchschnitten wurden. So gab er dem Kubu die
Freiheit wieder zurück, und er spielte von da an die Rolle des gefiederten Haknorbewohners.
    Nach der langen Nachtperiode – Haknor rotiert in 34,12 Stunden – mußten wir das
Schiff verlassen, das von da an unter Bewachung stand. Anscheinend hatten sich die Herren der
Geheimpolizei nicht sofort dazu entschließen können, uns das Betreten des Raumers zu verbieten.
Ich hatte schon genug Drohungen ausgestoßen und war sogar tätlich geworden.
    Immerhin schien man uns nicht mehr für politisch gefährlich zu halten. Nach diesen Ereignissen
war Lemy nochmals zur EXPLORER-1207 geflogen und hatte sich dort die inzwischen angefertigten
Spezialunterlagen geben lassen.
    Nach seiner Rückkehr hatte ich bei der Geheimpolizei vorgesprochen und um die Erlaubnis
gebeten, ins Innere des Landes reisen zu dürfen.
    Zu meiner Überraschung hatte man sich nicht gegen mein Ansinnen gesträubt. Die Bewilligung war
erteilt worden, allerdings hatte man mir nahegelegt, mich freiwillig als Kämpfer zu melden –
für die Regierungspartei, die in einem erbitterten Abwehrkampf gegen die Farmer stünde.
    Die Farmer und Viehzüchter des Landes, die fast jede Verbindung zu den raumfahrenden
Haknorbewohnern des Ostens verloren hatten, inszenierten ständig neue Erhebungen, um die
Regierung zu stürzen.
    Ich hatte eingewilligt. So war ich zwei Tage nach meiner Entlassung mit Lemy aufgebrochen, um
die Front zu erreichen. Dem Vernehmen nach sollte es dort ein Freiwilligenkommando geben, das
sich aus jenen Männern zusammensetzte, deren Raumschiffe auf dem Hafen festgehalten wurden. Chef
dieser Truppe war ein Springer namens Tschatel, über den wir durch unsere Explorerbesatzung
eingehend informiert worden waren. Mit der Ankunft des Galaktischen Händlers hatten die Kämpfe
auf Haknor begonnen. Es erschien uns notwendig, diesen Mann näher unter die Lupe zu nehmen.
    Mit einem Militärflugzeug waren Lemy und ich zur Front geflogen worden. Das Kampfgebiet lag in
den unübersichtlichen Bergen des Westens. Von einer ›Front‹ im Sinne des Wortes konnte man
eigentlich nicht sprechen.
    Wir hatten längst erkannt, daß auf beiden Seiten die Guerillataktik bevorzugt wurde. Um so
mehr Erfolgsaussichten boten sich für uns. Weder Lemy noch ich dachten daran, für unsinnige Ziele
das Leben zu riskieren. Uns ging es darum, festzustellen, was auf dem zweiten Atanusplaneten
geschah. Wenn es sich tatsächlich nur um Zwistigkeiten zwischen den Siedlern und den in
Großstädten ansässigen Haknorern handelte, so konnten wir getrost wieder abfliegen.
    Waren jedoch fremde Mächte beteiligt, so war ein USO-Fall gegeben. Dann galt es, das
Hauptquartier

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