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Silberband 018 - Hornschrecken

Titel: Silberband 018 - Hornschrecken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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klemmte ihn zwischen meine Beine.
    »He …«, sagte der zweite, doch da hatte ich ihn ebenfalls erfaßt. Er wollte sich wehren,
gab es aber auf, als ich ihn an die Brust zog. Ein Klaps mit meinen Fingerspitzen auf seinen
Schädel genügte, um ihn sofort besinnungslos werden zu lassen. Dem Blauzopf, der zwischen meinen
Beinen zappelte, wischte ich lediglich mit der flachen Hand über die Stirn.
    Ich legte den Betäubten in eine Bodenvertiefung und schaltete meinen Mikrogravitator auf
Nullwert. Sofort spürte ich die Haknor-Schwerkraft nicht mehr. Ich freute mich darauf, wieder
einmal meine Muskulatur spielen lassen zu dürfen.
    Hinter mir rief jemand. Zwei Stimmen antworteten. Ein Sprung brachte mich hinter einen acht
Meter entfernten Felsblock, aber auch dort blickte ich wieder in eine Waffenmündung.
    »Hallo«, sagte ein Unbekannter. »Wenn du geradeaus gehst, findest du unsere Maschine. Du
willst doch zu Bentlef Hakira, oder?«
    Sekunden später war die Hölle los.
    Rechts und links von mir begannen Strahlwaffen zu dröhnen. Sonnenhelle Energiebahnen
verwandelten das Dämmerlicht zum Tage, und dann wölbte sich der Boden auf.
    Der Angriff der Rebellen war schon in vollem Gang. Mit der Verwegenheit von Irrsinnigen
stürmten sie vor und schossen, was die Thermostrahler hergeben wollten.
    Ich rannte mit gewaltigen Sätzen in die Dunkelheit hinein. Lemy leitete mich über Sprechfunk.
Nach zehn Minuten erreichte ich ein halbvertrocknetes Flüßchen, dessen Bett ich übersprang. Es
war nur knapp zwanzig Meter breit.
    Eine schattenhafte Gestalt erhob sich hinter einem Stachelbusch und winkte. Ich hielt an, ging
in Sprungstellung und wartete auf den Anruf.
    »Melbar Kasom?« fragte jemand.
    »Bin ich«, sagte ich etwas lauter als üblich. Hinter mir schien ein Vulkan ausgebrochen zu
sein. Das Hämmern einer energetischen Drehlaufkanone bewies mir, daß es die Angreifer ernst
meinten.
    Der Unbekannte schritt näher, winkte, und schon heulte ein Impulsformer auf. Ein flaches
Luftfahrzeug, schwebend auf seinem Antigravfeld, glitt hinter der Deckung hervor. Niemand sprach
ein überflüssiges Wort.
    Ich stieg auf die Flugscheibe und legte mich im Mittelpunkt nieder, damit der Pilot die
Balance halten konnte.
    »Du hast wohl ein halbes Dutzend Bronzestatuen gefrühstückt, wie?« fragte der Mann, und dann
schimpfte er, wie ich es selten gehört hatte. Immerhin gelang es ihm, den Prallfeldgleiter in die
Luft zu bringen. Der Uniformierte, der mich angerufen hatte, war auch da. Er führte das Mikrophon
eines Sprechfunkgeräts an die Lippen und sprach so laut hinein, daß ich ihn gut verstehen konnte:
»Der Wasserturm klebt auf dem Ast, fertig, abbrechen. Vergeßt nicht die Konzentrate. Ende.«
    Verblüfft sah ich den in eine zerfetzte Kombi gekleideten Haknorer an. Seine Zopffrisur hing
ihm bis weit über die Schultern nieder.
    »Hast du mit dem Wasserturm vielleicht mich gemeint?« fragte ich.
    »Sicher, aber das ist auf einer Trockenwelt ein Ehrentitel. Beruhige dich, Säugling, du
bekommst gleich deine Milch.«
    Vorsichtshalber hielt mir der Revolutionär seine Energiepistole vor die Nase. Das wäre weiter
nicht schlimm gewesen, wenn ich nicht Lemys Gelächter vernommen hätte.
    Der Kurze schien die Worte gehört zu haben, obwohl er zehn Meter hinter dem Gleiter herflog.
Ich beschloß, meine Friedfertigkeit zu beweisen, und legte mich wieder flach auf den Boden der
Maschine.
    Der Pilot flog über Höhenzüge hinweg und tauchte so waghalsig in ortungsdeckende Täler ein,
daß ich mein Ende gekommen glaubte. Schon Minuten später wuchsen rechts und links die Felswände
empor. Fraglos waren wir auf dem Weg zum derzeitigen Hauptquartier der Rebellen.

7.
    Lemy Danger
    Melbar Kasom saß breitschultrig unter dem Hüttendach. Er spielte den Pascha und
grinste dabei, daß sich sein ohnehin breites Gesicht noch mehr der Pfannkuchenform näherte.
    Mich hatte er so kurz angeleint, daß ich mich kaum bewegen konnte. Wenn ich es wagte, mit den
Flügeln zu schlagen, zupfte er an der Kette, daß ich glaubte, mein rechtes Bein würde sich aus
dem Gelenk lösen.
    Zweck der Übung war eine Vorführung für fünf Eingeborene, die in demutsvoller Haltung vor dem
ertrusischen Angeber kauerten und angstschauernd auf meine Verwünschungen lauschten.
    Die Sprinter waren humanoide, zweieinhalb Meter große Geschöpfe mit spindeldürren Leibern und
starken Laufbeinen. Ihre Oberschenkelmuskulatur war fast dicker als der

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