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Silberband 018 - Hornschrecken

Titel: Silberband 018 - Hornschrecken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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murmelte Melbar.
    Ich entgegnete nichts und legte mich nieder. Die Überlandflüge der letzten Tage waren
anstrengend gewesen.
    Unter mir dehnte sich die Hochlandwüste aus, von der Roter Speer berichtet hatte.
Es handelte sich um eine fünftausend Meter über dem Flachland liegende Geröllstrecke von so
großen Abmessungen, daß ich sie nicht überblicken konnte.
    Hier und da wuchsen zerklüftete Felsformationen aus dem eintönigen Rotbraun hervor. Zahlreiche
Täler und Bodenrisse spalteten die Hochlandwüste auf. Manche Cañons wirkten, als hätte sie ein
Riese mit der Axt in das Gestein geschlagen.
    In einem hatte ich das Raumschiff entdeckt. Es stand in einem fast fünfhundert Meter tiefen
Bodenriß, der nur an einigen Stellen knapp dreihundert Meter Breite aufwies. In eine solche
Formation war das Schiff hineinmanövriert worden, was mir bewies, daß die Besatzung ihr Handwerk
verstand.
    Wenn sie nicht den Fehler begangen hätten, ihr Fahrzeug nach oben hin zu tarnen, wäre ich ohne
weiteres über die Schlucht hinweggeflogen. So aber hatte man eine Netzkonstruktion über den Rumpf
gespannt, die dem Boden der Schlucht zum Verwechseln glich.
    Das Netz hatte ich nicht einpeilen können, wohl aber das Konturfeld, von dem es in der Luft
gehalten wurde.
    Ich saß auf einem Felsdom in unmittelbarer Nähe des Cañons und überlegte. Die Ausschläge
meines Energieorters waren so gering, daß ich gezwungen wurde, meine Meinung über den Leichtsinn
der Akonen zu ändern.
    Ein hochfliegendes Schiff hätte die Impulsstrahlung niemals wahrnehmen können. In einem
solchen Fall hätte sich die Netztarnung bestens bewähren müssen. Mein Kubu war jedoch für
Feinortung wesentlich besser geeignet.
    Das Schiff durchmaß in der Äquatorlinie etwa zweihundert Meter. Weshalb um alles in der Welt
hatte man das Risiko auf sich genommen, den Koloß in die Bodenrille zu bringen?
    Von Regierungstruppen oder Revolutionären war weit und breit nichts zu sehen. Die Akonen
konnten ungestört ihrer Beschäftigung nachgehen.
    Meine Überlegungen schweiften vom primären Thema ab. Wie gut waren die Akonen über die
Lebensbedingungen auf Haknor informiert? Wußten sie etwa, daß sich ein Kubu niemals in die Einöde
der Durstberge verirrte?
    Ich hoffte es nicht. Selbst die Eingeborenen vermieden es weitgehend, sich in diese Gegend zu
wagen. Die Wasserstellen waren selten, und oftmals geschah es, daß Quellen plötzlich versiegten.
Das bedeutete den Tod für einen Mann, der sich auf das lebenserhaltende Naß verlassen hatte.
    Wir hatten bisher Glück gehabt. Melbar Kasom benötigte sehr viel Wasser, um seinen Körper
leistungsfähig halten zu können. Müdigkeit kannte er kaum, aber ohne Wasser erschlaffte er
relativ schnell.
    Zusammen mit den Sprintern war er fünf Tage lang marschiert und gesprungen, bis sie die
Ausläufer der Hochebene erreicht hatten. Der Aufstieg durch das Gebirge war mühsam gewesen. Ein
normaler Mensch hätte es niemals schaffen können.
    Das Camp der Rebellen war nur dreihundert Kilometer entfernt – allerdings in Luftlinie
gerechnet. Wie anstrengend der Weg gewesen war, konnte ich kaum ermessen, denn ich war geflogen.
Die Thermik der Bergwelt erlaubte ein fast ununterbrochenes Segeln. Bisher hatte ich kaum Energie
verbraucht.
    Das Tosen eines Strahlschusses riß mich aus meinen Gedanken. Ich fuhr zusammen und sprang
instinktiv tiefer in den Schatten zurück. Ein zweiter Schuß erklang. Die Geräusche kamen aus den
Tiefen des Cañons.
    Dann wurde es wieder still.
    Als sich nichts mehr ereignete, stieß ich mich ab und flog auf die Schlucht zu, in die ich
mich mit engen Spiralen hineinsinken ließ. Das Schiff verschwand hinter der nächsten Biegung.
Fünfhundert Meter tiefer landete ich auf einem Felsvorsprung, lief darauf bis zum Rand der
Biegung vor und spähte nach vorn.
    Etwa fünfzig Meter entfernt stand das Schiff auf seinen Landebeinen. Zwischen seinen
Bordwandungen und den Felswänden klafften Lücken von höchstens dreißig Metern. Wieder bewunderte
ich die Meisterschaft des Piloten. Selbstverständlich hatte man den Raumer in schwerelosem
Zustand nach unten bugsiert, aber es war trotzdem eine Leistung.
    Ich beobachtete gleichzeitig die Umgebung und meinen Impulsorter, der jedoch nicht ansprach.
Die Akonen fühlten sich so sicher, daß sie auf eine funkmeßtechnische Überwachung
verzichteten.
    Viel interessanter war die Tätigkeit von drei Männern, die seltsamerweise

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