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Silberband 018 - Hornschrecken

Titel: Silberband 018 - Hornschrecken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Bergen um, aber passen Sie
auf, daß Sie nicht Ihr Leben verlieren. Nur die Eingeborenen können Sie führen.«
    »Gibt es Transportmittel?« warf Kasom ein. »Vielleicht Reittiere? Oder geländegängige
Fahrzeuge?«
    »Nichts davon. Die Sprinter sind schneller als jedes andere Geschöpf auf Haknor. Sie haben nie
Reittiere gezüchtet, obwohl es einige Antilopen- und sogar Laufvogelarten gibt, die sich dazu
geeignet hätten. Fahrzeuge kann ich Ihnen nicht zur Verfügung stellen. Ich besitze zwar
schmalspurige Geländepanzer und Feldgleiter, aber wenn Sie die benutzen, sind Sie zehn Minuten
später geortet. Wollen Sie das?«
    Ich verneinte. Es war selbstverständlich, daß wir kein Transportmittel verwenden durften,
dessen energetische Ausstrahlungen ausgemacht werden konnten. Unsere Mission wäre dann
gescheitert.
    Eine Frage bewegte mich seit unserer Ankunft. Jetzt sprach ich sie aus. »Wenn Sie schon das
fremde Raumschiff geortet haben, warum haben Sie es nicht angegriffen? Oder bezweifeln Sie doch,
daß seine Besatzung für die Unruhen auf Haknor indirekt verantwortlich ist?«
    Melbar Kasom lehnte sich gegen die Felswand zurück. Seine Augen verengten sich. Er hatte auch
daran gedacht.
    »Das Durstgebirge ist sehr weitläufig und besitzt zahllose Täler und Cañons. Die Ortung
erfolgte während des Anflugs.«
    »Sie wissen also nicht genau, wo das Schiff gelandet ist?«
    »Sie sagen es. Ganz davon abgesehen, verfügen wir auch nicht über die schweren Waffen, die zu
einem Angriff erforderlich gewesen wären. Unsere wenigen Raumschiffe wurden von
Regierungsfahrzeugen abgeschossen. Mit hochfliegenden Bombern können wir nicht operieren. Das
Raumjäger-Mutterschiff OSKRUSA gehört der Regierung. Es umkreist den Planeten auf einer günstigen
Bahn. Sie haben selbst erlebt, daß unsere Kriegsführung bodengebunden ist. Rechnen Sie nicht mit
meiner Hilfe. Nur die Bergstämme der Eingeborenen dürften wissen, wo das Schiff zu finden ist.
Sprinter sind schweigsame Wesen.«
    »Sie müssen aber doch etwas ausgesagt haben«, warf Kasom ärgerlich ein.
    Bentlef Hakiras Gesicht verdüsterte sich. »Sie kennen die Sprinter nicht. Man kann sie zu
nichts zwingen. Ich habe oft genug gefragt und bekam nur Andeutungen zu hören. Danach zu
urteilen, wurde das Landegebiet zur Todeszone erklärt.«
    Ich wurde noch aufmerksamer. ›Todeszone‹ – dieses Wort war auch schon von Oberstleutnant
Hymik erwähnt worden. Was war darunter zu verstehen?
    Ich erkundigte mich, doch der Revolutionsführer zuckte nur mit den Schultern. »Ich arbeite
seit frühester Jugend mit den Eingeborenen zusammen, doch ihre Riten habe ich nie genau
kennengelernt. Man sieht immer nur das Oberflächliche.«
    Nach einer Stunde wurde das Gespräch beendet. Kasom lud die Batterie meiner Maschine an der
Stromversorgungsanlage des Camps auf.
    Bei Sonnenuntergang gingen wir schlafen.
    Vorher meinte der Ertruser: »Ich bin davon überzeugt, daß Bentosa ähnliche Nachrichten an die
Zentrale durchgeben wollte. Es sieht ganz danach aus, als würde die Regierung mit der
Schiffsbesatzung gemeinsame Sache machen. Worum kann es sich handeln?«
    Das wußte ich allerdings auch nicht. Ich sah zu meiner Maschine hinüber, die mit blockiertem
Laufwerk auf dem Boden der Höhle stand. Wenn ich jetzt mit meinem Minisender eine
Hyperfunkmeldung abstrahlte, wurden die Impulse sicher von einem Raumschiff aufgenommen. Auch
wenn eine Einpeilung wegen der geringen Dauer eines Rafferspruchs unmöglich war, würde man doch
wissen, daß jemand gefunkt hatte. Was konnte daraus entstehen?
    Unter Umständen würde das Schiff starten, und für uns würde es immer rätselhaft bleiben, warum
auf Haknor ein Bürgerkrieg ausgebrochen war. Also kam ein Hilferuf nicht in Frage, wenigstens
jetzt noch nicht. Die Ermittlungsarbeiten durften nicht gefährdet werden.
    Ich wappnete mich mit Geduld, der anerzogenen Eigenschaft eines USO-Spezialisten. Der
USO-Kreuzer, der aufgrund des Einsatzplans nur wenige Lichtmonate vom Atanus-System entfernt im
freien Raum stand, mußte ebenfalls warten. Mit Halbheiten wäre Lordadmiral Atlan nicht gedient
gewesen. Außerdem – und das war wichtig – hatte sich eine Gruppe von Akonen in
Geschehnisse eingeschaltet, die sie nichts angingen. Es mußte festgestellt werden, was sie auf
Haknor suchten.
    Als ich meine Luftmatratze aufblies, war es im Lager noch immer nicht ruhig geworden.
    »Bentlef Hakira hat einen schweren Stand«,

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