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Silberband 019 - Das Zweite Imperium

Titel: Silberband 019 - Das Zweite Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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betrachtete die beiden Fluganzüge, die zwischen den Geräten lagen. Er zögerte, seinen
Fluganzug zu benutzen. »Kollege, wir lassen es darauf ankommen.«
    »Einverstanden«, erwiderte der alte Biologe. »Ich bin auch dafür, daß wir aufs Ganze
gehen.«
    Leyden stutzte. »Ich verspüre keine Drohung mehr.«
    »Wohl ein Zeichen, daß die Schreckwürmer Peterle gefaßt haben. Hoffentlich bringen sie ihn
nicht auf der Stelle um …«
    Etwas Violettes, Langgestrecktes kam ihnen vom Waldrand her entgegen. Unwillkürlich fuhren die
Hände der Männer zu den Strahlern, aber keiner von ihnen zog die Waffe. Sie hatten den
springenden Schreckwurm erkannt.
    Peterle war zurückgekommen.
    Der Symboltransformer übersetzte seine gedanklichen Informationen.
    Sie waren von einigen tausend Schreckwürmern eingekesselt. An mehreren Stellen hatte Peterle
versucht, durchzubrechen. Überall war er durch Energieblitze zur Umkehr gezwungen worden. »Sie
kommen von allen Seiten unaufhaltsam näher.«
    Leyden fragte: »Hast du nicht versucht, dich verständlich zu machen, Peterle?«
    »Sie wollen keine Verständigung. Sie hassen mich. Sie verachten mich, weil ich euch den Weg zu
unserer Welt gezeigt habe. Sie wollen mich vernichten – und euch. Aber zuerst mich.«
    »Ich werde über den Symboltransformer mit ihnen sprechen.«
    »Tyll, sie werden die Impulse gar nicht empfangen.«
    »Wir werden es trotzdem versuchen. Überlege dir, was du ihnen in wenigen Sekunden übermitteln
kannst. Es muß für deine Rasse so bedeutungsvoll sein, daß es sie abhält, dich auf der Stelle und
ungehört zu vernichten.«
    Der Schreckwurm antwortete nicht. Die beiden Männer drängten nicht auf Antwort. Plötzlich
fühlte Leyden den Griff seines Kollegen an der Schulter und sah, wie er auf Peterle deutete.
    Das Aussehen des Schreckwurms veränderte sich. Seine hornartige violette Oberfläche begann zu
leuchten.
    »Peterle, was machst du?« rief Leyden, der so etwas noch nie beobachtet hatte.
    »Ich habe Hunger. Ich esse«, kam es aus dem Symboltransformer.
    Der junge Schreckwurm bezog seine Nahrung direkt aus der gelben Sonne, die Major Crouget als
Leydens Stern im Katalog eingetragen hatte. Peterle dachte nicht daran, den Umweg einzuschlagen
und Materie in Energie zu verwandeln.
    Unwillkürlich mußte Tyll Leyden bei diesem Vorgang an das Suprahet denken. Es lebte auch von
Energie, es hatte sie aus dem vierdimensionalen Raum bezogen, aber auch aus dem
fünfdimensionalen.
    Die Nahrungsaufnahme aus der nahen Sonne war immer noch nicht beendet. Der Physiker Leyden
suchte verzweifelt nach einem Zeichen, das ihm verriet, mit welchen Mitteln Peterle Leydens Stern
anzapfte. Er fand keinen Hinweis bis auf den, daß die hornartige Oberfläche des jungen
Schreckwurms jetzt im Violetten zu strahlen begann.
    »Tyll, sie kommen immer näher. Sie wissen, daß ich bei euch bin. Ooff ist unter ihnen.«
    »Wer ist Ooff?« fragte Leyden.
    »Ooff ist Ooff, Tyll. Mehr weiß ich auch nicht. Er hat mir gerade gesagt, daß er Ooff
ist.«
    »Können sie hören, was wir mit dir besprechen, Peterle?« fragte Neev.
    »Alle meiner Art könnten es hören. Aber sie wollen nichts hören. Die Impulse aus deinem
Übersetzer kommen bei ihnen nicht durch.«
    Der Biologe zeigte keine Furcht. Er saß auf einem Gerät und dachte nach. Daß sich ihnen von
allen Seiten einige tausend ausgewachsene Schreckwürmer näherten, um ihnen den Tod zu bringen,
schien ihn nicht zu kümmern. Plötzlich warf er den Kopf in den Nacken. »Peterle, fühlst du in
deinem Erinnerungsvermögen, daß deine Rasse dich auf der Stelle töten muß, weil du gegen die
Gesetze verstoßen hast?«
    »In dieser Form ist die Frage nicht zu beantworten, Neev. Was ihr Menschen Tod nennt, ist für
uns kein Tod. Was ihr als Vernichtung anseht, ist für uns keine Vernichtung. Dieses
Mißverständnis ist meine Schuld, weil ich versucht habe zu denken, wie ihr es tut. Wenn Ooff mein
Ego aufhebt, dann sterbe ich nicht. Auch werde ich nicht vernichtet, wenn ich Materie in Energie
umwandle.«
    »Er gibt dich frei?« fiel Leyden mit einer Zwischenfrage ein.
    »Ja, Tyll. Ooff gibt mich frei. Das ist alles. Nichts kann mich töten oder vernichten. Immer
nur kann man mich freigeben.«
    »Verstehe ich nicht«, sagte der Biologe.
    »Ich aber, Neev«, sagte Leyden und atmete tief durch. Diese wenigen Minuten hatten ihm mehr
Geheimnisse über die Schreckwürmer offenbart als die vielen letzten Wochen. Und noch

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