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Silberband 019 - Das Zweite Imperium

Titel: Silberband 019 - Das Zweite Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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versunken.«
    Das Mädchen ging nicht darauf ein. »Ich soll dir ausrichten, daß der frühere Hausmeister heute
morgen abgelöst worden ist. Ich bin seine Nachfolgerin.«
    Torav machte kopfwackelnd eine Geste.
    »Ich war gerade dabei, das Haus zu verlassen«, sagte er.
    Sie wich in den Gang hinaus zurück. »Ich wollte dich nicht aufhalten.«
    Er trat an ihr vorbei. Die Tür schloß sich hinter ihm. Er ging den Rundgang entlang auf den
nächsten Aufzugschacht zu. Irgendwie beunruhigte ihn die Anwesenheit des Mädchens, das hinter
ihm, in der Nähe der Tür, reglos stehengeblieben war.
    Er begann zu rennen. Aber da war es schon zu spät. Er bekam einen dröhnenden Schlag auf den
Schädel und verlor das Bewußtsein.
    Torav Drohner fand sich auf einem Möbelstück, das er unschwer als eine Art Bett
identifizierte. Es war ihm entsetzlich übel. Sein Schädel dröhnte, als würde in den
Gehirnwindungen ein Autorennen abgehalten.
    Torav drehte sich mühselig zur Seite und sah einen Mann, der neben ihm auf der Bettkante saß.
Die Umrisse des Mannes waren zunächst verschwommen, aber während Toravs Neugierde das Bewußtsein
mangelnden Wohlbefindens verdrängte, erkannte er Hauka Leroy.
    Offenbar war es Hauka ebenso miserabel ergangen wie ihm selbst. Sein Gesicht war danach.
    Torav sah sich weiter um und stellte fest, daß er sich in einem segmentförmigen Raum befand,
dessen Außenwand ein weites, hohes Fenster enthielt. Licht fiel durch dieses Fenster herein.
    An der gegenüberliegenden Seitenwand, mit dem Fußende zum Fenster hin weisend, stand ein
zweites Bett. Zwischen dem Bett und der Fensterwand gab es eine schmale, hohe Tür. Torav drehte
den Kopf zur Seite und fand die gleiche Tür auch auf seiner Seite des Zimmers. Eine dritte Tür
gab es in der schmaleren Rückwand. Ansonsten bestand das Mobiliar aus einem runden Tisch in der
Mitte des Zimmers und zwei Stühlen. Der Tisch stand auf einer zylindrischen Säule von etwa einem
Meter Durchmesser. Die Stühle waren so angeordnet, daß jeder mit der Rückenlehne zu einem der
Betten wies.
    Der Raum war streng symmetrisch. Eine Linie, von der Mitte der rückwärtigen Tür zur Mitte des
Fensters gezogen, hätte ihn in identische Hälften gespalten. Mit Unbehagen erinnerte sich Torav,
daß man auf der Erde eine ähnlich symmetrische Sachlichkeit besonders in Gefängniszellen
fand.
    Gegen den Widerstand seiner Nerven und Muskeln schwang er sich in die Höhe und stand auf. Er
trug immer noch die Kunststoffkombination, die zur Standardausrüstung des Raumfahrers gehörte.
Das wallende Bluesgewand nach der Mode von Apas war ihm jedoch abhanden gekommen. Mit dem Gewand
waren, wie Torav sich rasch überzeugte, Waffen, Projektor und Minikom verschwunden.
    Hauka sah ihm nach, während er zum Fenster ging. Bis jetzt hatte noch keiner ein Wort gesagt.
Torav sah hinaus auf eine glatte, sonnenbeschienene Steinfläche, die etwa fünfzehn Meter unter
ihm lag und sich bis zu einer Mauer von beachtlicher Höhe weit im Hintergrund erstreckte. Die
Mauer zog sich in sanftem Bogen quer durchs Gesichtsfeld. Vermutlich war sie ebenso kreisförmig
wie jedes andere Bauwerk auf Apas.
    Jenseits der Mauer erkannte Torav die nebelhaften Umrisse einer Hügelkette. Zwischen der Mauer
und den Hügeln schien also vornehmlich flaches Land zu liegen. Das war ungünstig für den Fall,
daß es ihnen jemals gelingen sollte, aus dem Haus zu fliehen.
    Torav wandte sich um.
    »Also, was gibt's?« fragte er Hauka.
    Hauka winkte ab. »Ich weiß genausoviel wie du. Jemand knallte mir von hinten eine über den
Schädel, und als ich wieder zu mir kam, lag ich da drüben auf dem Bett.«
    Torav betastete sich den Kopf.
    »Keine Beule«, murmelte er. »Es war also nicht wirklich ein Schlag. Schockwaffen nehme ich
an.« Er deutete auf eine der Seitentüren. »Was ist dahinter?«
    »Badezimmer und so«, antwortete Hauka.
    »Ein Gefängnis mit Komfort. Und da?«
    »Weiß nicht. Die Tür ist zu. Wahrscheinlich der Ein- und Ausgang.«
    Torav winkte ab. »Irgendeine Ahnung, wo wir hier sind? Was mit Tako und Fellmer passiert ist?
Wem wir eigentlich in die Hände gefallen sind? Was sie mit uns vorhaben?«
    Hauka schüttelte den Kopf. »Nein auf alle Fragen. Ich bin höchstens zehn Minuten vor dir
aufgewacht.«
    Torav hockte sich auf die Bettkante. Dann stützte er das Kinn in beide Hände und starrte vor
sich hin auf den Boden. Hauka störte ihn nicht. Minuten vergingen in absolutem Schweigen,

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