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Silberband 019 - Das Zweite Imperium

Titel: Silberband 019 - Das Zweite Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Straße hinaus. Das Fenster hatte zum Innern des Raumes hin eine Art Sims. Torav plazierte darauf
Minikom und hypnomechanischen Projektor, so daß er beide Geräte mit einem raschen Handgriff
erreichen konnte. Er hoffte, daß er nur den Minikom brauchen würde, aber er war seiner Sache
nicht sicher.
    Er versuchte sich vorzustellen, wie es Tako in diesem Augenblick erging. Er saß jetzt dem
Kommissar gegenüber und nahm wahrscheinlich mit herablassendem Gehabe zur Kenntnis, daß Ipotheey
die geforderten vierzehntausend Mann nicht aufbringen könne und statt dessen lieber die nötigen
Informationen über die Kursleitstellen unterbreiten wolle. Über Tako fühlte sich Torav völlig
beruhigt. Er war der richtige Mann, eine solche Aufgabe zu handhaben. Und selbst, wenn etwas
Unerwartetes dazwischenkommen sollte, konnte er sich immer noch durch seine unnachahmliche Art
der Bewegung aus der Schlinge ziehen.
    Nein, Torav machte sich um Tako nicht die geringste Sorge …
    Was Tako in Wirklichkeit zustieß, unterschied sich erheblich von Toravs
Vorstellungen.
    Tako materialisierte in der Nähe des Fensters in Ipotheeys Arbeitsraum. Mit dem ersten Blick
erkannte er, daß der Kommissar hinter seinem Tisch saß. Sonst befand sich niemand im Raum. Tako
war zufrieden und konstatierte mit Genugtuung, daß Ipotheey über sein plötzliches Auftauchen
erschrak.
    »Sieben Zehnteltage sind um«, erklärte Tako.
    Ipotheey machte eine zerstreute Geste der Zustimmung. Tako setzte sich, ohne dazu aufgefordert
zu werden.
    »Du mußt verstehen«, begann Ipotheey, »daß die Revolution auf Apas längst nicht so gut
organisiert ist wie dein Geheimer Widerstand. Ich habe keine vierzehntausend Mann aufbringen
können. Deiner Anweisung folgend, habe ich daher hier in meinem Besitz die Unterlagen über die
vierzehn Kursleitstellen auf unserem Planeten.«
    Ohne zu wissen warum, empfand Tako plötzlich den Eindruck naher Gefahr. Vor ihm blätterte
Ipotheey harmlos in den Papierstößen, die er dem Tischfach entnommen hatte.
    Tako drehte sich zur Seite. An einem der Wandschränke, die bei seiner Ankunft geschlossen
gewesen waren, sah er jetzt eine Tür offenstehen. Er wollte aufspringen, aber man hinderte ihn
daran.
    Etwas, das sich anfühlte wie ein Dampfhammer, traf ihn gegen den Schädel. Der stechende
Schmerz, der vom Gehirn aus durch den Körper zuckte, war für geraume Zeit Takos letzter
Eindruck.
    Hauka Leroy hatte einen Mietwagen genommen, um in die Außenbezirke der Stadt zu
gelangen. Die Fahrt dauerte bei der unerhörten Schnelligkeit des Fahrzeugs nicht länger als eine
halbe Stunde. In einer Straße, an deren Rändern ein paar flache, alte und offenbar leere Bauwerke
standen, ließ Hauka anhalten.
    Er bezahlte die Gebühr und stieg aus.
    Langsam und gemächlich schritt Hauka die leere Straße entlang. Es ging gegen Mittag, und die
Hitze nahm natürlich zu. Die Durchschnittstemperaturen auf Apas waren weit höher als die der
Erde, und Hauka fing an zu schwitzen.
    Er passierte etwa zehn alte, häßliche Bauwerke, bevor er nach rechts einbog und sich durch
einen breiten Streifen fast mannshohen Gestrüpps auf den Eingang eines Rundhauses
zuarbeitete.
    In diesem Augenblick, ohne jede vorherige Warnung, traf ihn der Schlag. Etwas Hartes, Spitzes
schien ihm gegen den Schädel zu prallen. Er wollte sich umdrehen, aber der Schmerz saugte alle
Kraft aus den Muskeln und lähmte die Nerven. Voller Erstaunen sah Hauka den Boden plötzlich auf
sich zukommen.
    Bewußtlosigkeit erstickte seine Verwunderung.
    »Da stimmt etwas nicht, Torav«, sagte Fellmer Lloyds ruhige Stimme. »In zweihundert
Metern Umkreis sind wenigstens drei Blues, die sich in Gedanken mit uns beschäftigen – und
nicht gerade freundlich.«
    Torav hatte den Minikom dicht vor dem Mund. »Kannst du sie lokalisieren, Fellmer?«
    »Nein. Zu viele Gehirne in der Nähe. Ich könnte sie erkennen, wenn sie bis auf weniger als
fünfzehn Meter herankämen.«
    Torav warf einen hilflosen Blick zum Fenster hinaus. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite
stand Fellmer Lloyd dicht neben dem Haupteingang eines anderen Appartementhauses. Torav erkannte
ihn am graugrünen Muster seines Gewands.
    »Halt mich auf dem laufenden, Fellmer«, bat er. »Ich beobachte dich. Wenn ich etwas
Verdächtiges sehe, gebe ich dir Bescheid.«
    Auf der Straße bewegte sich der mittägliche Verkehr. Kuppelfahrzeuge kreuzten mit
halsbrecherischem Manöver von Fahrbahn zu

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