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Silberband 019 - Das Zweite Imperium

Titel: Silberband 019 - Das Zweite Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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schien Vertrauen zu
Rhodan gefaßt zu haben.
    »Du wirst auf das große Schiff gehen, Peterle«, sagte Rhodan zu dem Schreckwurm, als die
MANOLI dicht neben dem Molkexschiff stand und mit gleicher Geschwindigkeit durch den Raum fiel.
»Wie lange kannst du ohne Schaden das Vakuum aushalten?«
    Peterle erinnerte an einen unförmigen Walfisch, als er in der riesigen Ladeluke vor der
Hauptschleuse lag.
    Einige Wissenschaftler standen in Gruppen umher und warteten ungeduldig auf das
Ausstiegsmanöver. Das fremde Schiff war ihnen unheimlich.
    »Ich weiß es nicht genau, aber sicher lange genug, um auf das andere Schiff wechseln zu
können. Meine Erinnerung …«
    Es war überhaupt erstaunlich, daß sich Peterle an Sachen erinnerte, die er nie erlebt hatte.
Es mußte ein rassisches Erinnerungsvermögen sein. Die Erfahrungen längst verstorbener
Generationen teilten sich den Nachkommen mit. In Form unbewußter Erinnerungen.
    Rhodan wandte sich erneut an den Schreckwurm. »Du wirst zuerst gehen, wir folgen später, wenn
du drüben bist, Peterle. Warte auf mich, damit du nicht in einem Gang steckenbleibst. Es sind nur
wenige Meter. Du wirst es schaffen.«
    Er gab den anderen in der Luke einen Wink. Sie schlossen ihre Helme. Die Hauptschleuse ließ
sich öffnen, nachdem die Luft abgesaugt worden war. Vom Weltall war überhaupt nichts zu sehen,
denn die mächtige Wandung der MANOLI nahm jede Sicht. Die weit geöffnete Ladeluke des
terranischen Flaggschiffs war keine fünfzig Meter entfernt.
    Rhodan drückte auf den Knopf seines Minikoms am Handgelenk. »Hören Sie, Dantur. Wir
kommen.«
    Peterle war vorsichtig bis zur Öffnung vorgekrochen. Mit riesigen Augen betrachtete er sein
Ziel. Dann sagte er: »Ich kann weitere Strecken überspringen, aber ich fühle kein Gewicht
mehr.«
    »Das ist schon lange der Fall, aber erst jetzt kommt es dir richtig zu Bewußtsein. Wirst du es
schaffen? Spürst du keine Beschwerden?«
    »Keine richtigen. Es ist alles so merkwürdig. Mein Inneres drängt nach außen, als wolle es
mich verlassen. Ich weiß nicht, wie ich es ausdrücken soll. Es ist schwer. Es geht nicht
lange …«
    »Spring!«
    Der Schreckwurm krümmte sich ein wenig und stieß sich ab. Er schnellte über den bodenlosen
Abgrund zwischen den beiden Schiffen und glitt in die Luke der MANOLI. Dort faßte er Fuß, kroch
ein Stück hinein und drehte sich dann um. Rhodan vermeinte das Winken der beiden oberen
Greifglieder zu sehen, aber er konnte sich auch getäuscht haben. Er gab Atlan und den
Wissenschaftlern ein Zeichen.
    Fünf Minuten später waren nur noch einige Wissenschaftler und Techniker an Bord des
havarierten Molkexschiffs. Steuerlos raste es mit halber Lichtgeschwindigkeit weiter, aber Rhodan
hatte nicht die Absicht, es aufzugeben. Das Schiff gab ihm Hinweise auf die Rasse, die es gebaut
hatte, und auf den Stand ihrer technischen Entwicklung. Man benötigte diese Hinweise, denn
niemand war einem der sogenannten Huldvollen bisher begegnet.
    Die Luke der MANOLI schloß sich, und Luft strömte in die Schleuse. Peterle schien ein wenig zu
schrumpfen, als der Druck stieg. Aber sonst fühlte er sich, wie er behauptete, normal und wohl.
Seine Glotzaugen gingen lebhaft hin und her, als er seine Umgebung studierte.
    Das also sind die Terraner, dachte er bei sich und versuchte, seine Zweifel beiseite zu
schieben. Sie haben große Schiffe, größer noch als die der Huldvollen. Sind sie aber auch
stärker? Werden sie siegreich bleiben, wenn es zum Kampf kommt? Ich habe mich auf ihre Seite
geschlagen, sie sind es nun, die mein Schicksal entscheiden. Ich bin ein Verräter – aber,
bin ich das wirklich? Die Huldvollen haben uns ausgenutzt. Wir waren ihre Sklaven – ich weiß
nicht, warum und wieso. Ich werde es eines Tages alles genau wissen. Wenn ich bis dahin noch
lebe. Es hängt von den Terranern und ihren Freunden ab.
    Rhodan unterbrach seinen Gedankengang. »Beschwerden, Peterle?«
    »Nein, ich fühle mich wohl. Darf ich euer Schiff sehen?«
    »Du mußt es sehen, denn die Huldvollen sind nicht mehr weit. Sie werden uns vielleicht
angreifen, obwohl wir keinen Krieg mit ihnen wollen. Du weißt mehr von ihnen als wir. Vielleicht
kannst du uns helfen.« Rhodan stand dicht vor dem Schreckwurm und sah ihn an. »Wie hast du es
eigentlich gemacht, im Vakuum keinen Schaden zu nehmen?«
    »Ich habe meine Atmungsorgane abgeschirmt und meine Zellen und Gefäße durch organische
Spannungsverhärtung

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