Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 021 - Strasse nach Andromeda

Titel: Silberband 021 - Strasse nach Andromeda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
verstehe«, sagte Iwanowitsch, der linke Kopf. »Sie wollen
herausfinden, ob auch meine Fähigkeit brachliegt.«
    »Richtig«, stimmte Rhodan zu. Er hob den Arm. »Sehen Sie den Trinkbecher auf dem Kartentisch
dort drüben?«
    »Ja«, sagten beide Köpfe gleichzeitig.
    »Zerstören Sie ihn!« befahl Rhodan.
    Goratschin drehte sich langsam zur Seite. Er mußte alle Gegenstände, die er zu zerstören
beabsichtigte, deutlich sehen. Einen Augenblick konzentrierte sich der über zwei Meter große
Mutant. Gleich darauf sanken Goratschins Schultern schlaff nach unten.
    »Es … es geht nicht!« stieß Iwan hervor.
    Rhodan und Atlan wechselten einen schnellen Blick. Damit war auch ihre letzte Waffe
ausgefallen. Rhodan hatte fast damit gerechnet. Goratschin löste einen Kernprozeß aus, wenn er
seine paranormalen Gaben einsetzte. Doch irgend etwas verhinderte, daß er jetzt Erfolg hatte.
    »Ich werde es noch einmal versuchen«, kündigte Goratschin entschlossen an.
    »Das ist sinnlos«, schlug Rhodan ab. »Sie könnten es tausendmal wiederholen, ohne Erfolg zu
haben. Innerhalb dieses verrückten Planeten muß es etwas geben, das in der Lage ist,
Kernspaltungen oder Kernverschmelzungen nach Belieben zu verhindern. Bevor wir nicht
herausgefunden haben, auf welche Weise das geschieht, sitzen wir hier ohne
Verteidigungsmöglichkeit fest.«
    »Überall im Schiff wird an den Maschinen gearbeitet«, sagte Mory Rhodan-Abro. »Ich hoffe, daß
die Techniker einen Weg finden, alles in Ordnung zu bringen.«
    Rhodan blickte den hilflos vor ihm stehenden Goratschin verständnisvoll an. Der
Doppelkopfmutant mußte sich jetzt vollkommen nutzlos vorkommen. Bisher war es nur seine
außergewöhnliche Fähigkeit gewesen, die ihn zu einem gleichberechtigten Mitglied der
Mutantengruppe gemacht hatte. Goratschin mußte jetzt auf den Gedanken kommen, daß er nichts als
ein Monstrum war, das seine Umwelt durch seinen häßlichen Anblick belästigte.
    Langsam ging der Mutant an seinen Platz zurück. Er kam am Kartentisch vorüber. Rhodan
beobachtete, wie er im Vorbeigehen den Trinkbecher ergriff und zwischen den Händen
zerdrückte.
    Auch Atlan sah es, aber der Arkonide schwieg.
    Goratschins Verhalten war nur eines der vielen Anzeichen einer beginnenden Krise. Viele
Besatzungsmitglieder zeigten bereits Anzeichen von Nervosität. Rhodan wußte, daß es einfacher
war, die Männer in einem Kampf gegen einen übermächtigen Feind zu führen als in einer solchen
Situation. Es gab keinen greifbaren Gegner. Aus den Raumfahrern war ein waffenloses Fußvolk
geworden.
    Solange die Mannschaften noch mit den Versuchen beschäftigt waren, die verschiedenen Anlagen
der CREST II wieder in Gang zu bringen, würde es ruhig bleiben. Sobald es jedoch feststehen
würde, daß es keine Möglichkeit gab, die Stromversorgung wiederherzustellen, und die CREST II zu
starten, mußte es zu Schwierigkeiten kommen. Rhodan hatte oft solchen Problemen
gegenübergestanden, und er wußte genau, wie einzelne Menschen reagierten.
    Irgend etwas muß geschehen, dachte Rhodan.
    Sein stiller Wunsch sollte erfüllt werden.
    Völlig anders jedoch, als er sich das vorgestellt hatte.
    Der Landungssteg der C-11 bestand aus vier teleskopartig zusammengeschobenen
Bahnen, die man durch einen Druck auf einen Knopf von der Zentrale aus zum Ausfahren bringen
konnte. Für Notfälle gab es eine Sonderschaltung unmittelbar neben der Schleuse. Beide
Schaltungen hingen jedoch von der Energieversorgung durch die Stromreaktoren ab.
    So wurde der Landesteg für Captain Redhorse zu einem Problem. Draußen tobte die Schlacht.
Durch die geöffnete Schleuse drang Rauch und heiße Luft herein.
    Fast die gesamte Besatzung der Korvette hatte sich im Laderaum versammelt. Redhorse knöpfte
seine Uniformjacke auf. Die Männer blickten ihn erwartungsvoll an. Er hatte gesagt, daß sie
versuchen würden, zwei Shifts ins Freie zu bringen. Nun mußte er beweisen, daß das möglich
war.
    Redhorse schickte zwanzig Mann an die untere Querstrebe der vorderen Bahn des Landesteges. Die
einzelnen Bahnen waren auf Gleitrollen gelagert. Zwei Männer kletterten zum Rand der Bahn und
entfernten die Haltevorrichtungen, die verhindern sollten, daß der Landesteg sich selbständig
machte. Zum Glück für die Raumfahrer konzentrierte sich das Abwehrfeuer der Gurus auf einzelne
Stellungen der Eskies. Jetzt, da die Schutzschirme ausgefallen waren, hätte auch eine Korvette
ein Trommelfeuer nicht

Weitere Kostenlose Bücher