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Silberband 022 - Schrecken der Hohlwelt

Titel: Silberband 022 - Schrecken der Hohlwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Totenschiff.
    Das einzige, was zu leben schien, waren die rötlichen Augenzellen der Medo-Roboter.
Unbeweglich standen die Maschinen neben den steif auf den zurückgeklappten Kontursesseln
liegenden Leuten der Zentrale-Besatzung. Hawk wünschte, er hätte seinen ebenfalls erwachten
Okrill mitgebracht, dann wäre der Eindruck vielleicht weniger gespenstisch gewesen.
    Hawk drückte sich an Oberst Kotranow vorbei, ohne mehr als einen flüchtigen, scheuen Blick auf
dessen wächsernes Antlitz zu werfen. Er beugte sich vor und betätigte die Einstellung der
Ortungsschirme. Trotz beachtlicher Störfelder der beiden Sonnen erhielt er ein brauchbares
Resultat. Nach einer Viertelstunde besaß er einen ersten Überblick. Die beiden gelben
Doppelsonnen wurden von einem Ring aus sieben Planeten umlaufen.
    Es mußte sich um ein künstlich geschaffenes System handeln, denn jeder Planet hielt sowohl den
gleichen Abstand vom nächsten wie auch von den Sonnen – bis auf eine Ausnahme. Zwischen zwei
Planeten existierte ein doppelt so großer Abstand wie zwischen allen anderen. Es schien Hawk, als
hätte dort einst ein achter Planet gestanden, der dann verschwunden war.
    Es gab keinen Zweifel, dies mußte das Empfängersystem sein!
    Aber wenn es so war, wo befand sich dann die CREST II …?
    Hawk schüttelte den Kopf über seine eigene Ungeduld. Niemand konnte erwarten, sofort nach dem
Auftauchen das Flaggschiff der Solaren Flotte zu orten. Es konnte sowohl auf einem der Planeten
gelandet sein wie auch hinter einem Planeten oder einer Sonne stehen. Dann würde die Ortung
vergeblich laufen. Der nächste Schritt war die Absetzung eines Hyperkomspruchs. Aber Hawk kannte
den derzeitigen Kode der Solaren Flotte nicht, und unbefugt wollte er sich nicht in der
Funkzentrale zu schaffen machen. Schließlich mußten die anderen neunzig Mann der Besatzung auch
bald erwachen.
    Er atmete auf, als er die Echodiagramme der überlichtschnellen Hyper-Funkmessung als typisch
für Fragmentschiffe erkannte. Die beiden Posbiraumer waren demnach ebenfalls gut durch den
Sonnentransmitter gekommen. Die Anwesenheit der biopositronischen Roboter mit ihren gigantischen
fliegenden Nachschubdepots gab ihm ein Gefühl der Sicherheit.
    Bald jedoch machte sich wieder Nervosität bemerkbar. Die gähnende Leere hinter den Sonnen
wirkte bedrückend. Hawk erinnerte sich, als kleiner Junge einmal eine Nacht lang in den von
dunklen Wolken bedeckten Tonsümpfen Oxtornes umhergeirrt zu sein. Dort war er sich ebenso
verlassen vorgekommen wie hier.
    Er klappte einen Notsitz auf und aktivierte das große Elektronen-Teleskop. Der Projektorschirm
vor ihm begann zu glühen, dann flatterten streifige Muster darüber hinweg, die sich schließlich
zu einem postkartengroßen, silbrig schimmernden Lichtfleck ballten.
    Omar Hawk war nicht als Navigator ausgebildet. Mit Hilfe der Navigations-Positronik stellte er
jedoch rasch fest, daß es sich bei dem silbrig schimmernden Nebelfleck um die heimatliche
Milchstraße handelte.
    Dann lieferte die Positronik das Bild eines zweiten Nebels, der bei gleicher Vergrößerung
kleiner und undeutlicher erschien.
    Es war die Galaxis Andromeda!
    Und zwischen beiden Sterneninseln, im Bannkreis eines künstlichen Sonnensystems, schoß die
ANDROTEST I in freiem Fall durch den Raum.
    Die Kommandozentrale der ANDROTEST I glich einem Hexenkessel.
    Nachdem die gesamte Besatzung des Schiffes aus der Tiefkühlnarkose erwacht und von den
Medo-Robotern auf die Beine gebracht worden war, hatte Oberst Pawel Kotranow niemanden mehr zur
Ruhe kommen lassen.
    In allen Abteilungen des Schiffes wurde fieberhaft und konzentriert gearbeitet. Überall dort,
wo Leute entbehrt werden konnten, hatte Kotranow sie jedoch den Stationen zugeteilt, die seiner
Meinung nach Schwerpunktarbeit zu leisten hatten.
    Das waren die Ortungszentrale mit den verschiedenen angeschlossenen Meßstationen, die
Funkzentrale und die Mathelogisch-Positronische Datenauswertung unter der Leitung von
Chefwissenschaftler Folger Tashit.
    Omar Hawk hatte auf seine Bitte, ihm eine Aufgabe zuzuweisen, nur die lakonische Antwort
erhalten, sich bis auf Abruf bereitzuhalten. Daraufhin kam er sich reichlich überflüssig vor, bis
ihn Oberst Kotranow nach einigen Stunden zu einer Besprechung an den Kartentisch rief. Anwesend
waren außerdem Major Tong-Jaho, Major Ez Hattinger und Chefwissenschaftler Folger Tashit.
    »Kurz zur Lage, meine Herren: Zweifellos befinden wir uns

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