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Silberband 022 - Schrecken der Hohlwelt

Titel: Silberband 022 - Schrecken der Hohlwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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ihn, während die ANDROTEST I durch die Abgründe
von Raum und Zeit dahinjagte, während immer wieder die metallisch klingende Stimme des Automaten
ertönte, den Eintritt in den Linearraum ankündigte – und das Verlassen des
Linearraums …
    Der Lautsprecher der Rundsprechanlage sprach an. Kommandant Kotranow gab seine Anweisungen an
die Besatzung durch.
    »Ich habe die Sechseck-Konstellation im Refraktor«, sagte der Astronom neben Hawk wie
beiläufig.
    Hawk trat neben den hageren Mann mit den ausdrucksvollen Glutaugen. Behutsam legte er die Hand
auf seine Schulter.
    Er war froh, zu diesen Menschen zu gehören.
    Major Ez Hattinger erhob sich vom Platz des Kommandanten und erstattete Oberst
Kotranow Meldung. Er hatte das Schiff kommandiert, während der Oberst im Verlauf seiner Freiwache
ein wenig auf Vorrat geschlafen hatte.
    »Wir werden den Sonnentransmitter in etwa zwanzig Stunden erreichen. Geschwindigkeit 0,5
Licht. Keine besonderen Vorkommnisse.«
    »Danke.« Kotranow nahm Platz und überflog die Kontrollen. »Sie können sich auch noch etwas
ausruhen.«
    »Wenn Sie gestatten, bleibe ich hier«, erwiderte Hattinger. »Ich möchte mir nichts entgehen
lassen.«
    Kotranow lächelte, wurde aber gleichzeitig ein wenig blasser.
    »Die entscheidenden Ereignisse werden wir sowieso nicht miterleben. Sie wissen ja:
Tiefkühlnarkose.«
    »Ich würde es auch vorziehen, die Transmission bewußt zu erleben. Aber Sie wissen ja, daß man
durch den Schock den Verstand verlieren kann. Die ›Gefrierfleischnarkose‹ gibt uns wenigstens in
der Beziehung etwas Sicherheit.«
    Major Hattinger ließ sich auf einem der Notsitze nieder und begann sich eine Pfeife zu
stopfen. Als er fertig war, deutete er mit dem Pfeifenstiel auf den Frontbildschirm.
    »Das da vorn könnte der Sonnentransmitter sein.«
    Kotranow hob den Kopf.
    »Ich kann nichts erkennen. Wenn ich nicht das laufende Diagramm des Schwerkraftfeld-Orters
sähe, würde ich die Sechseckkonstellation nie herausfinden.«
    »Ich auch nicht. Es ist wie bei einem Fixierbild. Je länger man hinsieht, desto mehr
verschieben sich die Konstellationen. Mindestens neun verschiedene Sternensechsecke habe ich
vorhin ausgemacht. Hinterher war alles nur optische Täuschung. Man sieht halt mit bloßem Auge die
Entfernungen nicht.«
    Kotranow nickte. Mit angespanntem Gesicht beobachtete er das Schwerefelddiagramm, dann
betätigte er die elektronischen Markierungsschaltungen. Auf dem Frontbildschirm entstanden sechs
rotglühende Dreiecke, deren Spitzen jeweils auf einen blauschimmernden Riesenstern zeigten.
    »Da! Das sind sie. Wir nähern uns der Sechseckebene schräg von oben. Leider sind sie zu nah,
als daß wir noch ihre symmetrische Stellung erkennen können.«
    Hattinger blinzelte und beugte sich ein wenig vor. Er blies eine blaue Qualmwolke auf einen
der Ortungsschirme.
    »Dort sind die Posbis, Sir. Vielleicht sollten wir sie noch einmal anrufen.«
    Kommentarlos schaltete der Kommandant sein Bildsprechgerät zur Funkzentrale durch.
    »Kanalverbindung zu BOX-9780 und BOX-9781, synchron!«
    Sekunden später erschienen auf zwei Bildschirmen des Telekoms die Symbole der beiden
Posbi-Kommandanten. Der Einfachheit halber hatte Kotranow sich mit ihnen auf die Bezeichnung P-1
und P-2 geeinigt.
    »ANDROTEST I an P-1 und P-2! Wir nähern uns dem Zentrum des Sonnensechsecks. Bitte schließen
Sie näher auf. Wie klappt es mit der Kurs-Koordination?«
    »Hier ist alles in Ordnung«, antworteten die beiden unsichtbaren Posbi-Kommandanten
gleichzeitig. »Wir sind bereit zum Durchgang. Aufschließung erfolgt auf eine Distanz von vier
Kilometern. Vergessen Sie nicht die Tiefkühlnarkose – Ende.«
    »Ende!« sagte Kotranow. Er wandte sich zu Hattinger um. »Somit wäre alles klar. Sie können mir
bei der letzten Überprüfung der Selbststeuer-Programmierung helfen. Vorher werde ich noch einige
Anweisungen an die Besatzung durchgeben.«
    Omar Hawk beruhigte seinen Okrill. Das Tier sträubte sich gegen die Bemühungen des
Medo-Robots, ihn an den Wiedererweckungskreislauf anzuschließen.
    Endlich lag der Okrill still und ließ alles mit sich geschehen. Hawk legte sich ebenfalls auf
ein Konturbrett. Das Innere seiner Kabine glich einem medizinischen Behandlungsraum. Alle Kabinen
in der ANDROTEST I sahen so aus.
    Winzige Nadelstiche rannen durch seine Adern, als der Robot bei ihm die Anschlüsse an das
TK-Narkose-Aggregat vornahm. Eine Hochdruckdüse zischte. Der

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