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Silberband 023 - Die Maahks

Titel: Silberband 023 - Die Maahks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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blasser.
    Die Sekunden verrannen träge, und jede von ihnen zerrte an Tuskas Nerven. Er mußte sich dazu
zwingen, nicht auf die Uhr zu sehen. An den Arbeitsgeräuschen der Maschinen war nicht viel über
die Bewegungen der ANDROTEST III herauszuhören, da lediglich die dritte und vorletzte Stufe in
Betrieb war, die Besatzung sich aber in der vierten Stufe aufhielt.
    Oberleutnant Tsuka war einer der ANDROTEST-Veteranen. Er dachte an das, was an unangenehmen
Zwischenfällen er auf den beiden ersten Schiffen dieser Serie erlebt hatte und kam zu dem Schluß,
daß es mehr als genug gewesen sei.
    Mitten in seine trüben Gedanken hinein schrillte der Funkmelder. Tsuka schaltete erneut auf
Kotranows Frequenz um und meldete sich.
    Kotranow sagte nur ein einziges Wort.
    »Ab!«
    Die Kürze des Befehls sagte Tsuka genug. Er begriff, daß es um jede Hundertstelsekunde ging.
So schnell wie jetzt waren seine Befehle noch nie aufeinandergefolgt. Im Nu verwandelte sich die
eben noch bewegungslos dastehende Mannschaft in ein zielstrebiges Durcheinander von Armen, Beinen
und Geräten.
    Die bereits luftleer gepumpte Schleuse öffnete sich.
    Fluchend stellte Tsuka den Helmfilter ein. Von draußen her überfiel ihn blendendes,
flackerndes Licht.
    Im Empfänger waren die lauten Stimmen der Männer zu hören, die den Vakuumtunnel mit Sauerstoff
füllten. Aus einem Wulst schlaffer Schichtplastikhaut bildete sich eine mit Reif bedeckte,
wirbelnd in den leeren Raum hinausschießende Schlange.
    Tsuka dirigierte die vier Spezialroboter des Kommandos an die Spitze des Vakuumtunnels.
    Dann schaltete er sein Rückstoßgerät ein.
    Während er mit der Geschicklichkeit eines Akrobaten durch die lose Gruppe seiner Männer schoß,
wunderte er sich darüber, daß von den Verfolgerschiffen der Maahks nichts zu sehen war.
    Er erreichte die vor dem Anschlußstück des Vakuumtunnels schwebenden Roboter. Mit lauter
Stimme erteilte er ihnen neue Befehle. Gehorsam faßten sie die dafür vorgesehenen Lenkgriffe des
Tunnels an und steuerten ihn in eine andere Richtung. Das Manöver würde einige kostbare Sekunden
kosten. Aber nachdem einer der Ringwulstprojektoren der ALTAI mit einer Glutfontäne explodiert
war, erschien es Tsuka ratsamer, sich den Einstieg durch die obere Polkuppel zu erzwingen. Er
hoffte dabei, der Polschacht möchte noch nicht durch Trümmer blockiert sein.
    Als er mit seinen Magnetschuhen Halt auf der Wölbung der Polkuppel gefunden hatte, warf er
einen raschen Blick zurück. Die ANDROTEST III war infolge der Lichtlosigkeit des Leerraums schon
auf diese Entfernung unsichtbar. Nur die Flammen der ALTAI wurden von der glatten Außenhaut
reflektiert und erzeugten gespenstische Bilder.
    Er holte tief Luft und wandte sich seiner herangekommenen Gruppe zu. Alle Männer standen
einsatzbereit um die Polkuppel verteilt.
    Tsuka erteilte den Robotern den Befehl, die Kuppel aufzuschneiden und das Anschlußstück des
Vakuumtunnels anzuschließen. Seinen Leuten befahl er, die faltbare Seitenschleuse des Tunnels zu
benutzen.
    Er stieg als erster ein.
    Befriedigt registrierte er, daß die Anzeigen seines Helms ein Sauerstoff-Stickstoff-Gemisch
unter ausreichendem Druck im Tunnel nachwiesen. Nacheinander folgten seine Männer ihm durch die
Einmann-Schleuse.
    Noch waren nicht alle eingetroffen, als die Roboter bereits den vollzogenen Anschluß meldeten.
Tsuka ließ sich auf die Knie nieder und leuchtete mit seiner Helmlampe die Anzeigetafel einer
Sonde an. Die Sonde befand sich außerhalb des Tunnels und damit bereits im Innern der ALTAI. Sie
analysierte die dort herrschenden Luftverhältnisse.
    Tsuka erhob sich.
    »Okay!« sagte er. »Rettungsgeräte!«
    Die fünf Männer mit den Rettungsgeräten – schnell aufblasbaren
Schichtplastiksäcken – stellten sich hinter ihn. Soeben betrat der letzte Mann den Tunnel.
Nun würden die Roboter folgen.
    Tsuka wartete nicht mehr.
    Er öffnete den Verschluß des Anschlußstückes. Zischend glich sich der unterschiedliche
Atmosphärendruck aus. Tsuka preßte die Lippen aufeinander und stieß sich ab. Deck 6 des
Beibootes, die obere Polkuppel, war so gut wie unbeschädigt. Aber durch den offenen Einstieg des
Antigravschachtes schimmerte rote Glut.
    Der Lift war nicht in Betrieb. Das hinderte aber weder Tsuka noch seine Männer, ohne Benutzung
der Rückstoßaggregate den Schacht hinabzuschweben. Die Generatoren zur Erzeugung künstlicher
Schwerkraft mußten ebenfalls ausgefallen

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