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Silberband 023 - Die Maahks

Titel: Silberband 023 - Die Maahks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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würgend prallte er gegen die Wandung. Der Druckhelm füllte
sich mit beißendem Rauch. Anscheinend hatte das Feuer sich durch den Raumanzug gefressen.
    Wie ein Zyklopenauge leuchtete ihm die rote Schaltplatte der Löschautomatik entgegen. Mit
letzter Kraft schlug er zu. Dann sank er in sich zusammen.
    Hegete Hegha erwachte, als Leutnant Son-Hao ihn auf ein herabgeklapptes Konturlager
bettete. Er wollte sich aufrichten.
    »Bleib liegen!« befahl der Leutnant streng.
    Zornig gehorchte Hegha. Er fühlte allerdings, daß er viel zu kraftlos war, um ohne Hilfe
sitzen oder gar stehen zu können. So wandte er nur den Kopf.
    Die Zentrale der ALTAI wies weniger Beschädigungen auf, als Hegha erwartet hatte. Erkaltete
Metallschmelze, Trümmerstücke und die geschwärzte Säule des Polschachtes waren alles, was von
einer Katastrophe zeugte, die beinahe zum Untergang des Schiffes geführt hätte.
    Halgor Sörlund wandte sich einmal um.
    »Vielen Dank, Hegete!«
    Der Sergeant grinste verzerrt.
    »Eigentlich kann uns ja nicht viel passieren. Der Multiplikator auf Alpha-Zentra hat unsere
Daten gespeichert. Wenn wir umkommen, kann er uns so wiederherstellen, wie wir vor dem Start
waren.«
    Sörlund hatte sich bereits wieder umgedreht. Über die Schulter gab er zurück: »Kopien der
Duplikate, was? Danke, da verzichte ich!«
    Hegha lachte.
    »Du willst verzichten?« seine Stimme triefte vor Sarkasmus. »Wenn du tot bist, kannst du
keinen Willen mehr äußern, Halgor! Dazu müßtest du erst warten, bis der Duplikator dich
wiedergebiert.«
    Sörlund winkte ab und widmete sich wieder seiner Arbeit.
    Leutnant Son-Hao lächelte.
    »Ich glaube kaum, daß jemand Wert darauf legt, uns ewig am Leben zu erhalten.«
    »Und warum nicht, Son?«
    »Wenn wir sterben, bevor wir unseren Auftrag ausgeführt haben, wird unser Tod von den Leuten
der ANDROTEST III registriert werden. Welchen Sinn hätte es, die ganze Aktion noch einmal von
vorn zu beginnen? Man würde wissen, daß wir nur ›Duplos‹ sind. Folglich wäre es unlogisch, uns
erneut zu reproduzieren.«
    Hegha grinste zynisch.
    »Deine Logik hat etwas Bestechendes, Son. Wenn die Chance der Maahks, eine Impulsweiche in die
Milchstraße zu bringen, so einmalig ist, werden sie sich hüten, uns völlig
zusammenzuschießen.«
    »Da wäre ich nicht so sicher«, entgegnete Son-Hao. »Sieh dir den armen Imar an. Ja, wende den
Kopf nach links!«
    Hegha tat, wie ihm geheißen und erschrak. Auf dem heruntergeklappten Konturlager neben ihm
lag, in eine durchsichtige Folie gehüllt, Sergeant Imar Arcus. Er atmete flach, mit geschlossenen
Augen. Sein rechter Arm war mit Bioplasma besprüht. Dennoch erkannte Hegha unter der hauchdünnen
Kunsthaut das gerötete Fleisch und die in Fetzen sich abschälende verschmorte Haut.
    »Ich habe ihn aus seinem Raumanzug schneiden müssen«, sagte Son-Hao. »Glücklicherweise wurde
er bewußtlos, bevor ich damit fertig war. Hier in der Zentrale brannte es, und ich konnte
vorübergehend nicht an den Medikamentenschrank heran. Ein Glück, daß die schmerzstillenden Mittel
feuersicher untergebracht waren …«
    Hegha schaute an sich herab.
    »Ich spüre keinen Schmerz, Son. Hast du mir etwa auch Injektionen gegeben? Was ist mit meinen
Beinen? Ich kann sie nicht bewegen.«
    »Beruhige dich«, sagte Son-Hao und strich Hegha über das Haar. »Du wirst wieder so gut laufen
können wie vorher, wenn wir das überstanden haben.«
    »Ich werde mir kaum die nächste Goldmedaille im Langstreckenlauf holen können, Son. Wir werden
nämlich dafür sorgen, daß es im Solaren Imperium keine Olympiade mehr gibt – weil es keine
Terraner mehr geben wird!«
    Hegete Heghas Stimme klang haßerfüllt. Son-Hao wunderte sich nicht darüber, denn auch sein
Wille kannte nur ein einziges Ziel: den Maahks das Tor in die von der Menschheit bewohnte Galaxis
zu öffnen.

23.
    Oberst Pawel Kotranow saß mit undurchdringlicher Miene vor dem Schirm der
Spezialortung. Er wußte, daß neunundvierzig Mann auf den erlösenden Befehl warteten, auf den
Befehl, der vom Kommandanten zu kommen hatte.
    Aber Kotranow gab den Befehl nicht.
    Noch erschien ihm der Zeitpunkt verfrüht. Meisterhaft verstand er seine eigene Erregung zu
verbergen.
    Vor knapp dreißig Minuten hatte die ANDROTEST III einen Funkspruch empfangen, der sich als
jener Kodespruch entpuppte, den die Agenten Mercants abstrahlen sollten, wenn es ihnen gelang,
aus dem Horror-System zu fliehen. Die Überraschung

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