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Silberband 023 - Die Maahks

Titel: Silberband 023 - Die Maahks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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sein.«
    Die ANDROTEST III vollführte immer noch die gleichen Manöver. Sie tauchte in den
Linearraum ein, legte eine willkürlich große Strecke zurück und stieß wieder in den Normalraum
vor.
    Die Verfolgergeschwader der Maahks verloren sie jedesmal, wenn sie im Linearraum verschwand.
Sobald sie wieder auftauchte, wurde sie jedoch sehr bald wieder geortet und eingeholt.
    Es war ein Katz- und Mausspiel, dessen Ende noch nicht abzusehen war. Jeder an Bord der
ANDROTEST III aber wußte, daß die Maahks den längeren Atem hatten. Eines Tages würden die
Triebwerke der letzten Stufe ausgebrannt sein …
    Aus diesem Grund fand Kotranows Plan, nachdem der erste Schock überwunden war,
uneingeschränkte Zustimmung. Schlimmstenfalls würde er das Ende um einige Zeit früher bringen.
Gelang es aber, waren sie gerettet.
    Pawel Kotranow hatte den Platz am Steuerpult wieder selbst eingenommen. Während er die
ANDROTEST III im Zickzackkurs, einmal im Normalraum, einmal im Linearraum, auf einen vorher
bestimmten Punkt in der Unendlichkeit des Leerraums zusteuerte, berechnete Ez Hattinger die
Kursdaten zum Horror-Transmitter.
    Kotranow fühlte sich nicht wohl in seiner Haut. Das waren noch zu viele unbekannte Faktoren,
die aber mit in die Kalkulation einbezogen werden mußten. Harpers Angaben über einen Angriff der
Maahks auf den Twin-Transmitter mochten stimmen. Der Zeitpunkt konnte jedoch inzwischen geändert
worden sein. Dann würden sie, statt im Twin-System, mitten in jenem Zwergnebel landen, den man
Andro-Alpha getauft hatte.
    Aber auch dann, wenn der Horror-Transmitter inzwischen auf das Twin-System umgepolt war,
konnte es nicht einfach sein, in den Transmitter hineinzukommen. Zweifellos war er gut bewacht.
Dieser Schwierigkeit hoffte Kotranow vorzubeugen, indem er die ANDROTEST III im Linearflug bis
unmittelbar an das Transmissionsfeld heranbrachte.
    Die größte Schwierigkeit aber würde darin bestehen, daß man mitten zwischen Schiffen der
Maahks im Twin-System ankommen mußte. Wenn deren Kommandanten schnell genug reagierten, war die
ANDROTEST III verloren. Zudem existierte noch das Problem, wie man dem unweigerlich eintretenden
Transmitterschock am besten begegnen könnte. Kotranow hatte sich für eine in ihrer Wirkungsdauer
genau dosierte Tiefkühlnarkose entschieden. Die Narkosewirkung mußte einsetzen, bevor das Schiff
vom Horror-Transmitter erfaßt wurde. Sie durfte aber nicht länger anhalten als bis zur Ankunft im
Twin-System.
    »Fertig, Sir!« meldete Major Hattinger endlich.
    Kotranow nickte ihm zu. Er griff zum Mikrophon des Interkoms.
    »Kommandant an Besatzung. Druckhelme und Anzüge schließen, anschnallen. Bei Zerstörung des
Schiffes die Rettungskapseln aufsuchen, ohne Befehle abzuwarten. An Feuerleitzentrale! Nur dann
feuern, wenn wir angegriffen werden. Auf keinen Fall Maahk-Schiffe beschießen, wenn diese sich
passiv verhalten, auch nicht, wenn sie sich in unmittelbarer Nähe befinden! Ende.«
    Kotranow schloß seinen Helm und stellte die Funkverbindung her.
    »Das galt auch für Sie, Hattinger!« sagte er ironisch. »Klopfen Sie Ihre Pfeife aus. Oder
wollen Sie im Helm rauchen?«
    Hattinger befolgte mürrisch den Befehl.
    »Schade um den Tabak!« murrte er.
    Kotranow ließ die ANDROTEST III zum vorletztenmal aus dem Linearraum auftauchen. Aufmerksam
beobachtete er die Instrumente. Als der Kurs auf den berechneten Koordinatenpunkt anlag, schob er
den Beschleunigungshebel bis zum Anschlag. Er nahm sich fest vor, den Kurs nicht mehr zu ändern,
es sei denn, ein Schiff der Maahks tauchte genau vor dem Bug auf.
    Niemand an Bord des Schiffes sprach, während die ANDROTEST III im Normalraum auf den
berechneten Punkt zuraste. Erneut schossen von links und rechts die Verfolger heran. Aber in dem
Augenblick, als sie das Feuer eröffneten, war der Punkt erreicht.
    Die ANDROTEST III verschwand im Linearraum.
    Hinter Kotranow war ein Geräusch. Er drehte sich um und lächelte verzerrt, als er den
Medo-Roboter entdeckte. Der Robot hielt die Injektionspistole in einer seiner metallenen Hände.
Er wartete auf den kritischen Augenblick, genau wie Kotranow auch.
    Dann riß die Schwärze auf.
    Mit annähernder Lichtgeschwindigkeit verließ die ANDROTEST III den Linearraum.
    Pawel Kotranow vernahm einen gellenden Schrei in seinem Helmempfänger. Dann hörte er das
Zischen der Hochdruck-Injektionsdüse.
    Und dann nichts mehr …
    Wie flüssiges Blei rann es durch seine Adern.

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