Silberband 023 - Die Maahks
Imperiumsflotte von der Heimatgalaxis abschneiden mußte.
Perry Rhodan richtete sich abrupt auf und wandte sich an Haile Trontor, der den Berichten
Atlans bisher kommentarlos gelauscht hatte.
»Oberst! Informieren Sie die Flotte über die Gefährlichkeit der Maahks und lassen Sie die
Gefechtsbereitschaft überprüfen. Veranlassen Sie weiter, daß unsere Funkstation die Festung auf
allen Frequenzen anruft. Vielleicht läßt sich eine Verständigung mit den Maahks herstellen.
Anderenfalls greifen wir die Festung an und versuchen, sie zur Kursänderung zu zwingen.
Inzwischen werden wir uns eine geeignete Strategie zurechtlegen, wie wir ihr beikommen
können.«
Wuriu Sengu, der an Bord der CREST zurückgeblieben war, um die Arbeit der Ärzte zu
koordinieren und dafür zu sorgen, daß die Mutanten nach ihrem Erwachen zur RASPUTIN gebracht
wurden, betrachtete die Bildschirme in der Zentrale des Flaggschiffs. Auf dem Ortungsschirm sah
er die Umrisse der Festung, während auf den anderen Schirmen die schematische Darstellung der
terranischen Flotte zu sehen war. Silbergraue Kugelwandungen blitzten geisterhaft auf, wenn sie
das sonnenhelle Licht von Triebwerksstrahlen reflektierten.
Die Flotte geriet in Bewegung.
Beinahe hätte Sengu das nervöse Flackern des Telekom-Melders übersehen. Er ließ sich in den
Kommandantensitz fallen und schaltete das Bildsprechgerät ein.
»Hier Sengu, CREST II«, meldete er sich, in der Erwartung, Perry Rhodans Stimme zu hören und
sein Gesicht zu sehen.
Es war jedoch kein bekanntes Gesicht, das auf dem kleinen Schirm auftauchte.
Oder doch …?
Der blasse, schmächtig wirkende Mann mit den Rangabzeichen eines Obersten der Imperiumsflotte
verzog das Gesicht zu einem dünnen Grinsen.
»Hallo, Wuriu!« krächzte er heiser.
Sengus Gesicht leuchtete auf, als er den Mann erkannte.
»Ismail …!« Natürlich, das war Ismail ben Rabbat, mit dem er zusammen den Agenteneinsatz
gegen den akonischen Geheimstützpunkt Drunda ausgeführt hatte. Damals war Ismail noch
Oberleutnant gewesen. Aber ein loses Mundwerk hatte er schon immer besessen. Außerdem war er von
sich eingenommen wie ein Filmstar, wenn auch sicher mit weit größerer Berechtigung. Ismail ben
Rabbat kannte keine Furcht.
Wuriu Sengu lachte.
»Unsere Funker sind bewußtlos wie alle anderen Besatzungsmitglieder – außer Perry Rhodan,
Atlan, Kasom und Icho Tolot. Deshalb siehst du mich hier sitzen, Ismail.«
Ismail blickte sekundenlang weg, dann wandte er sein Gesicht wieder voll der Aufnahmekamera
zu. »Tut mir leid, altes Nachtgespenst, wenn ich dich erschreckt haben sollte. Ich habe wenig
Zeit. Freut mich, daß mein Anruf aufs Geratewohl Erfolg hatte und ich dich noch einmal sehen
konnte.«
»Wo bist du jetzt?« fragte Sengu.
Ismail legte das Gesicht in würdevolle Falten.
»Ich bin Kommandant des Superschlachtschiffes VOLTAIRE, Kleiner. Männer wie ich sind rar und
steigen ziemlich rasch. Paß einmal auf: In einem halben Jahr führe ich einen Flottenverband;
vielleicht auch schon früher. Im Augenblick setzt die VOLTAIRE nämlich gerade zum Angriff auf das
kosmische Riesenrad an – und ich habe die Ahnung, daß ich dieser Schlacht den Stempel meiner
Persönlichkeit aufdrücken werde. Halte die CREST möglichst fern. Das Riesenrad wird eine ganz
schöne helle Sonne ergeben, wenn unsere Breitseiten einschlagen.«
Wuriu Sengu machte ein besorgtes Gesicht. Er bemühte sich jedoch, auf den Ton des alten
Kampfgefährten einzugehen.
»Wenn du angreifst, Ismail, dann achte bitte auf offene Schleusenschotts. In die Festung paßt
dein lächerliches Spielzeug tausendmal hinein.«
Ismails Mund klaffte weit auf.
»Spielzeug …! Das zu einem Schiffsgiganten wie der VOLTAIRE zu sagen, ist Blasphemie. Ich
werde dir zeigen, was in meinem Schiff steckt!«
Das Gespräch wurde abrupt unterbrochen, als ein Dauersummton die Einschaltung der
Kommandowelle bekanntgab. Offenbar wurde von der RASPUTIN aus eine wichtige Meldung an die
Schiffskommandanten durchgegeben. Sengu war etwas enttäuscht, daß der Empfänger der CREST nicht
ansprach. Aber er sah natürlich ein, daß das wenig Sinn gehabt hätte. Ohne handlungsfähige
Besatzung war die CREST zum Nichtstun verurteilt. Er, Sengu, konnte weiter nichts tun, als sich
vom Kampfgeschehen fernzuhalten und den Erfolg des Ärzteteams abzuwarten.
Er versuchte, in dem Gewimmel auf den Ortungsschirmen die VOLTAIRE zu finden. Doch das erwies
sich als
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