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Silberband 024 - Die Para-Sprinter

Titel: Silberband 024 - Die Para-Sprinter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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breitete sich Sorge in Nir-Lahs Gedanken aus.
    Die zweitausend akonischen Kampfschiffe hatten sich Quinta bis auf achthunderttausend
Kilometer genähert. Wenn man den Abstand des Mondes von der Erde als Vergleich heranzog, waren
achthunderttausend Kilometer sehr viel. Aber die allen galaktischen Völkern bekannte
Sicherheitszone terranischer Stützpunktwelten begann bei zehn Millionen Kilometern.
    Warum eröffnen die Abwehrbatterien nicht endlich das Feuer auf die
Aggressoren?
    Wie zur Antwort auf diesen Gedanken blitzte es zwischen den akonischen Schiffen auf.
    Eine Mauer sonnenheller Glutbälle entstand innerhalb weniger Sekunden vor der akonischen
Flotte.
    Nir-Lah vernahm den gebrüllten Befehl Hat-Moohs, dem Sperrfeuer auszuweichen und
auszuschwärmen. Aber er erkannte auch, daß dieser Befehl zu spät kam.
    Die Spitze der akonischen Flotte stieß mit flammenden Bremstriebwerken in das vernichtende
Feuer hinein. Eine künstliche Sonne nach der anderen blähte sich auf, viel heller als die
Glutbälle der explodierenden Abwehrraketen: vernichtete Raumschiffe …
    Obwohl Nir-Lah auf dieses Ereignis gefaßt gewesen war, empfand er doch Traurigkeit bei dem
Gedanken an die sinnlose Zerstörung von Material und des Lebens jener Gott sei Dank nur wenigen
Akonen an Bord der Spezialschiffe.
    Wieviel Tränen würden vergossen werden, nur weil der Ehrgeiz verantwortungsloser
Führer keine Grenzen kannte …?
    Grek-1 konnte über die eingeschaltete Verbindung zu den Ortungsschirmen die
Geschehnisse über Quinta mitverfolgen.
    Der Maahk registrierte die Vernichtung einiger hundert Akonenschiffe ohne erkennbare
Gefühlsregung.
    Die Persönlichkeit eines Maahks war bedeutend einfacher angelegt, längst nicht so komplex wie
die eines Menschen. Doch dafür hing das, was Terraner ›innere Freiheit‹ genannt hätten, von
ungeheuer starken, nicht zu negierenden Pflichten ab. Verstieß ein Individuum gegen diese inneren
Pflichten, verlor es einen Teil seiner inneren Freiheit. Maahks verwendeten dafür den Ausdruck
›sein Ich ist verdunkelt‹.
    Auch das Ich von Grek-1 war verdunkelt.
    Ein uraltes Vermächtnis, weitervererbt von Generation zu Generation, hielt ihn in seinem Bann.
Er konnte sich diesem Vermächtnis nicht entziehen. Sein Ich blieb so lange ungeklärt, wie das
Vermächtnis nicht erfüllt war.
    Grek-1 blickte auf seine Spezialuhr.
    Bald, sehr bald schon würde sich zeigen, ob er sein Ich wieder klären konnte. Er sehnte sich
mehr denn je nach diesem Augenblick, denn er hatte Wesen gefunden, an deren Seite er vielleicht
eine neue Aufgabe finden konnte – die Aufgabe, sein Volk aus den Ketten zu lösen, in denen
es gefangen war.
    »Diese Narren!« schimpfte Perry Rhodan. »Haben sie denn geglaubt, terranisches
Territorium ungestraft angreifen zu können!«
    Mit zornig funkelnden Augen verfolgte er das Geschehen über Quintas Oberfläche. Entsprechend
seiner ausschlaggebenden Bedeutung für den Twin-Transmitter war auch die Konzentration
automatischer Abwehrstationen um die Kuppel der Justierungsstation. Innerhalb einer Minute
konnten Tausende nuklearer Abwehrraketen in den Raum geschossen werden. Kam der Angreifer dennoch
näher, würden die Impulsgeschütze und überschweren Desintegratoren eine undurchdringliche
Vernichtungszone schaffen. Für den allerschlimmsten Fall waren die Transformstellungen
gedacht.
    »Sie scheinen ziemlich überrascht zu sein«, bemerkte Atlan ironisch. »Jetzt zerstreuen sie
sich in alle Richtungen. Ob sie glauben, diese Nuß mit zweitausend Raumschiffen knacken zu
können?«
    »Sie denken nicht daran«, rief Cart Rudo quer durch die Zentrale. Nur der lautstarken Stimme
eines Epsalers war so etwas möglich. »Soeben schert ein Verband von rund zehntausend Einheiten
aus der Reservestellung aus und nimmt Quinta in die Zange.«
    Perry Rhodan preßte die Lippen aufeinander.
    Alan D. Mercant schlug mit der Faust auf den Kartentisch.
    »Wir müssen etwas unternehmen, Sir! Wenn die Akonen es mit zehntausend Schiffen nicht
schaffen, werden sie weitere zehntausend heranziehen – und so weiter, bis unsere
Abwehrstellungen nur noch rauchende Trümmerhaufen sind. Möglicherweise beschädigen die Akonen
dabei die Justierungsstation.«
    »Sie meinen, wir sollten den Robotern den Vernichtungsbefehl geben und uns aus dem Twin-System
zurückziehen?« fragte Perry Rhodan.
    »Ist das nicht logisch?« fragte Mercant zurück.
    »Das wäre logisch«, erwiderte Rhodan

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