Silberband 024 - Die Para-Sprinter
gedehnt, »wenn Grek-1 nicht wäre. Ich möchte
wissen, was der Maahk mit seinen Bitten bezweckt hat. Es steckt etwas dahinter, aber kenne sich
einer in Maahkscher Logik aus!«
»Ich bin der gleichen Meinung wie du, Barbar.« Atlan versuchte, Ironie in den Klang seiner
Stimme zu legen. Aber statt dessen sprach er heiser vor Erregung. »Wir müssen warten. Laß
Goratschin hierherkommen, Perry!«
Perry Rhodan sah ihn verwundert an.
»Goratschin …? Was hat der Mutant damit zu tun, Arkonide?«
»Vielleicht nichts, Barbar!« Atlans Stimme klang erregt. »Aber ich ahne, daß wir ihn sehr bald
nötig brauchen werden.«
Perry Rhodan gab nach.
»Du sollst deinen Willen haben. Wenn ich dich nicht so genau kennen würde, lachte ich dich
vielleicht aus. Leider haben deine Ahnungen sich aber oft genug bestätigt.«
Er befahl Goratschin über Interkom in die Zentrale.
Der Doppelkopfmutant erschien in der nächsten Sekunde an der Hand des Mausbibers.
»Nun, Perry!« rief Gucky triumphierend. »Wie bin ich zu dir? Du brauchst nur einen Wunsch zu
äußern, und schon erfülle ich ihn.«
Rhodan lächelte gequält.
»Goratschin, Sie bleiben bitte vorläufig hier. Atlan ist der Meinung, wir könnten Sie in der
nächsten Zeit vielleicht brauchen.«
»Sie dürfen mit mir rechnen, Sir«, erwiderte der Kopf, der sich Iwan nannte; der andere Kopf
hieß Iwanowitsch. Aber die beiden Köpfe waren nur äußerliche Mutationen. Die tiefgreifendste
Mutation war mit Goratschins Gehirnen vor sich gegangen. Der Doppelkopfmutant vermochte, wenn er
sich mit beiden Augenpaaren auf ein bestimmtes Ziel konzentrierte, durch die Kraft des Geistes
Kohlenstoff- und Kalziumatome zur Kernfusion anzuregen. Diese Fähigkeit war so grauenhaft, daß
Rhodan den Mutanten nur in ausgesprochenen Notfällen einsetzte.
Rhodan schaltete seinen Interkom zu Cart Rudo durch.
»Steigen Sie mit der CREST ein wenig mehr über den Sonnenrand hinaus, Oberst. Ich möchte
einmal sehen, ob wir eingreifen müssen. Die Störungen der Alpha-Sonne haben anscheinend
zugenommen.«
Bevor Oberst Rudo antworten konnte, drang die Stimme des Maahks aus dem Interkom.
»Bleiben Sie im Energieschatten der Sonne, Rhodan! Ich beschwöre Sie: Werden Sie nicht
unvorsichtig!«
Resignierend hob Rhodan die Schultern.
»Kommando zurück, Rudo. Unser guter Maahk will es so.«
Atlans gellender Warnruf schreckte sie auf.
»Der Transmitter! Seht doch! Der Transmitter!«
Aller Augen richteten sich auf den großen Frontschirm.
Beide Twin-Sonnen begannen heftig zu pulsieren. Zwischen ihnen aber entstand die bekannte
Energieballung …
Zehntausend akonische Kampfschiffe zertrümmerten mit ihren Breitseiten den einzigen
Kontinent Quintas.
Anfangs waren es zwölftausend gewesen, aber innerhalb der ersten halben Stunde hatte das
wütende Feuer der planetaren Abwehrbatterien etwa zweitausend davon zu expandierenden Gasbällen
gemacht. Danach gingen die Akonen zu einer anderen Taktik über.
Sie zogen sich bis auf vier Millionen Kilometer zurück und schossen einige Salven Fernraketen.
Von den rund hunderttausend Raketen erreichte nur ein Prozent den Kontinent Quintas. Doch das
reichte aus, um ein Drittel der Abwehrstellungen zu vernichten.
Unablässig feuernd drangen die Akonen daraufhin erneut vor.
Augenblicklich sah es so aus, als würden sie die planetare Abwehr innerhalb der nächsten
beiden Stunden ausgeschaltet haben.
Nir-Lah hob die Fäuste.
Warum hatte Perry Rhodan die Wachflotte abgezogen? Er mußte doch wissen, daß
keine planetengebundene Abwehr auf die Dauer einem massiven Angriff aus dem Raum widerstehen
konnte!
In der Erregung hatte er den Twin-Sonnen keine Aufmerksamkeit mehr gewidmet.
Erst als einige unverschlüsselte Hyperkomsprüche an Hat-Mooh aufgefangen wurden, wurde ihm
klar, daß der Brennpunkt der Auseinandersetzung nicht Quinta hieß.
Die Hyperkomsprüche waren Hilferufe. Sie waren zudem aus unerklärlichen Gründen
verstümmelt.
Nur soviel konnte Nir-Lah ihnen entnehmen, daß die zehntausend Akonenschiffe vor dem
Transmitter von einem noch unbekannten Feind angegriffen wurden.
Nir-Lah begann zu ahnen, wer dieser Feind war.
Die Imperiumsflotte konnte es nicht sein, dann hätten die Funksprüche nicht von einem
unbekannten Feind berichtet.
Und außer Akonen und Terranern kam nur ein Volk in Frage: die Maahks!
Ohne daß Nir-Lah sich der Sinnlosigkeit seiner Handlung bewußt wurde, suchte er den
Bildschirm, der den Raum in
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