Silberband 024 - Die Para-Sprinter
betrügen, aber sie wissen, daß wir keine Betrüger sind.«
»Außerdem«, warf Mercant ein, »sollte man meinen, daß sie sehr rasch zugreifen, damit wir es
uns nicht anders überlegen können.«
»Sie haben recht, Mercant«, sagte Atlan. Der Arkonide erhob sich und blickte auf den großen
Orterschirm.
Aus der Energieballung zwischen den Twin-Sonnen löste sich ein Raumschiff. Es hatte nahezu
Kugelform, aber die Pole waren stark abgeplattet, ein untrügliches Charakteristikum der
akonischen Bauweise.
Perry Rhodan hob schon die Hand, um die Interkomverbindung zu Grek-1 einzuschalten – doch
er ließ sie wieder sinken, als die Energieballung verlosch.
»Hölle und Teufel!« fluchte Gucky. »Nur ein einziges Schiff!«
Perry Rhodan äußerte ungehalten:
»Wie oft soll ich dir noch sagen, daß du dir eine zivilisiertere Ausdrucksweise angewöhnen
mußt. Außerdem passen Kraftausdrücke nicht zu dir.«
Gucky senkte den Kopf, blickte aber gleich wieder hoch.
»Jedenfalls ist es eine große … ähem … Enttäuschung. Was denken sich die Akonen
eigentlich?«
Perry Rhodan hob die Schultern.
»Wir hätten damit rechnen sollen. Oder würden wir vielleicht achtzigtausend Kampfschiffe durch
einen unbekannten Transmitter schicken?«
Atlan warf dem Freund einen skeptischen Blick zu.
»Was verspricht sich der Befehlshaber ihrer Flotte von diesem Testflug, Perry? Er kann doch
nicht im Ernst annehmen, eine Nachricht von dem einzelnen Schiff zu erhalten. Es kann ebensogut
in eine Falle geflogen sein, und er würde es niemals erfahren.«
Rhodan lachte leise.
»Aber es beruhigt die Nerven ungemein, nicht wahr?«
»Das ist ein gutes Zeichen«, bemerkte Mercant. »Offenbar sind sich die Akonen ihrer Sache
längst nicht so sicher, als sie uns glauben machen wollten.«
»Verantwortungslos!« kommentierte Atlan. »Die Akonen pokern. Sie nehmen es in Kauf, in eine
Falle zu laufen – wenn sie überhaupt kommen.«
Mercant wies auf den Frontschirm. Die Energieballung bildete sich erneut, aber viel mächtiger
als zuvor. Gleichzeitig blähten sich die beiden Sonnen auf, und dieser Vorgang schien kein Ende
nehmen zu wollen.
Wieder brachen wahre Glutorkane aus den Ringwülsten der CREST II. Das Akonenschiff konnte die
starken Energieemissionen nicht anmessen, da sie von den weit stärkeren der Sonne überlagert
wurden. Die CREST II stieg um zwanzig Millionen Kilometer, so weit dehnte sich die A-Sonne aus.
Zugleich entfernte sie sich um die gleiche Strecke von der Sonne, da die Schutzschirme sonst zu
stark belastet worden wären.
Die Energieballung besaß jetzt fast den Umfang einer Sonne vom Soltyp. Plötzlich bildeten sich
auf ihrer Oberfläche schwarze Risse. Im nächsten Augenblick zerplatzte die Ballung wie eine
Seifenblase.
Die Zählwerke der Ortungsautomaten begannen zu klicken. Allmählich steigerte sich das Geräusch
zu einem durchdringenden Heulen. Schlagartig brach das Heulen ab.
»Genau zehntausend und zwei Einheiten, Sir!« meldete Cart Rudo.
»Danke, Oberst!« sagte Rhodan. Dann lächelte er Atlan zu.
»Immerhin besitzt der akonische Flottenbefehlshaber Mut genug, mit dem ersten Verband
anzukommen.«
Atlan lächelte verächtlich.
»Mut nennst du das, Barbar? Sprich lieber von Geltungssucht. Wenn er wirklich Mut besäße, wäre
er mit dem ersten Schiff gekommen.«
»Die Akonen bremsen ab«, meldete Oberst Rudo. »Anscheinend warten sie auf die nachfolgenden
Verbände.«
Perry Rhodan nickte nur. Sein Gesicht nahm einen gespannten Ausdruck an. Er drückte auf die
Taste der Interkom Verbindung zu Grek-1.
Der Oberkörper von Grek-1 erschien auf dem kleinen Bildschirm. Perry Rhodan versuchte, eine
Regung im ›Gesicht‹ des Maahks zu erkennen. Aber der Sichelkopf des Maahks besaß nicht im
entferntesten die Merkmale dessen, was ein Mensch unter ›Gesicht‹ verstand. Wieder einmal wurde
es Rhodan bewußt, daß er es mit dem Angehörigen einer absolut nichtmenschlichen Lebensform zu tun
hatte.
»Die Akonen sind angekommen«, sagte Rhodan.
»Ich habe es gesehen, Terraner«, erwiderte Grek-1. Es war nicht festzustellen, ob er erregt
war oder nicht.
Rhodan schaute ihn verdrossen an.
»Wie geht es weiter, Grek-1? Was soll Ihre Geheimnistuerei jetzt noch, nachdem wir alle Ihre
Wünsche erfüllt haben?«
»Sie werden es rechtzeitig erfahren«, erwiderte Grek-1 kalt. Er schaltete das Gerät aus. Die
Bildscheibe verblaßte.
»Darf ich seine Beredsamkeit nicht einmal etwas
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