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Silberband 024 - Die Para-Sprinter

Titel: Silberband 024 - Die Para-Sprinter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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kamen, um so intensiver leuchteten die Sterne auf.
    Kurz vor der kritischen Grenze schwenkten die Schlepper aus dem Anflugkurs. Wir flogen allein
weiter.
    Hunderte von Funkanrufen erreichten uns. Die Kommandanten der Schleppkreuzer erhielten letzte
Kurs- und Beschleunigungsberichtigungen. Jeder Kreuzer hatte einige hundert Felsbrocken
eingefangen und zog sie hinter sich her. Sie konnten unsere Fahrt mühelos halten.
    Es war ein phantastisches Bild, wie diese eigenartige Armada auf die beiden Atomöfen zuflog.
Sie begannen bereits zu flammen; ein Zeichen dafür, daß wir erkannt worden waren. Wie das
geschah, war uns noch rätselhaft. Es funktionierte jedenfalls prächtig.
    »Fertigmachen zur Tiefkühlnarkose«, gab Rhodan an alle Stationen durch.
    Ich sah mich nach dem Medo-Robot um, der hinter meinem Konturensessel stand. Jedem Mitglied
der Zentralbesatzung war ein eigener Roboter zugeteilt worden. Ihre Aufgabe war es, uns nicht nur
in Tiefkühlnarkose zu versetzen, sondern sich nach der Rematerialisation sofort um die
Zentralebesatzung zu kümmern, damit diese wieder rasch auf den Beinen war.
    Lediglich Icho Tolot bedurfte dieser Tiefkühlnarkose nicht.
    Er hatte sich hinter dem Kommandantensessel auf den Boden gelegt und begann bereits zu
erstarren. Seine schwarze Lederhaut verfärbte sich. Schließlich brach sich das Licht daran so
millionenfältig, als bestünde sie aus Quarz.
    Tolot hatte die metabolische Umwandlung seiner Zellstruktur beendet. Nun konnte ihn nichts
mehr erschüttern. In dieser Zustandsform war er nur noch mit schweren Energiegeschützen zu töten.
Dann war es soweit. Der Medo-Robot drückte mir eine Düse gegen den Unterarm und berührte den
Auslöseknopf. Der Medikamentennebel zischte in meinen Blutkreislauf.
    »Ich habe Angst«, sagte Gucky. Er lag direkt neben mir und schaute mich aus seinen großen
Augen an. »Ich mag diese Sprünge nicht. Wahrscheinlich werde ich wieder stundenlang bewußtlos
sein. Paßt du auf mich auf?«
    »Ich verspreche es dir«, beruhigte ich ihn.
    Vor meinen Augen begannen Nebel zu wallen. Die roten Riesen flammten in höllischer Glut. Die
letzten Durchsagen der abschwenkenden Kreuzerkommandanten hörte ich nur noch wie im Traum.
    Es war sicher, daß sie ihre Trümmerladungen haargenau auf Kurs gebracht hatten. Troja wurde
von vielen tausend Bruchstücken aller Größenordnungen eingehüllt.
    Ich sah nicht mehr, wie der Satellit von den Kraftfeldern des Sonnentransmitters erfaßt und
aufgelöst wurde.
    Wir wurden zu einer fünfdimensionalen Energieeinheit, für die es keinen Zeitbegriff und keine
Entfernungsschranken mehr gab.
    Ein greller Schmerz durchzuckte mich und weckte mich beinahe aus der schockabsorbierenden
Narkose auf.
    Ehe ich endgültig bewußtlos wurde, begriff ich, daß mein kleiner Trick gerade noch so gelungen
war! Ich hatte dem Medoroboter aufgetragen, mir nur fünfundsiebzig Prozent der sonst üblichen
Dosis zu spritzen, denn ich wollte so schnell wie möglich wieder aufwachen.
    Es war ein Risiko gewesen. Wenn die Dosis für eine Neutralisierung meines Nervensystems nicht
ausgereicht hätte, wäre ich zwar nicht daran gestorben, aber ich wäre ganz im Gegensatz zu meinen
Wünschen stundenlang besinnungslos geblieben.
    Die Belastungen steigen proportional mit anwachsender Transportentfernung. Es hatte wirklich
gerade noch so geklappt.
    Als ich die Augen aufschlug, wartete ich instinktiv auf den grauenhaften Schmerz,
der mich wegen der zu kleinen Dosis vielleicht überfallen konnte. Er kam nicht.
    Ein Gigant rannte an mir vorbei. Ich hörte das Dröhnen seiner Schritte. Icho Tolot war schon
wieder handlungsbereit.
    Neben mir richtete sich jemand ächzend auf. Es war Melbar Kasom, dessen unglaubliche Kondition
die Transportschocks immer ausgezeichnet überwand. Er war von Natur aus an wesentlich höhere
Belastungen gewöhnt.
    Der Epsaler Cart Rudo kam auch schon zu sich. Sein Kommandantensessel klappte nach vorn und
richtete Rudo damit automatisch zur Sitzstellung auf.
    Die Bildschirme der CREST schienen verglühen zu wollen. Die Automatik hatte die Filter
vorgeschaltet, aber das reichte noch nicht. Rudo erhob mühevoll die Hand, doch der Haluter kam
ihm zuvor. Er drosselte die Bildhelligkeit noch mehr.
    »Drei blaue Riesensonnen«, dröhnte seine Stimme. »Ganz wie erwartet! Die Hauptempfänger
gleichen sich alle. Man verwendet dafür drei energiereiche Sterne. Nur im großen Andromedanebel
dürfte es noch eine

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