Silberband 024 - Die Para-Sprinter
wagen, ihn den Schubkräften der eingebauten Triebwerke auszusetzen. Er würde auch die
Beanspruchungen eines Transmittertransports überstehen, das war sicher.
Ich befand mich an Bord des terranischen Flottenflaggschiffes CREST II, auf dem ich schon
allerlei erlebt hatte. Kommandant war nach wie vor der Epsaler Cart Rudo.
Die vier anderen Imperiumsraumer waren Flottenneubauten und mit den modernsten
Transformkanonen ausgerüstet.
Es waren die THORA II, Kommandant Brodo Sauer, die ALARICH, Kommandant Oberst Teren Masis, die
NAPOLEON, Kommandant Oberst Baptiste Rigard, und mein modernstes USO-Schiff mit dem Namen
IMPERATOR, unter dem Kommando des Epsalers Heske Alurin.
Die ANDROTEST III wurde von dem bewährten Langstreckenspezialisten Oberst Pawel Kotranow
befehligt. Alles in allem hatten wir eine Streitmacht ›an Bord‹, die sich sehen lassen
konnte.
Auf der IMPERATOR befanden sich allein zwanzig Spezialisten aus meinem engeren Stab. Die
eingeschleusten Roboter waren von neuester Konstruktion. Trojas Ausbau und Ausrüstung hatte
insgesamt hundertundzwölf Milliarden Solar verschlungen. Das wollte etwas heißen! Unser
Finanzminister, der Halbmutant Homer G. Adams, hatte graue Haare bekommen.
Reginald Bull blieb als Oberkommandierender des Schrotschußsystems zurück. Er hatte die
Anweisung erhalten, auf die Ankunft der ANDROTEST III zu warten. Kotranow sollte ihm berichten,
wie es uns ergangen wäre.
Unsere Heimkehr war im Katastrophenfall ebenfalls gesichert. Jedes der fünf
Superschlachtschiffe hatte ein zweistufiges Zusatztriebwerk erhalten. Die achthundert Meter
langen Riesensäulen waren in der Verlängerung der Schiffs-Polachsen im Fels eingebettet worden.
Sie konnten in kürzester Frist durch Kraftfelder angehoben und in die vorbereiteten Halterungen
der unteren Polkuppeln eingeklinkt werden.
Bei diesem Unternehmen hatte sich Rhodan nicht auf den Zufall verlassen. Wir konnten auch dann
noch heimkehren, wenn man uns durchschaute und den Großtransmitter von Andro-Beta sperrte.
Eigentlich war kein großes Risiko dabei – sagte der Verstand! Das Gefühl redete eine ganz
andere Sprache.
Es war tollkühn, mit einer solchen Konstruktion in den Vorhof des Andromedanebels einbrechen
zu wollen.
Letzte Befehle dröhnten aus den Lautsprechern der einzelnen Zentralen. Die Anweisungen wurden
überall gehört. Das Technikerteam der Troja-Triebwerke war bereit. Die Kraftstationen und
Andruckneutralisatoren liefen bereits.
Auf den Bildschirmen der CREST waren verschiedene Szenen zu sehen. Die Verteilerschaltung
arbeitete einwandfrei.
Ich achtete hauptsächlich auf die Schirme, auf denen der Leerraum sichtbar war. Zehn
Superschlachtschiffe hatten Troja bereits mit ihren Traktorstrahlen eingefangen.
Weitere dreihundert Schwere und Leichte Kreuzer hatten sich im Raum verteilt. Ihre
Kommandanten hatten die Aufgabe erhalten, möglichst viele kleine und größere Trümmerstücke
einzufangen und sie so geschickt zum Transmitterfeld der roten Sonnen zu transportieren, daß sie
gleichzeitig mit uns dort ankamen.
Wenn wir mit Troja im Hauptempfänger von Andro-Beta materialisierten, mußten die kleinen
Begleiter ebenfalls auftauchen. Es sollte so aussehen, als hätten die beiden Riesensonnen wieder
einmal einen größeren Schwarm eingefangen und ihn zwangsläufig abgestrahlt.
Die Transportfrage war kompliziert. Wir hatten elf positronische Spezialgehirne eingeschaltet,
um den Vorgang auf die Zehntelsekunde genau zu koordinieren.
Tolot, Kasom und einige Mutanten waren ebenfalls in der Zentrale. Rhodan stand hinter dem
epsalischen Kommandanten und erteilte die letzten Befehle.
Wenig später brüllten die Triebwerke auf. Troja schwenkte langsam aus seiner natürlichen
Umlaufbahn heraus und nahm direkten Kurs auf die beiden Sonnen.
Ich mischte mich nicht ein. Jetzt konnten nur die Kommandeure reden. Es hing alles davon ab,
wie exakt wir in den Transmitter kamen.
Die Fahrt wuchs stetig an. Die Gravitation der beiden Sterne kam uns gut zustatten. Die zehn
Superriesen setzten alle Energien ein, um uns mit ihren Traktorstrahlern noch schneller auf
Geschwindigkeit zu bringen. Troja war kein Leichter Kreuzer, den man in zehn Minuten auf die
einfache Lichtgeschwindigkeit beschleunigen konnte. Es ging relativ gemächlich.
Zwei Stunden später lagen wir genau auf Kurs. Unser Ziel war jener fiktive Punkt zwischen den
Sonnen, wo sich ihre gebündelten Energielinien trafen.
Je näher wir
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