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Silberband 024 - Die Para-Sprinter

Titel: Silberband 024 - Die Para-Sprinter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Düsternis zum hellen Tage.
    Wir waren unverzüglich losgefahren. Unter den mahlenden Raupenketten hatten sich kristalline
Hügel und sonstige Bodenerhebungen zu Staub verwandelt.
    Wir fuhren immer noch. Die Halle, die Grek-1 ›Speicher für materielle Nahrungsreserven‹
nannte, schien endlos zu sein.
    Dann, vor acht Minuten, hatten wir die ersten erregten Ausrufe der vorangefahrenen
Panzerbesatzungen vernommen. Mittlerweile waren die Ausrufe zu Schreien geworden.
    Die Impulsstrahlen der Panzerkanonen waren hell. Man konnte nicht hineinsehen, ohne
Augenschäden davonzutragen.
    Die Energiefluten, die am ›Magenausgang‹ des Moby durch weiträumige Tunnels zuckten, waren
noch heller.
    Meine Helmautomatik hatte die Dunkelfilter vor das vordere Sichtglas gleiten lassen.
    Infolge der fehlenden Lufthülle war eine Schallübermittlung in gewohntem Sinne nicht möglich.
Dafür nahm jedoch der Boden die enormen Schwingungen auf und leitete sie weiter.
    Unser Shift dröhnte und schwang wie ein Gong, der ständig von Schmiedehämmern angeschlagen
wird. Weit vor uns öffnete sich ein wabenartiges System von unübersehbar vielen Hohlräumen,
Ausbuchtungen und gewundenen Tunnels, deren Innenwandungen das flutende Feuer einengten und es zu
einem geregelten Energiefluß zwangen.
    Mir kam der Verdacht, dies müsse das Adernsystem des Mobys sein, in dem sein Energieaustausch
in verschiedenartigen Formen stattfand.
    Überall bemerkten wir Kristallblöcke. Sie waren angeordnet wie eine Geröllwüste und schienen
die Aufgaben von Empfangs- und Sendestationen zu erfüllen. Die großen Einheiten, die wie
terranische Hochhäuser aus dem schrundigen ›Gewebe‹ hervorwuchsen und den Tochtergeschwüren einer
bösartigen Wucherung glichen, schienen Umformer zu sein.
    Der Funkverkehr war plötzlich unterbrochen worden. Selbst die Hyperwellen unserer Minikoms
kamen nicht mehr einwandfrei durch. Der Moby arbeitete mit allen bekannten Energiearten.
    Die Funkstörungen waren hinderlich. Die vor uns wabernden und den Weg versperrenden
Energiefluten waren schon unangenehm. Katastrophal waren jedoch die schemenhaft erkennbaren
Leuchtgebilde, die sich in dem Meer aus Feuer anscheinend so wohl fühlten, wie ein Terraner nach
monatelanger Raumfahrt unter der Dusche sich wohl fühlen mußte.
    Die vor uns abgefahrenen Wagen hatten angehalten. Einige rollten bereits zurück. Alle aber
schossen sie, was die Strahlkanonen hergeben wollten.
    Rhodan hatte seinen Druckhelm geöffnet. Er schaute auf die Schirme der optischen Bildaufnahme
und klappte den Helm anschließend so heftig über den Kopf zurück, daß Redhorse beunruhigt nach
dem Schließmechanismus sah.
    »Aufhören mit dem Unfug«, schrie Perry über den starken Sender des Shifts. »Aufhören! Sie
füttern sie ja nur. Alle Wagen zurück.«
    Die Funkverbindung war selbst im direkten Sichtbereich miserabel. Die meisten Kommandanten
hatten Perry nicht gehört; aber sie schienen allmählich selbst zu bemerken, daß ihr Impulsfeuer
zwecklos war.
    Die Leuchterscheinungen waren nun klarer zu erkennen. Sie schälten sich aus dem energetischen
Adernsystem des Mobys hervor, und plötzlich waren es Tausende.
    Ihre Formen variierten ständig. Meistens zeigten sie die Umrisse einer Bohne. Sie waren
durchweg menschengroß und unterschiedlich in der Intensität ihrer Leuchtkraft. Wenn sie jedoch
von einem Strahlschuß getroffen wurden, blähten sie sich zu grell aufleuchtenden Kugelgebilden
auf. Mit jedem Treffer wurden sie heller im Farbton und offenbar auch aktiver. Es war tatsächlich
lebensgefährlich, diese energetischen Lebewesen noch zusätzlich zu speisen.
    Ich hatte ebenfalls gerufen. Man konnte sein eigenes Wort nicht mehr verstehen.
    Don Redhorse versuchte es mit den beiden konservativen Maschinengewehren. Sie waren im oberen
Kuppeldrehkranz eingebaut worden und konnten über die Spiegelreflexoptik bedient werden.
    Ich sah die hochbrisanten Kleinraketengeschosse in das Chaos hineinzischen. Die meisten
explodierten, ehe sie ihr Ziel erreicht hatten.
    Trotzdem fiel mir etwas auf! Ich bemerkte es in dem Augenblick, als ein knapp fünfzig Meter
vor uns stehender Shift von zahlreichen Leuchterscheinungen überflutet und in kaltes Feuer
getaucht wurde.
    Ich hörte die Schreie der Besatzungsmitglieder. Ein Mann versuchte, den Panzer durch das
hintere Turmluk zu verlassen. Er hatte anscheinend die Nerven verloren.
    Er stolperte auf die Ladepritsche hinaus, griff zu den

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