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Silberband 024 - Die Para-Sprinter

Titel: Silberband 024 - Die Para-Sprinter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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müssen
träumen. Wie groß soll der Bursche sein? Vierzehntausend mal fünftausend Kilometer? Hier hat sich
jemand geirrt. Das kann es einfach nicht geben.«
    Auch ich klammerte mich an dieser Auffassung fest, obwohl mir mein Logiksektor das Gegenteil
bewies. Die Natur war und blieb unerschöpflich in der Vielfalt ihres Schaffens.
    Wir waren Wesen aus der zweiten Zeitebene begegnet; wir hatten die Schreckwürmer
kennengelernt – und nun waren die Mobys hinzugekommen.
    Tolot rechnete wieder. Schließlich stellte er nüchtern fest:
    »Es spricht alles dagegen, daß Mobys schneller als das Licht fliegen können. Sie sind sehr
lange unterwegs. Das bedeutet, daß sie bei einer Reise von Stern zu Stern auf ihre
Speicherenergien zurückgreifen müssen. Wenn sie erschöpft sind, werden die materiell stabilen
Vorräte herangezogen und atomar zersetzt. Ich halte es für ratsam, etwas zu unternehmen, ehe
Troja an die Reihe kommt. Der Moby nimmt Fahrt auf. Sein Ziel dürfte die nächste Sonne sein.«

27.
Atlan
    Wir hatten nur zehn Minuten benötigt, um das Unwahrscheinliche als wahrscheinlich
und das Wahrscheinlichste als tatsächlich zu erkennen. Es war nicht nur eine Frage der
Auffassung, sondern auch eine der inneren Bereitschaft gewesen.
    Männer von jenem Schlage, wie sie an Bord der sechs Raumschiffe und des Geheimsatelliten Troja
waren, sträuben sich nicht lange gegen Dinge, die sie als unabänderlich erkannt haben.
    Unsere Wissenschaftler hatten sofort zu recherchieren begonnen. Sie wußten ebensogut wie Icho
Tolot, daß wir keine Zeit zu versäumen hatten.
    Wir hatten erfahren, daß der Moby infolge seiner planetengroßen Masse eine Schwerkraft von
0,72 Gravos erzeugte. Wir konnten uns gut bewegen, ohne gezwungen zu werden, unsere künstlichen
Antigravfelder einzuschalten.
    Die konstante Wärme im Innern des Gigantenkörpers betrug drei Grad Celsius; also ein Wert, vor
dem man sich nicht zu fürchten brauchte.
    Die Messungen waren wichtig gewesen; aber die Angaben der Biologen hatten wir als noch
bemerkenswerter eingestuft. Die Mediziner hatten ihnen beigepflichtet.
    Aufgrund dieser Aussagen hatten wir uns plötzlich vor einer Situation gesehen, wie sie vor uns
noch kein menschliches Wesen erlebt haben konnte. Wir waren verschlungen worden – sicher!
Daraus resultierte aber nicht der sofortige Tod, sondern die begründete Vermutung, daß wir
momentan nirgends so sicher und wohlgeborgen sein konnten, wie innerhalb des Mobys.
    Wenn er nicht in der Lage war, seine aufgenommene Reservenahrung beliebig auszuspeien, war er
gegen uns nun ebenso hilflos wie andere Lebewesen, die einen gefährlichen Fremdkörper verschluckt
haben.
    Rhodan hatte gegen diese Auslegung Bedenken angemeldet. Er behauptete, der Moby könne Troja
sofort in Energie auflösen, sobald er wahrnehmen würde, welchen gefährlichen Körper er in sich
beherbergte.
    Icho Tolot hatte widersprochen. Er war zu neuen Ergebnissen gekommen. Er vermutete, der Moby
besäße nicht genügend Intelligenz, um ergründen zu können, was er verschluckt hätte. Demzufolge
könne eine eventuelle Auflösung des Himmelskörpers Troja niemals die Folgeerscheinung einer
überlegten Reaktion, sondern bestenfalls das Folgeprodukt eines Hungergefühls sein. Das aber
könne in einer Stunde oder erst in fünf Monaten auftreten!
    Ich hatte mir die verschiedenartigen Theorien zehn Minuten lang angehört. Es war mir ziemlich
gleichgültig, aus welchem Grund der Moby früher oder später eine ›Verdauung‹ unseres
Geheimsatelliten für erforderlich halten würde.
    Die Theorie der Biologen – es war die zweite, ›verbesserte‹ Auslegung! – klang noch
abenteuerlicher.
    Danach war Troja mit einer Art Bazillus zu vergleichen, dessen Bekämpfung nicht mehr dem
großen Moby oblag, sondern den Abwehrstoffen, die er innerhalb seines Körpers besitzen müsse.
    Die Physiker hatten heftig widersprochen. Ein Moby wäre erwiesenermaßen kein organisches
Lebewesen im Sinne der konservativen Biologie und Chemie, sondern ein anorganisches, kristallines
Gebilde, ohne Innendruck, ohne Atmung und Stoffwechsel.
    Was das Ungeheuer tatsächlich war oder vorstellte, konnte nicht einmal Grek-1 angeben. Er
wußte nur, daß es sich um äußerst gefährliche Lebewesen handelte, die von den Meistern der Insel
als Superwächter im Bereich Andro-Beta eingesetzt worden waren.
    Ich hatte mich kaum um die vielen Ansichten gekümmert. Mich interessierte eine andere

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