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Silberband 024 - Die Para-Sprinter

Titel: Silberband 024 - Die Para-Sprinter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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die Art
ihres Auftrages zu erhalten. Wir mußten die Agenten dazu bringen, uns freiwillig ihr
Geheimnis zu verraten, weil sie sich dadurch Vorteile für ihre Auftraggeber erhofften.
    Die Woolver-Zwillinge waren dafür die einzig richtigen Leute.
    Ich schaute erneut auf die Uhr. Der Funkspruch war schon vor vier Stunden ausgestrahlt worden.
Die Großfunkstation von Gator II hatte längst bestätigt, und unsere Empfänger standen genau auf
der Imartfrequenz. Das war erforderlich, um den Zwillingen das Einfädeln zu ermöglichen. Sie
hatten bis zum Planeten Kahalo im Zentrum der Galaxis etwa fünfzigtausend Lichtjahre zu
überwinden. Das Gatorsystem stand am Rande der Galaxis westlich von Terra. Die Funkverbindung war
ohnehin nur mit Hilfe der galaktischen Relais- und Verstärkerstationen möglich.
    »Geht es dir noch gut?« erkundigte sich Rhodan plötzlich.
    Ich nahm wieder meine überlegene Haltung an, die er längst durchschaut hatte. Er wußte, daß
ich innerlich fieberte.
    »Ausgezeichnet, vielen Dank. Meine Leute werden jeden Augenblick eintreffen.«
    »Wie bitte?«
    Ich lächelte überlegen und noch geheimnisvoller als vorher. Die Terraner ahnten nichts von
meinen Wellensprintern. Es machte mir Spaß, sie auch einmal zappeln zu lassen.
    Allan D. Mercant, der Abwehrchef, lag in einem zurückgeklappten Kontursessel und hatte die
Augen geschlossen. Er schlief jedoch nicht. Dieser kleine, unscheinbare Mann mit dem blonden
Haarkranz war immer hellwach, wenn es um die Geschicke der Menschheit ging.
    Der Mausbiber Gucky hockte in einer Ecke und zwinkerte mit seinen großen treuen Augen. Mein
kleiner Freund kämpfte wirklich mit dem Schlaf.
    Ich blieb vor ihm stehen und fuhr ihm durch das zarte Nackenfell. Guckys runde Ohren bewegten
sich. Sein einziger Nagezahn wurde erkennbar.
    »Dauert es noch lange?« erkundigte er sich weinerlich. »Mann, was bin ich müde. Es ist eine
Schande, was einem als Offizier des Mutantenkorps zugemutet wird. Ich werde wahrscheinlich bald
eine Alarmübung durchführen lassen. Meine Vollmachten reichen dazu aus.«
    In dem Augenblick kamen sie mit einem eingehenden Funkimpuls!
    Sie kamen so lautlos und unheimlich wie immer. Außer einem Aufbrummen in der Umformeranlage
war nichts zu vernehmen. Sie huschten nebelhaft aus den Kunststoffverkleidungen des
Großempfängers heraus und standen dann in voller Lebensgröße davor, als wären sie schon seit
Stunden in diesem Raum gewesen.
    Sie trugen die dunklen Uniformkombinationen der USO-Spezialisten, standen beide im Range eines
Majors und waren nicht voneinander zu unterscheiden.
    Ich beobachtete die Reaktion der Terraner.
    Mercant fuhr aus seiner bequemen Haltung hoch, als hätte ihn eine Tarantel gestochen. Rhodan
war fassungslos. Er sah zu den beiden hochgewachsenen Männern hinüber, ließ seinen Blick auf
ihren mächtigen Brustkörben verweilen und bemerkte dann die birkenblattgrüne Haut der
gutgeformten Gesichter. Das sagte dem Großadministrator genug. Nur Imarter und Siganesen waren
grünhäutig.
    Die Woolvers grüßten. Sie zeigten gleichzeitig ein feines und leicht ironisches Lächeln. Es
überzeugte mich davon, daß sie untereinander wieder in Gefühlskontakt standen.
    Selbst wenn sie Hunderte von Lichtjahren voneinander getrennt waren: ein Bruder wußte immer,
was der andere tat, fühlte und litt. Dies war keine Telepathie, sondern nur ein kaum
begreiflicher Impulsstromwechsel auf empathischer Ebene zwischen zwei Menschen, die nur eine
Seele zu besitzen schienen.
    Sie meldeten sich bei mir. Ich tippte mit den Fingern an den Rand der Dienstmütze.
    Gucky war ebenfalls aufgesprungen. Er watschelte auf seinen kurzen Beinen auf die 1,93 Meter
großen Zwillinge zu, blieb vor ihnen stehen und fragte erregt:
    »Wie habt ihr das gemacht? Wie? Wer seid ihr? Teleporter? Nein. Unsinn, das war keine
Teleportation, wie ich sie beherrsche. Ihr seid einwandfrei aus dem Empfänger herausgekommen. Wie
macht ihr das? Nun redet doch schon! Ich bin der Sonderoffizier Guck vom Mutantenkorps. Kennt ihr
mich?«
    Der Kleine lauerte auf eine Antwort. Für ihn war es unvorstellbar, daß ihn jemand nicht kennen
sollte.
    Ich wußte, daß er versuchte, ihre Gedanken zu erfassen. Gleichzeitig wußte ich aber auch, daß
dies ein vergeblicher Versuch sein würde. Die Woolver-Zwillinge besaßen die Fähigkeit, ihre
Gedankeninhalte willentlich abzuschirmen. Wenn sie es für notwendig hielten, würde kein Telepath
an ihre Gedanken

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