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Silberband 025 - Brennpunkt Andro-Beta

Titel: Silberband 025 - Brennpunkt Andro-Beta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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war schon ein schwieriges Problem für uns. Eigentlich können
wir es unserer niedrigsten Kaste, den Weißrüsseln, nicht zumuten, Sie aufzunehmen. Sie besitzen
ja nicht einmal einen einzigen Rüssel, Sie stehen also noch weit unter ihnen. Aber Sie sind
zahlreich, darum hat schließlich der Nutzeffekt entschieden. Sie werden leben, aber hart arbeiten
müssen. Die Weißrüssel sollen dann entscheiden, was mit Ihnen geschehen soll.«
    »Ach …?« sagte Kasom entrüstet. »Wir dürfen leben …! Sieh mal einer an!«
    »Halten Sie sich zurück, Kasom!« sagte Rhodan ruhig.
    Er wandte sich wieder dem Twonoser zu.
    »In unserem Volk hat niemand das Recht, einen anderen aus egoistischen Gründen zu etwas zu
zwingen, Aihik. Ich fordere unsere Freilassung und die Rückgabe aller Ausrüstungen und des
Raumschiffes. Unser Volk besitzt nur das eine Fernraumschiff!«
    »Abgelehnt!« erwiderte Aihik. »Wir kennen inzwischen Ihre Zeitrechnung. In zehn Stunden
beginnt der Abtransport in die Etage der Weißrüssel. Sie haben jegliche Unruhe zu vermeiden und
sich bereitzuhalten.«
    Aihik wandte sich um und ging zu einem der Fahrzeuge zurück. Der Kordon der Bewaffneten schloß
sich hinter ihm.
    Ohne die Gefangenen noch eines Blickes zu würdigen, bestiegen die Twonoser ihre Fahrzeuge und
stiegen auf.
    Melbar Kasom war außer sich.
    »Wir hätten diese Rotrüssel überrennen können, Sir!« rief er zornbebend. »Ihre Strahlwaffen
hätten ihnen nicht lange geholfen!«
    »Und dann …?« fragte Rhodan.
    Er lächelte aufmunternd, als Kasom den Kopf senkte.
    »Keine Sorge. Die Twonoser unterschätzen uns so gründlich, daß sie meine Aussage gar nicht
bezweifelten. Wenn wir dafür sorgen, daß sie es weiterhin tun, haben wir gute Aussichten, sie zu
überrumpeln.«
    »Ganz meine Meinung!« röhrte Tolot. »Ihr Terraner kennt da ein gutes Sprichwort. Es heißt: Es
ist noch nicht aller Tage Abend.«
    »Der Haluter hat recht«, sagte eine Stimme an Rhodans anderer Seite.
    Rhodan fuhr herum – und blickte in die Gesichter der Woolver-Zwillinge.
    Tronar Woolver lächelte.
    »Das Gesellschaftssystem der Twonoser ist in drei Kasten gegliedert, Sir: die Rotrüssel, die
Blaurüssel und die Weißrüssel. Wir haben …«
    »Sie haben uns eine große Neuigkeit mitgeteilt«, warf Atlan mit ätzendem Spott ein.
»Inzwischen haben die Twonoser uns in die unterste Kaste, die der Weißrüssel, eingestuft –
obwohl wir noch nicht einmal Rüssel besitzen!«
    Tronars Lächeln blieb.
    »Einen größeren Gefallen konnten sie uns nicht tun, Lordadmiral.«
    Er berichtete, was sein Bruder und er ausgekundschaftet hatten.
    Perry Rhodan nickte, als Tronar geendet hatte.
    »Das war zu erwarten. Ein Kastensystem kann stets nur aufrechterhalten werden, wenn eine Kaste
die andere unterdrückt und ausbeutet. In dieser Reihenfolge geht es dann fort bis zur niedrigsten
Kaste.«
    Er lächelte.
    »Ich danke Ihnen beiden. Sie haben uns sehr geholfen. Aber es ist nicht leicht, sich das
Vertrauen der einen Kaste zu erwerben, vor allem dann nicht, wenn man zu einem ganz anderen Volk
gehört. Die Ausnutzung der Gegensätze würde zudem viel Zeit beanspruchen.«
    Icho Tolot lachte wieder einmal. Der Haluter schien sich stets dann am meisten zu amüsieren,
wenn die Gefahr am größten war.
    »Falls Sie ein Kommandounternehmen vorhaben – ich bin dabei.«
    »Können Sie Gedanken lesen?« fragte John Marshall erstaunt. Er blickte Rhodan an. »Er denkt an
die gleiche Möglichkeit wie Sie, Sir.«
    »Sie wissen, daß ich kein Telepath bin, Marshall«, sagte Tolot. »Außerdem habe ich Sie
absichtlich in meinen Gedanken lesen lassen. Sie sollten erkennen, daß logisches Denken stets zu
den gleichen Schlußfolgerungen führt.«
    »Ja, ich habe ein Kommandounternehmen vor!« sagte Rhodan gepreßt. »Es wird kein risikoloses
Unternehmen sein. Aber wir müssen alle Möglichkeiten ausschöpfen. Wir können nicht warten, bis
uns der Zufall hilft.«
    »Endlich siehst du es ein, Barbar«, spöttelte Atlan. »Die Ereignisse ›draußen‹ gehen weiter,
ob du dabei bist oder nicht. Aber deine Leute werden scheitern, wenn du nicht rechtzeitig
zurückkehrst. Darum betrachte ich unsere Gefangennahme als Unglück.«
    »Es gibt genug Männer, die mein Werk fortführen können, Arkonide«, entgegnete Rhodan gelassen.
»Natürlich gäbe es eine gewisse Verwirrung und kleinere Rückschläge. Aber die Lage würde sich
ziemlich schnell wieder stabilisieren.«
    Rhodan

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