Silberband 025 - Brennpunkt Andro-Beta
blickte sich suchend um.
»Kasom!« sagte er. »Ich suche einen jungen Kosmonautenanwärter, einen gewissen Leutnant
Eyseman. Sehen Sie nach, wo er sich befindet, und bringen Sie ihn auf dem schnellsten Wege
hierher!«
5.
Zehn Minuten später stand Finch Eyseman vor Perry Rhodan.
Rhodan lächelte freundlich.
»Leutnant Eyseman, ich suche einen tüchtigen Mann, der Icho Tolot und mich in die CREST
begleitet und …«
»Nehmen Sie mich, Sir!« rief Finch spontan. »Ich bitte darum«, fügte er hinzu.
»Vielen Dank, Leutnant. Aber ich befehle Ihnen die Teilnahme nicht. Es handelt sich um ein
Kommandounternehmen, das uns Kopf und Kragen kosten kann. Sie können ablehnen, ohne daß Ihnen das
jemand verübeln würde.«
»Sir!« rief Finch und errötete erneut. »Als ich mich zur Flotte meldete, wußte ich, daß hier
keine Gurken spazierengefahren werden. Und außerdem: Wenn Sie und Tolot teilnehmen, kann ja gar
nichts passieren!«
»So naiv möchte ich auch noch einmal sein können!« Atlan seufzte resigniert.
Rhodan lächelte.
»Sie haben den Lordadmiral gehört, Eyseman. Er hat recht. Die CREST wurde gekapert – und
ich war dabei. Es wäre ein Trugschluß, mich für unfehlbar halten zu wollen.«
»Bitte, nehmen Sie mich mit«, erwiderte Eyseman.
»Gut!« Perry Rhodan wurde ernst. »Dann hören Sie mir bitte genau zu …!«
Eine halbe Stunde später formierten sich die Männer der CREST II zu einem weiten Kreis. Die
Peripherie des Kreises dehnte sich aus, während die Männer einer hinter dem anderen marschierten
und dabei sangen. Rhodan, Tolot und Finch hielten sich unauffällig in der Reihe und marschierten
mit.
Es vergingen zehn Minuten in banger Erwartung. Niemand wußte, wie die Twonoser reagieren
würden. Aber offenbar sahen sie weder in dem Marsch noch in dem rauhen Gesang eine Gefahr.
Als Perry Rhodan, Tolot und Eyseman zum zweitenmal unter der Wölbung der CREST II
hindurchmarschierten, scherten sie unauffällig aus der Reihe aus. Hinter ihnen schloß sich die
Lücke sofort wieder.
Schnell huschten die beiden Männer und Tolot zu der Stelle, an der sich einer der getarnten
Notausgänge befand. Rhodan hoffte dabei, die Twonoser möchten den Ausgang noch nicht von innen
entdeckt haben, denn dann würden sie geradewegs einer Wache in die Arme laufen.
Er schöpfte Hoffnung, als er das Schleusenluk verriegelt fand. Alle von den Twonosern
entdeckten Ein- und Ausgänge standen offen, folglich hatten sie diesen Ausgang noch nicht
gefunden.
Er nickte Tolot zu.
Der Haluter packte den außen angebrachten Montagebügel. Derartige Bügel befanden sich an jedem
Schott und jedem Luk des Schiffes. Sie waren für den Fall gedacht, daß man bei Havarien auch
total verklemmte und unbrauchbare Luken mit mechanischen Mitteln von außen öffnen konnte.
Entsprechend stabil waren die Montagebügel gearbeitet.
Icho Tolot stemmte die kurzen Säulenbeine gegen den Boden, während die Greifarme an dem Bügel
zogen.
Nach einer Sekunde löste sich das Luk aus den mechanischen Verankerungen – allerdings mit
lautem Knirschen und Krachen.
»Schnell!« grollte Tolot.
Rhodan und Finch zogen sich an der Unterkante des Notausgangs hoch und liefen einige Schritte
vor. Tolot kletterte hinterher, ohne den Lukendeckel loszulassen. Von innen lehnte er ihn so
gegen die herausgerissenen und verbogenen Halterungen, daß jemand schon sehr genau hinsehen
mußte, um die Beschädigung von außen zu entdecken.
Eine Weile lauschten sie alle drei.
Als sich nichts rührte, begannen sie ihren Marsch in das Schiff.
Die Gänge des untersten Decks wirkten verlassen. Nur von weit her drang unablässiges Scharren,
Poltern und Zischen an ihre Ohren.
»Sie werden uns noch unser Schiff ruinieren!« schimpfte Rhodan.
Icho Tolot lachte unterdrückt.
»Augenblicklich betrachten sie es als ihr Eigentum. Sie können ja nicht ahnen, daß wir es bald
wieder benutzen wollen.«
»Immerhin haben sie die Energieversorgung nicht wieder aktiviert«, sagte Finch. »Dadurch wird
sich der Schaden in Grenzen halten.«
»Sie haben Humor!« erwiderte Rhodan. »Ich wollte, sie würden die Energieanlagen aktivieren.
Dann könnten wir uns aus dem Innern des Mobys herausschießen.«
»Nur, damit sie uns dann erneut die Energie abzapfen?« fragte Tolot.
Rhodan hob die Schultern.
»Vielleicht auch nicht. Es käme darauf an, wieweit ihr Laderstrahl reicht. Ich habe so die
Ahnung, als wären wir nur durch unseren Leichtsinn in
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