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Silberband 026 - Kontrollstation Modul

Titel: Silberband 026 - Kontrollstation Modul Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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erkundigte sich Tolot.
    Dons schmales, kupferfarbenes Gesicht verzog sich zu einem Grinsen.
    »Haben Sie schon einmal Ihr Waffenarsenal näher betrachtet?«
    Tolots Augen glühten auf. Wer ihn kannte, wußte, daß die charakteristische Abenteuerlust des
Haluters alle anderen Regungen überlagerte. Atlan sah ihn beunruhigt an. Er konnte sich beim
Anblick dieses dunkelhäutigen Giganten eines unbehaglichen Gefühls nicht erwehren. In der
Milchstraße gab es kein Intelligenzwesen, das einem Haluter gewachsen war. Die Natur hatte die
Giganten von Halut verschwenderisch mit Gaben ausgerüstet, die andere Wesen mühevoll mit
technischen Gerätschaften nachahmen mußten. Sie waren immer die schwächeren geblieben.
    Gucky und John Marshall kamen an. Sie schritten wie Traumwandler durch die Bodenschleuse der
Korvette und ließen sich in der Zentrale auf die Konturlager nieder.
    Melbar Kasom erschien als letzter Mann. Er bemühte sich, die unansehnlichen Überreste einer
Schweinskeule zu verschlingen. Er riß das letzte Stück Fleisch mit den Zähnen ab und drückte dem
Schleusenoffizier den Knochen in die Hand.
    Kasom schaltete seinen Mikrogravitator aus und überwand die fünf Meter bis zur
Schleusenöffnung mit einem Sprung. Der Schleusenoffizier ließ den Knochen angeekelt fallen, stieß
einen Fluch aus und verlangte nach einem Putzlappen. Ein grinsender Sergeant gab ihm einen Ballen
Polierwatte.
    »Den Materialanforderungsschein können Sie später unterschreiben, Sir«, meinte er
gönnerhaft.
    Der Schleusenoffizier wandte sich wortlos ab. Augenblicke später sprangen die Pumpen an, kurz
darauf die Triebwerke der KC-10.
    In der Kugelwandung der CREST entstand eine achtzig Meter durchmessende Öffnung. Ein
außenstehender Beobachter hätte sie bei der Größe der Außenzelle kaum gesehen. Im Verhältnis zu
den Abmessungen des Superschlachtschiffes wirkte sie wie ein Punkt auf einem Globus.
    Die Zeit lief. Zwei Minuten später wurde das große Beiboot von dem magnetischen Abstoßfeld
über die Gleitschienen gerissen und geschoßartig in den Raum befördert. Die Andruckbelastung lag
bei fünfzig Gravos, aber das spürte niemand an Bord. Die Andruckabsorber fingen die
Beharrungskräfte auf.
    Die KC-10 glitt davon und schwenkte sofort in die Landungsspirale ein. Die CREST wurde zu
einem konturlosen Schatten, der schließlich ganz verschwand.
    Die Normalfunkverbindung arbeitete bei der geringen Geschwindigkeit beider Schiffe
zufriedenstellend. Cart Rudos Gesicht erschien auf dem Bildschirm.
    »Bisher keine Ortungsergebnisse, Sir.«
    Rhodan nickte nur. Er hatte damit gerechnet.
    »Wenn Sie Fremdkörper ausmachen sollten, rufen Sie uns sofort an. Falls eine Einschleusung
nicht mehr möglich ist, erwarten Sie uns am Treffpunkt. Verhindern Sie unter allen Umständen, daß
die CREST geortet wird.«
    Perry schaltete ab.
    »Wir hätten eben doch die IMPERATOR nehmen sollen«, nörgelte Atlan. »Sie ist besser getarnt.
Ich – was ist mit Marshall los?«
    »Starker Impulseinfall«, flüsterte Gucky. »Nicht ansprechen. Jemand scheint uns telepathisch
auszumachen und in eine Art Angstzustand zu geraten. Nein, es ist schlimmer! Das ist eine
beginnende Panik. Trotzdem behaupte ich nach wie vor, daß keine Angriffsabsichten bestehen. Der
oder die Sender fürchten sich.«
    Atlan sprach kein Wort. Dafür beugte er sich vor und drückte auf den Alarmschalter. Die
Sirenen begannen zu heulen. Die Robotautomatik ordnete volle Gefechtsbereitschaft an.
    »Warum das?« fragte Rhodan gedehnt.
    Atlan griff prüfend an den zurückgeklappten Druckhelm seines Kampfanzuges.
    »Die gefährlichsten Gegner, die ich in meinem langen Leben angetroffen habe, waren die von
Panik gepeitschten Harmlosen. Sie waren stets unberechenbar.«
    Die KC-10 tauchte in die Lufthülle ein. Vor den Schutzschirmen ballten sich komprimierte Gase.
Weit hinter dem Schiff fielen die erhitzten Partikel in das entstandene Vakuum längs der Flugbahn
ein. Ein auf der Oberfläche stehender Beobachter konnte nur eine Feuerkugel mit verglühendem
Schweif sehen. Sie raste in steilem Winkel aus dem Raum herab, riß die Atmosphäre auf und
erzeugte Druckwellen von orkanartiger Gewalt.
    Auf Rando I rührte sich nichts. Es schien, als hätte es da unten niemals Leben gegeben.
    Icho Tolot fuhr seinen faltbaren Spezialhelm aus. Er umschloß den monströsen Kopf des
Haluters, der in eigenartig steifer Haltung mitten in der Zentrale stand. Icho Tolot hatte die

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