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Silberband 026 - Kontrollstation Modul

Titel: Silberband 026 - Kontrollstation Modul Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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abgestandene Luft, Fels und irgendwelche
Unterkünfte kennengelernt. Die Psychobehandlung machte die Eindrücke vage und unbestimmt. Dennoch
wußte ich, daß es unter dem ewigen Eis Moduls weder eine blaue Lufthülle, noch Pilzwälder oder
Pilzsümpfe gab.
    Nach der Nahrungsaufnahme hätte ich ruhen sollen. Es war ein weiteres Erbübel
meines Volkes, daß ich vor nervlicher Anspannung nicht schlafen konnte. Alles in mir fieberte der
nächsten Aufgabe entgegen …
    Zwanzigtausend selbstwandelbare Riesen-›Amöben‹ aus belebtem Plasma befanden
sich auf der Eisdecke Moduls. Ihr Auftrag stand fest: die Eindringlinge mit allen Mitteln
psychisch zu zermürben, bis sie den Tod als Erlösung betrachteten. Leider konnte ich nur bedingt
in das Geschehen an der Oberfläche eingreifen, da ich keine Sichtverbindung nach ›oben‹ besaß.
Ich würde es nicht verhindern können, daß die Spione von den Ungeheuern getötet wurden. Ihr Leben
mußten sie selbst schützen.
    Ich begab mich in den Kontrollraum und nahm die stereotypen Meldungen der
Androiden entgegen. Meine Augen begannen wie im Fieber zu glänzen.
    Die Jagd hatte begonnen!
    Er war nahezu menschenähnlich, fast zwei Meter groß, feingliedrig und sehr schlank.
Die zartblaue Hautfarbe kontrastierte eigentümlich mit der gelblichen Iris seiner heliumgefüllten
Augäpfel. Mit seinem Kahlkopf hätte er wie ein alter Mann von der Erde gewirkt, wenn seine
nervöse Lebhaftigkeit nicht gewesen wäre – und er die wulstige Unterlippe seines
erschreckend breiten Mundes nicht hin und wieder löffelartig vorgestülpt hätte.
    Loor Tan war der einzige Überlebende der auf Gleam entdeckten Intelligenzwesen.
    Don Redhorse hatte ihn als Geisel benutzt, um der Gefangenschaft zu entrinnen. Nun war Loor
Tan selbst ein Gefangener.
    Rhodan räusperte sich.
    Loor Tan fuhr zusammen und starrte ihn aus glitzernden Augen an. Der Gleamor hatte seinen
typischen breiten Reifrock abgelegt. Auf der CREST II brauchte er das rein zweckbedingte
Kleidungsstück nicht. Jetzt trug Loor Tan die schmucklose Arbeitskombination eines terranischen
Wartungstechnikers. Das machte ihn bedeutend menschlicher, wenn auch die Beinkleider viel zu weit
für seine dürren Glieder waren.
    Eine Handbewegung Rhodans schickte den Wachtposten aus der Kabine. Nicht ohne Grund hatte der
Großadministrator seinen privaten Aufenthaltsraum als Ort des Gesprächs gewählt. Er wollte
versuchen, die unsichtbare psychische Schranke zwischen sich und dem eigenartigen Wesen
niederzureißen.
    Mit einem Knopfdruck schaltete er den Translator ein.
    »Bitte, Loor Tan, nehmen sie Platz!«
    Der Gleamor sank langsam in einen Gelenksessel.
    »Sie sollten aufhören, sich als Gefangener zu betrachten, Lebewesen unserer Art sind
miteinander verwandt, auch wenn ihre Entwicklung sich durch einen Abgrund getrennt vollzogen
hat«, begann Rhodan. »Ihre wirklichen Gegner sind die Herren Andromedas. Es sind auch unsere
Gegner. Wenigstens auf dieser Basis sollten wir zu einer Verständigung kommen.«
    Wachsam musterte er das nervös zuckende Gesicht seines Gegenübers.
    »Man hat Ihnen den toten Androiden gezeigt …?«
    Ein tiefer Seufzer drang aus Loor Tans Brust. Anschließend schüttelte sich der Gleamor.
    »Ich kenne Ungeheuer dieser Art nicht.«
    Perry Rhodans Stimme füllte sich mit tiefem Ernst, als er entgegnete: »Ähnliche Ungeheuer gab
es zu Tausenden und aber Tausenden auf dem Mond Ihrer Welt, Loor Tan. Nachdem Siren explodiert
war, fielen sie durch den Weltraum über Gleam her. Es gilt als gesichert, daß sie die letzten
Überlebenden Ihres Volkes umbrachten.«
    Loor Tan schnellte aus dem Sessel, als wäre die Sitzfläche plötzlich glühend geworden. Er
atmete heftig. Dabei stülpte er seine Unterlippe in kurzen Intervallen heraus und zog sie wieder
zurück. Ohne Zweifel raubte die typische hochgradige Erregung dem Gleamor die Sprache.
    Endlich beruhigte er sich wieder.
    »Was macht es schon aus, daß mein Volk nicht mehr lebt!« sagte er müde. »Wir auf der Welt, die
ihr Gleam nanntet, waren nur noch wenige. Außerdem befanden wir uns im letzten Stadium der
Degeneration.« Er setzte sich wieder. »Von mir können Sie nicht viel erfahren. Suchen Sie die Mächtigen. Sie allein können Ihnen helfen, die Feinde unserer beiden Völker zu
finden.«
    Perry Rhodan seufzte resigniert. Da war es wieder, dieses ominöse Wort. Die Mächtigen – wo lebten sie, und worin bestand ihre Macht …?
    Darüber

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